tag:blogger.com,1999:blog-67416190113968657262024-03-13T11:48:36.888+01:00"Once upon a midnight dreary…"Lebensbetrachtungen einer KräheDie Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.comBlogger244125tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-57873855884349811042012-10-15T16:49:00.000+02:002012-10-15T16:49:11.455+02:00Hintergründe der Freimaurerei - Dokumentation<h1 id="watch-headline-title" style="padding-bottom: 8px;">
<span class=" " dir="ltr" id="eow-title" style="vertical-align: top;" title="LOGENHAUS MOORWEIDENSTRASSE">
</span></h1>
Aus gegebenem Anlass - der Veröffentlichung eines kleinen Films über das <span style="font-size: small;">Logenhaus Moorweidenstraße in Hamburg</span> und einem Roman, den ich vor einiger Zeit gelesen habe und in dem mal wieder jedes dumme Vorurteil über Orden (teiweise unter namentlicher Erwähnung) und anderer sogenannten diskreten Gesellschaften zum Zwecke eher mehr als weniger unterschwelliger christlich-fundamentalistischer Gegen-Propaganda genutzt wird - hier einmal eine recht gelungene Doku über Geschichte, Hintergründe und wirkliche Ziele der Freimaurerei.<br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<embed allowfullscreen="true" allowscriptaccess="always" id="VideoPlayback" src="http://video.google.com/googleplayer.swf?docid=-1389534033866474043&hl=de&fs=true" style="height: 326px; width: 400px;" type="application/x-shockwave-flash"></embed> </div>
<div style="text-align: left;">
<span style="font-size: x-small;">Quelle: <a href="http://www.spectemur-agendo.de/freimaurerei/videos/index.html" target="_blank">Homepage der Freimaurerloge "Spectemur Agendo" Düsseldorf</a></span></div>
<div style="text-align: left;">
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
Zitat das eigentlich alles sagt, was es zu dem Thema zu sagen gibt:</div>
<blockquote class="tr_bq">
<i><span style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><b>"Das Geheimnis der Freimaurerei besteht darin, dass es kein Geheimnis gibt!" </b></span></i> </blockquote>
Wie bei uns, den thelemitischen Orden im besonderen und uns Thelemiten im allgemeinen, wird man feststellen, dass das alles hauptsächlich ganz "normale" Leute sind, deren Anliegen lediglich ist, an sich selbst arbeiten zu wollen. <br />
<br />
Übrigens bieten fast alle Freimaurer-Logen Gästeabende an, in deren Rahmen sich jeder Mensch selbst ein eigenes Bild machen kann.<br />
Einfach mal schauen, welche Logen es im Umkreis gibt und dort nachfragen.<br />
<br />
Auf der Homepage der <a href="http://www.freimaurer.org/" target="_blank"><strong>Vereinigte Großlogen von Deutschland</strong></a> kann man auch gezielt nach Logen suchen.<br />
<br />
<br />Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-68723704542508217422012-09-28T13:35:00.000+02:002012-09-28T13:38:12.630+02:00 The Book of the Law - The Law of Thelema
<div style="text-align: center;"><iframe width="640" height="480" src="http://www.youtube-nocookie.com/embed/JMMqBUK9y1Y?rel=0" frameborder="0" allowfullscreen></iframe>
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
93 93/93Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-47927362792345190372012-01-23T18:20:00.000+01:002012-01-23T18:20:33.362+01:00No Panic! - Ein Gau und das Fazit darausAuf Grund von technischen Problemen hatten wir ja gut vier Wochen kein DSL mehr. Die Angaben variierten je nach "Servicemitarbeiter". <br />
<br />
Ursache war wohl Anfangs ein erneuter Brandanschlag unserer ortseigenen Feuerteufel, auf deren Konto mittlerweile schon ein kurz vor der Eröffnung stehender Kindergartenneubau, fast ein ganzes Einkaufzentrum, diverse PKW und dergleichen mehr gehen, der irgendeinen Knotenpunkt mitgerissen hat und das, <i>obwohl</i> seine oder ihre Aktionen sich eigentlich <i>nur</i> auf Müllcontainer beschränken (!)...es erklärt allerdings nicht, warum ausgerechnet bei uns im Haus so lange immer noch nichts ging... <br />
<br />
Egal, nachdem es dann auch noch mit dem Notbehelf Webstick zeitweilig Probleme gab, übte ich mich in zenmäßiger Geduld - auch wenn ich beruflich auf dieses verf... Internet angewiesen bin, Ärgern bringt außer Falten und Magengeschwüre ja rein gar nichts - und nahm die Gegebenheit als Anlass - neben der Entscheidung bei nächster Gelegenheit den Provider zu wechseln - für eine Art "Cleaningtime" respektive Kontemplation. <br />
<br />
Die ersten Tage waren aber echt hart. <br />
<br />
Mal kurz was googeln - Fehlanzeige!<br />
<br />
Downloads - Käse! <br />
<br />
Nachrichten oder Zeitungen online lesen - Kacke! <br />
<br />
Kino-Programm checken - auch Essig!<br />
<br />
Stattdessen musste ich mal wieder in meinem Buchregal herum klettern und meine diversen Bücherstapel durchwühlen oder in die Bücherei laufen, wenn ich mal schnell was nachschlagen wollte - nachdem ich mich vorher mit der Problemstellung "Verdammt, wo hab ich das noch mal gelesen?" auseinandergesetzt hatte - nur um dann festzustellen, dass ich den Vorgang nochmals auf der Suche nach Querverweisen und Sekundärliteratur wiederholen durfte, statt einfach nach der Textstellen zu googeln.<br />
Eben wie früher in der Prä-Internet-Zeit. Es ist ja nicht so, als würde ich das nicht auch mit DSL machen und es nicht auch lieben, in einem Haufen aufgeschlagener Bücher zu hocken, um einer Frage nachzugehen, aber <i>nur</i> "offline" ist das alles doch mit ein wenig mehr Aufwand verbunden.<br />
<br />
Sowieso, mir ist jetzt erst wirklich aufgefallen, wie sehr sich das Verhalten verändert, wenn man eine DSL-Flat hat bzw. nicht ständig Zugriff auf den Daten-Highway mit seiner schier unerschöpflichen Informationsvielfalt.<br />
<br />
Aber mir hat es schon vor dieser Zwangspause missfallen, wie abhängig man sich mit diesem Zwang ständig "verbunden sein" und "auf dem Laufenden sein" zu müssen macht, und wie unruhig man dadurch wird. Man konzentriert sich nicht auf die eine Tätigkeit, der man sich gerade widmet, sei es lesen, schreiben, Filme gucken oder was auch immer, sondern das Internet ist im Hintergrund und auch im Unterbewusstsein immer irgendwie präsent.<br />
<br />
Ich kenne dieses Phänomen noch aus der Zeit, als mein Mann noch lebte, bezüglich TV-Verhalten. <br />
Das Erste, was er machte, wenn er nach Hause kam, war, nach der obligatorischen Begrüßung, den Fernseher einzuschalten, einerlei ob etwas interessantes kam oder nicht, und dann lief das Teil als permanente Hintergrunduntermalung, bis man ins Bett ging.<br />
Dieses Verhalten machte mich damals schon wahnsinnig, auch wenn es mir dabei half zu lernen Störfaktoren einfach auszublenden. <br />
<br />
Mein Vater zeigt übrigens dasselbe Verhalten, aber da meine erste Handlung, wenn ich zu ihm komme darin besteht, noch bevor ich ihn begrüße (!), ins Wohnzimmer zu schlappen und die Kiste auszumachen, und er nicht so ganz unreflektiert handelt, fragt er mittlerweile schon nach, ob jemand das augenblickliche Programm sehen will oder ob er ausschalten soll. <br />
Bei Telefonaten mit ihm ist meine obligatorische Begrüßungsformel deshalb auch <i>"Hi, Vatter, ich bin's! Mach' mal eben den Fernseher aus!"</i> (abgesehen davon, dass er mittlerweile auf Grund seines Alters etwas schwerhörig geworden ist und den Ton der Kiste eben dementsprechend laut gestellt hat und ich keinerlei Lust verspüre, dagegen anzubrüllen, er ist <i>auch</i> ein Meister im Ausblenden. <i>Nur</i> er blendet eben manchmal das <i>"andere"</i> Störfeld aus ... womit ich ja auch leben könnte, wenn es nicht bisweilen bedeuten würde, das gewisse wichtige Infos den "Empfänger" nicht erreichen. ^^ )<br />
Was er noch nicht ganz aufgegeben hat, ist der Versuch mit mir das Programm vom Vorabend oder Werbeinhalte diskutieren zu wollen - ein Unterfangen, was in zweierlei Hinsicht fruchtlos ist, da unsere Vorlieben und Gewohnheiten sich diesbezüglich doch sehr unterscheiden - aber er arbeitet dran. ;)<br />
<br />
Viel anders ist es mit "dem Internet" ja auch nicht.<br />
<br />
<b>Apropos Fernsehen:</b><br />
<br />
Da auch unser Fernsehanschluß übers Internet läuft, fiel das eben auch erstmal flach. Glücklicherweise schauen wir sowieso sehr wenig fern, bis auf zwei, drei Serien, die sich alle ohnehin auf zwei Tage in der Woche und auf zwei Sender beschränken. Da wir ohnehin mindesens 50 % davon bereits im englischen Original gesehen haben, wäre auch ein kompletter Totalausfall kein Drama gewesen, allerdings verfügen wir ja immerhin noch über einen herkömmlichen Kabelanschluss.<br />
Also Scartanschluss vom Decoder raus, Antennenkabel rein in das TV-Gerät. <br />
Zwar standen uns so statt 91 Programmen, die wir <i>nicht</i> nutzen, nun <i>nur</i> noch so um die 50 zur Verfügung, aber diesen Verlust kann man verschmerzen. <br />
Blöd war einzig, dass unser DSL-Decoder auch gleichzeitig ein Festplattenrecorder ist und wir so nicht mehr, wie es sich eingebürgert hat, "unsere" Serien aufnehmen konnten und sie unmittelbar nach Beendigung als Aufzeichnung anzuschauen, wobei wir allerdings die Werbung elegant vor spulen und somit <i>dieser</i> Gehirnerweichung auch entgehen und auch nicht mehr im laufenden Programm mal eben anhalten konnten, um uns etwas zu essen zu holen oder auf's Klo zu gehen, ohne etwas zu verpassen.<br />
<br />
Wenn in dieser Zeit etwas kam, was man sehen wollte, dann musste man es eben dann auch gucken. Wenn man dabei eine menschliche Regung verspürte, musste man entweder warten, oder aber riskieren, die möglicherweise unglaublich wichtige, weil alles erklärende Schlüsselszene zu verpassen.<br />
<br />
Auch dies hat eben auch viel mit Zen bzw. Dao zu tun! *g*<br />
<br />
Allerdings weiß ich auch jetzt wieder, wozu die Werbeunterbrechungen früher gut waren... <br />
<br />
Aber mal ehrlich, man muss auch nicht permanent den Email-Client, Messenger oder gar "sein" Social Network im Hintergrund laufen haben, nur um über jede neue Nachricht oder jeden veränderten Status sofort informiert zu werden. Es mag ja eine Zeit lang ganz nett sein, aber wie beim Handy nervt mich diese permanente Erreichbarkeit schon eine ganze Weile. Es ist schlicht nicht mein Wille, ständig "verfügbar" zu sein und so nehme ich mir die Freiheit auch nicht immer verfügbar für alles und jeden zu sein. (siehe hierzu <a href="http://diekeltischekraehe.blogspot.com/2011/02/wenn-ich-telefonisch-nicht-erreichbar.html" target="_blank">"Wenn ich telefonisch nicht erreichbar bin..."</a> vom Februar dieses Jahres).<br />
<br />
Deshalb bin ich ja kein ungeselliger Eremit und schon gar kein Soziopath, wie mir mal vorgeworfen wurde, nur weil ich nicht bei jeder neuen Tragödie in der Menschheitsgeschichte in das kollegtive Mitleiden und Wehklagen einstimme. Ich halte mich mit den dämlichen Mitleidbekundungen auch und gerade bei tragischen Vorfällen sowieso zurück, insbesondere wenn es Menschen betrifft, die mir nahe stehen. Erstrecht muss ich meine Anteilnahme nicht per Social Network in die Welt hinaus blasen. Für mein Mitgefühl brauche ich kein Publikum!<br />
Ich bin für sie da, ich höre zu, wenn sie ihr Herz ausschütten wollen, gebe auch gerne Rat, fühle mit ihnen. Aber gerade das hält mich auch dann davon ab, ihnen mit meinem Mtleid auf den Keks zu gehen, denn das hilft in solchen Fällen den Betroffenen am allerwenigsten. <br />
"Mitleid ist für die Schwachen!" <br />
<br />
Aber das ist nun wirklich ein anderes Thema...<br />
<br />
<br />
Nun gut, jedenfalls habe ich aus der Internetgeschichte etwas sehr Positives für mich mitgenommen. <br />
<br />
Natürlich ist es eine unendliche Erleichterung, mal eben kurz was nachschauen zu können, wohingegen das Recherchieren offline sich schon etwas schwieriger gestaltet. <br />
Auch das Kontakthalten untereinander wird erleichtert.<br />
Aber mal ehrlich, wenn ich von jemandem nicht mehr als die Email-Adresse, den Nickname und die unterschiedlichen Internet-Plattformen, auf denen er zu finden ist, kenne, dann kann es mit der Nähe zu dieser Person auch nicht <i>so</i> gut bestellt sein. <br />
<br />
Ich will die Möglichkeiten des Internet auch gar nicht schlechtreden.<br />
Aber es hat eben, wie jedes Ding, auch Schattenseiten. Und dessen muss man sich bewusst sein!<br />
<br />
Hinzu kommt, dass ich mittlerweile schon soweit bin, wenn wieder ein Tag zur Neige geht, ich erstaunt feststelle, dass ich nicht einmal online war und dies, ohne etwas wesentliches vermisst zu haben - ein Zustand, der für mich vor dem Ausfall, wenn schon nicht undenkbar, so doch höchst selten war.<br />
<br />
<u><b>Mein Fazit lautet daher: </b></u><br />
Nach dem Maßstab, den ich schon bei vielen anderen Dingen seit etwa 15 Jahren anlege - <i>"Brauche ich das wirklich?"</i> und so eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufmache, um dann erst zu einer Entscheidung zu kommen - werde ich meine Internetpräsens zukünftig bis auf das absolut Notwendige stark reduzieren, so wie ich mich schon in den letzten zwei Jahren aus Foren und Networks und dem damit verbundenen "Jahrmark der Eitelkeiten" weitgehend zurückgezogen habe und mich auf das <b><i>für mich</i></b> Wesentliche beschränken.<br />
<br />
Ich lasse mich nicht gerne zum Sklaven machen, ob es sich nun um Normen, Konventionen oder eben auch (unendliche) Möglichkeiten handelt und obschon ich mir darüber im Klaren bin, dass wir alle gewissen äußeren Zwängen unterworfen sind, so habe ich es doch in der Hand, im Rahmen meiner Möglichkeiten zu entscheiden, welche <i>vermeidbaren</i> Fußfesseln ich mir <i>zusätzlich</i> anlegen lasse oder sie mir gar selbst anlege.<br />
Und zur Zeit bindet mich das Internet eben mehr, als das es zu meiner Auffassung von persönlicher Freiheit beiträgt. <br />
<br />
Das wird sich sicher auch wieder ändern, aber zu diesem Zeitpunkt fühlt sich diese Entscheidung genau richtig an. <br />
<br />
Ich werde sporadisch immer mal wieder rein schauen, wahrscheinlich auch etwas schreiben und bin ja nicht aus der Welt, aber eben nicht mehr ständig präsent sein.<br />
<br />
<br />
In dem Sinn bis auf weiteres: <i style="font-family: Verdana,sans-serif;"><b>"So long and thank you for all the fish!"</b></i>Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-35239056833417304982011-12-12T12:00:00.001+01:002011-12-12T12:00:09.058+01:00No Panic!<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-L1IZ8LDXSeI/TuFZ49iXCAI/AAAAAAAABrc/uux1SeU_GZY/s1600/310259_154000074692290_153989258026705_257936_50461500_n.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-L1IZ8LDXSeI/TuFZ49iXCAI/AAAAAAAABrc/uux1SeU_GZY/s1600/310259_154000074692290_153989258026705_257936_50461500_n.jpg" /></a></div>Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-91361510748691227502011-12-02T16:21:00.001+01:002011-12-02T16:26:59.339+01:00Ein kleines bisschen Horrorshow! - Der Traum der letzten "Nacht"Wohl unter dem Einfluss von zu viel Kardarka und einem intensivem Gespräch über Magick im Allgemeinen und Initiationen, Ritualen und Disziplin im Besonderen in der letzten Nacht, sowie wohl auch einer foreninternen Diskussion sowohl über die Beliebigkeit im Heidentum™, als auch des vielfach dort vorzufindenden Konsens des kuschelig-flauschigen "Nicht-Kritik-Übens" an noch so großem Unsinns - nach dem Motto <i>"Wir sind ja soo tolerant, wir finden jetzt einfach mal alles toll, egal was andere so an Dummfug erzählen"</i> hatte ich in den paar Stunden Schlaf danach einen Albtraum, der sich in der Schilderung eigentlich recht lustig anhört.<br />
<u><b><br />
</b></u><br />
<u><b>Kurze Zusammfassung</b><b>:</b></u><br />
<br />
Ich war Mitglied eines freien Magick-Workshops zum Thema <a href="http://www.rahoorkhuit.net/library/libers/lib_0850.html">"Eleusinische Rituale"</a>, wobei die Aufgabenstellung dahingehend lautete, dass je eine Arbeitsgruppe eins der Rituale interpretieren und aufführen sollte. <br />
Eine Gruppe, so eine Friede-Freude-Hippie-Kuschel-Eso-Baumknutscher-Gemeinschaft, bekam das Mars-Ritual zugeteilt. <span style="color: #93c47d;">(Anm.: was ja schon mal ansich ein Paradoxon darstellen dürfte)</span><br />
<br />
Der Vorhang ging also auf, die "Show"ging los und in Form eines sehr surreal-psychedelischen Mixes aus belebtem Gemäldes/Film/Aufführung startete mein persönlicher Horrortrip.<br />
<br />
Nicht nur, dass das Ganze mit lauter wonneproppig umherflatternden <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Putte">Putten</a> überfrachtet war, das ganze "Bühnenbild" war auch noch hauptsächlich blau <span style="color: #93c47d;">(Anm. Blau ist der Venus zugeordnet, Mars ist rot!)</span> und spielte sich vor dem Hintergrund eines Kaufhauses ab, dessen Symbol eine Große Acht zierte <span style="color: #93c47d;">(Anm. sowohl das Kaufhaus, als auch der Zahlenwert 8 deuten sehr stark auf Merkur, wie übrigens, wie mir gerade auffällt, auch das "Überangebot" von geflügelten Statisten...wohingegen Mars in Bezug zur 5 steht )</span><br />
<br />
Ich möchte da nicht zu sehr ins Detail gehen, aber ich stand nur da und war...fassungslos!<br />
Der Horror ging aber jetzt erst richtig los. Nach Beendigung des Spektakels kriegten sich die restlichen Kursteilnehmer gar nicht mehr ein vor überschwänglichen Standing Ovations und lobten die AG-Mars ob ihrer innovativen Interpretation des Stoffes.<br />
Dabei wußte ich, dass sie alle sich durchaus im Klaren waren, dass da Null Mars geboten worden war. Aber die fanden das einfach aus Prinzip mal TOLL, was für mich eindeutig "Thema verfehlt - setzen - sechs!" war. <br />
<br />
Es folgte daraufhin folgender Dialog, wobei man sich die Antworten bitte in beschwichtig-säuselndem Tonfall vorstellen muss:<br />
<br />
Ich, noch recht ruhig:"Schön, aber das war nicht Mars! Das hatte nicht mal eine Hauch marsianisches! Das war eindeutig Merkur! Wie könnt ihr das so toll finden!"<br />
<br />
Antwort: "Aber sie haben sich doch <i>solche</i> Mühe gegeben! Ist halt nicht ihre Materie."<br />
<br />
Ich:"Trotzdem war alles falsch, was man falsch machen konnte!", dabei wedelte ich mit dem Marsritual in der einen Hand und dem Liber 777 in der anderen Hand, "Wenn man schon keine Ahnung hat, dann kann man sich doch wenigstens mit dem Stoff vertraut machen..." <br />
<br />
Antwort: "Sieh das doch nicht so eng! Du bist ja <i>sooo</i> fanatisch, um nicht zu sagen <i>faschistisch</i>!"<br />
<br />
In dem Moment sah ich nur noch rot und brüllte: "Es gibt GESETZE!!!" <span style="color: #93c47d;">(Anm. Zitat aus dem neuen Programm von M.Mittermeier - ich sag' nur "Dörte!" Man sollte sich solche Shows nicht dreimal hintereinander reinziehen...)</span><br />
<br />
Antwort: "Aber, wenn das nun <i>ihre</i> Interpretation von Mars war...lass doch der Phantasie ihren Spielraum."<br />
<br />
Ich: "ICH HABE NICHTS GEGEN INTERPRETATIONSSPIELRAUM ODER SELBSTGEBAUTE RITUALE, ABER MAN SPIELT NICHT MIT ENERGIEN HERUM! WENN MAN MARS MEINT, MUSS AUCH MARS-ENERGIE ERZEUGT WERDEN UND NICHT WAS GANZ ANDERES! UND WENN MENSCHEN DA FEHLER BEGEHEN, MUSS MAN SIE WENIGSTENS DARAUF AUFMERKSAM MACHEN, DAMIT SIE WAS DARAUS LERNEN UND NICHT NOCH DAFÜR LOBEN! ECHT LEUTE, WENN IHR HIER DEN WELTUNTERGANG ZELEBRIEREN WOLLT, DANN SAGT'S MIR, DAMIT ICH MICH DARAUF EINSTELLEN KANN!" <br />
<br />
Antwort: "Jetzt <i>beruhig'</i> dich doch erst einmal!" <br />
<br />
Plötzlich wurde ich ganz ruhig und haute nur noch einen einzigen Satz raus: <br />
"Unter diesen Umständen kann ich die Verantwortung für dieses Projekt nicht mehr mittragen!", drehte mich um und ging...und wachte im selben Moment auf (weswegen ich mich noch so genau an den Traum erinnern kann). <br />
<br />
Bin dann erst einmal aufgestanden, hab' mir eine Paracetalmol reingeworfen und eine im Bett geraucht (was in den mittlerweile über 25 Jahren, in denen ich jetzt hier wohne, vielleicht fünfmal vorgekommen ist) und mich danach noch eine Stunde auf's Ohr gehauen. An Schlaf war zwar nicht mehr zu denken - ich lag eher mit aufgerissenen Augen da, aber so hatte ich Gelegenheit mir über den Traum so meine Gedanken zu machen.<br />
<br />
<br />
Abgesehen von den Punkten, die ich schon in der Einführung erwähnte und als Anmerkungen in die Schilderung habe einfließen lassen, wurde mir plötzlich für mich klar, dass das ganze Szenario rund um Workgroup und die Eleusynischen nur Staffage gewesen ist für eine ganz andere Botschaft.<br />
<br />
Kern des Traums, sowie der eigentliche Grund, weswegen ich mich ja so aufgeregt hatte, war, neben Tatsache, das mir eben dieses "Alles-Gut-Finden" und "Bloß-Nicht-Kritisieren" ebenso tierisch auf die Nerven geht, wie wenn man mir bei Themen, welche mir wirklich wichtig sind, mit dieser bescheuerten zuckersüßen Beschwichtigungstour kommt, waren ja fehlgeleitete Energien. <br />
<br />
Für mich heißt das Alles also ganz pragmatisch:<br />
"Nickel, du steckst gerade Energien in die falschen Dinge!" <br />
<br />
Und tatsächlich gibt es da das eine oder andere Projekt, die aber allesamt überhaupt nichts mit Magick zu tun haben, von denen ich mich tatsächlich zurückziehen sollte, weil es eben zu viel Aufmerksamkeit von anderen, fruchtbareren, ergiebigeren oder wichtigeren Dingen im Leben abzieht.<br />
<br />
So gesehen war das "kleine bisschen Horrorshow" doch im Endeffekt sehr produktiv.<br />
Trotzdem...*grusel*Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-45001547457922151592011-10-02T15:36:00.001+02:002011-10-02T15:47:44.319+02:00Was ist eigentlich Anarchie?<blockquote><b><i><span style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">„Wer sagt: hier herrscht Freiheit, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht.“ </span></i><br style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;" /><span style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">Erich Fried</span></b></blockquote><br />
<br />
Da es mich bisweilen verärgert, mit welcher negativen Konnotation der Begriff "Anarchie" in der heutigen Gesellschaft Anwendung findet und wie uneflektiert diese Definition von der breiten, meist nicht mal besonders ungebildeten Masse übernommen wird, nehme ich mal ein kleines Aufklärungs-Video zu dem Thema zum Anlass, um mit einigen Missverständnissen aufzuräumen.<br />
<br />
Und weil der Mensch eben eher auf visuelle Reize anspricht, zuerst einmal das besagte Video:<br />
<br />
<div style="text-align: center;"><object height="360" width="480"><param name="movie" value="http://www.youtube-nocookie.com/v/47z9fTESM1k?version=3&hl=de_DE&rel=0"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube-nocookie.com/v/47z9fTESM1k?version=3&hl=de_DE&rel=0" type="application/x-shockwave-flash" width="480" height="360" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true"></embed></object></div><br />
Merke:<br />
Anarchie kann <i><b>nicht</b><b> herrschen</b></i>, denn sie definiert sich <i><b>gerade</b></i> über die <b>Abwesenheit</b> <b><i>jeder Art</i></b> von Herrschaft und Hierachie. <br />
Mögen diejenigen, die brennende Autos und verwüstete Straßenzüge auch noch so oft als Erscheinugsformen von Anarchie werten - und das tun sowohl die Täter als auch die, ob dieser Gewaltakte entsetzte Massen - so hat das mit Anarchie nicht mal ansatzweise etwas zu tun.<br />
Es sind meines Erachtens vielmehr bestenfalls Symptome einer in sich nicht mehr funktionierenden Gesellschaftsform und daraus resultierenden Hilflosigkeit der Täter. Meist sind solche Auswüchse aber nur als Spaß an der Zerstörung selbst zu werten. <br />
<br />
Wer sich nun etwas mehr mit der Materie "Anarchie" befassen möchte, dem kann ich das Buch<b> <a href="http://www.edition-nautilus.de/programm/politik/buch-978-3-89401-537-4.html">"Anarchie!" von Horst Stowasser</a></b> ans Herz legen. <br />
Es bietet dem interessierten Leser einen ziemlich guten Einstieg in die Materie, ohne ihn gleich zu überfordern.<br />
Auf YouTube habe ich dazu drei Kapitel - Einleitung + zwei Kapitel - gefunden, die als "Hörprobe" einen kleinen Vorgeschmack bieten:<br />
<br />
<div style="text-align: center;"><object height="360" width="480"><param name="movie" value="http://www.youtube-nocookie.com/v/5tPqXj-F_Ss?version=3&hl=de_DE&rel=0"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube-nocookie.com/v/5tPqXj-F_Ss?version=3&hl=de_DE&rel=0" type="application/x-shockwave-flash" width="480" height="360" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true"></embed></object></div><div style="text-align: center;"><br />
</div><div style="text-align: center;"><object height="360" width="480"><param name="movie" value="http://www.youtube-nocookie.com/v/nJphnnE8eZc?version=3&hl=de_DE&rel=0"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube-nocookie.com/v/nJphnnE8eZc?version=3&hl=de_DE&rel=0" type="application/x-shockwave-flash" width="480" height="360" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true"></embed></object></div><div style="text-align: center;"></div><br />
<div style="text-align: center;"><object height="360" width="480"><param name="movie" value="http://www.youtube-nocookie.com/v/M7LN-7YGkWc?version=3&hl=de_DE&rel=0"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube-nocookie.com/v/M7LN-7YGkWc?version=3&hl=de_DE&rel=0" type="application/x-shockwave-flash" width="480" height="360" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true"></embed></object></div><div style="text-align: center;"></div><div style="text-align: left;"><br />
Wie man sieht gibt es<i> den</i> Anarchismus als allgemeingültige Ideologie nicht. Das würde der Idee selbst schon wieder zu wider laufen. Vielmehr gibt es viele anarche Erscheinungsformen.</div><div style="text-align: left;"><br />
</div><div style="text-align: left;"><br />
</div><div style="text-align: left;">Die Angst vor der Anarchie und damit auch den schlechten Ruf, den sie genießt, lässt sich übrigens sehr leicht erklären, wenn man bedenkt, dass eine herrschaftlose Gesellschaftsform nicht im Interesse der Herrschenden liegen dürfte. Egal ob nun Monarchen, Diktatoren oder auch gewählte Regierungsvertreter, sie alle werden kaum bereit sein,, auf ihre Macht zu verzichten.</div><div style="text-align: left;">Und die meisten "Untertanen" und "Untergebenen" wird der Verzicht auf festgefügte Hierachien, in denen sie zwar von oben beherrscht werden, aber auch die Möglichkeit haben, ihrerseits nach unten zu herrschen auch nicht gerade begeistern.</div><blockquote><b><i><span style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">„Anarchie ist Ordnung<span style="color: black;"> </span>ohne Herrschaft.“ </span></i><br style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;" /><span style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Pierre-Joseph_Proudhon">Pierre Joseph Proudhon</a></span></b></blockquote>Wer sich weiter über Anarchie, ihre Definition und vielfältigen Erscheinungsformen informieren möchte, dem empfehle ich - besonders auch in Hinblick auf die umfangreichen Quellenangaben und weiterführenden Links - folgende Wiki-Beiträge:<br />
<div style="text-align: left;"><br />
<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Anarchismus"><span style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">Anarchismus (Wikipedia)</span></a></div><div style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif; text-align: left;"><a href="http://www.blogger.com/goog_1864111386"><br />
</a></div><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Anarchie"><span style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">Anarchie (Wikipedia)</span></a><br />
<br />
<a href="http://deu.anarchopedia.org/Anarchie"><span style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">Anarchie (Anarchopedia)</span></a><br />
<br />
Und wer immer noch Gewalt und Anarchie in einen Topf werfen möchte, dem kann ich nur den bildgewaltigen Filmepos (von wegen Mensch als visuell orientiertes Wesen ;) ) über das Leben und Wirken des, meines Erachtens, bekanntesten und vielzitiertesten Vertreter des gewaltfreien Anarchismus des 20. Jh. ans Herz legen...<br />
<br />
<div style="text-align: center;"><object height="360" width="640"><param name="movie" value="http://www.youtube-nocookie.com/v/mVwCeGxTN-A?version=3&hl=de_DE&rel=0"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube-nocookie.com/v/mVwCeGxTN-A?version=3&hl=de_DE&rel=0" type="application/x-shockwave-flash" width="640" height="360" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true"></embed></object></div><div style="text-align: center;"></div><div style="text-align: left;"><br />
Ich schließe meine kleine Exkursion deshalb auch mit zwei Zitaten von <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Mohandas_Karamchand_Gandhi">ihm</a>.</div><br />
<blockquote><b><i><span style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">„If India copies England, it is my firm conviction that she will be ruined. Parliaments are merely emblems of slavery“ </span></i><br style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;" /><span style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"></span></b></blockquote><br />
<blockquote><b><i><span style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">„In such a state (of affairs), everyone is his own rulers. He rules himself in such a manner that he is never a hindrance to his neighbor“ </span></i><br style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;" /><span style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"></span></b></blockquote>Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-65879404110817218722011-09-27T19:09:00.001+02:002011-09-27T19:12:54.229+02:00Magical...<div style="text-align: center;"><object width="480" height="360"><param name="movie" value="http://www.youtube-nocookie.com/v/ws5xZGS2fVQ?version=3&hl=de_DE&rel=0"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube-nocookie.com/v/ws5xZGS2fVQ?version=3&hl=de_DE&rel=0" type="application/x-shockwave-flash" width="480" height="360" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true"></embed></object></div>Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-78831671125046916822011-09-21T15:48:00.000+02:002011-09-21T15:48:36.697+02:00Wissen ist Macht!...?<blockquote style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;">
<b>"<i>Wissen ist Macht! Nichts wissen macht auch nichts!</i>"</b></blockquote>
Ein Sponti-Spruch aus meiner Jugend, der in letzter Zeit wieder einmal seine, wenn auch eingeschränkt gültige, Berechtigung für mich bewiesen hat.<br />
<br />
Natürlich empfinde ich eine umfassende Bildung und eigene, stete Weiterbildung für ausgesprochen wichtig. Nicht umsonst steht oben in meinem Blog dieses Zitat von Sir Peter Ustinov!<br />
<br />
Aber was nützt es, wenn man über ein enormes Wissen verfügt, aber nichts davon wirklich in der Praxis umzusetzen vermag?<br />
<br />
Wenn das Wissen <i>selbst</i> zum Gefängnis wird?<br />
Nur noch das geschriebene Wort Bedeutung hat und man eigene Erfahrung und die Emotionen, die damit eng verbunden sind, darüber vernachlässigt?<br />
<br />
Ich selbst weiß, wie sich die Bedeutung von Texten, die ich vor Jahren gelesen habe und heute wieder zur Hand nehme, über die Jahre durch die Veränderung in meiner Person selbst, gewandelt haben.<br />
<br />
Ich lese sie heute bisweilen gänzlich anders, ziehe andere Schlüsse aus ihrem Sinn oder erkenne erst jetzt deren wahre Bedeutung oder eine andere Tiefe. <br />
<br />
Egal ob historische Aufzeichnungen, Schriften von Philosophen oder banale Geschichten, ohne Kenntnis der Zusammenhänge, des kulturellen und sozialen Kontextes, aber auch der Gefühlswelt der Protagonisten oder der Autoren bleibt dem Leser meist ein Gutteil des Sinns dahinter verborgen.<br />
<br />
Wenn es nicht möglich ist, sich auch in diese Personen einzu<i>fühlen</i>, versteht man meist nicht, wieso sie auf diese Art handelten oder warum sie diese Meinung vertraten.<br />
Reines Wissen genügt da meiner Meinung nach nicht.<br />
Dann bleibt es bei einem reinen Abfragen von Daten und Fakten. Dazu gehört auch eine Fähigkeit zu einer gewissen Art von Empathie.<br />
<br />
Was nützt es denn, wenn ich z.B. sämtliche Philosophen seit Anbeginn der Zeit bis zur Gegenwart rezitieren kann, ihre unterschiedlichsten Theorien kenne, sie sogar verstehe, aber nicht be-<i>greife</i>, dass nur ihre <i>eigene</i> physische Existenz und <i>ihre</i> Realität, die sie mit <i>ihren</i> Sinnen und eben auch nur durch diese, ihre höchst eigene, somit begrenzten, subjektiven Sichtweise wahr-nahmen sie zu ihren Schlussfolgerungen führte?<br />
Wie lange diese nun für sie auch selbst Bestand hatten, verschließt sich mir ebenso, wie ihre Gedankewelt.<br />
<br />
Mehr noch:<br />
Ich deute ihre Worte doch ebenso subjektiv aus <i>meiner</i> <u>begrenzten</u> Wahrnehmung heraus. Und weil Worte eben nur ein unzureichendes "Transportmittel" darstellen, kann ich mich dem wahren Sinn dahinter nur genauso annähern, wie schon der Verfasser nur versuchen konnte, seine Gedanken und Erkenntnisse annähern in Worte zu fassen. <br />
<br />
Zu der Beschränkung auf das Wort, also dem reinen Wissen aus zweiter Hand um das, was jemand völlig fremdes, in uns fremden Zeiten, aus uns unbekannten Gründen einmal niedergeschrieben oder gesagt hat (vielmehr haben soll, denn die Belege beruhen dann ja auch lediglich auf Aussagen oder Niederschriften von Zeitgenossen), gesellt sich oftmals auch die Beschränkung auf den Verstand.<br />
<br />
Nur was mit diesem erklärbar und fassbar ist, ist dann wahr. Aber was nützt jede Logik, wenn sie kalt und unpersönlich ist?<br />
Was ist denn der Kopf ohne Herz, der Verstand ohne Gefühl? <br />
Fragt ein Ex-Agnostiker, wohlgemerkt!<br />
<br />
Ich habe schon in anderen Zusammenhängen mehrfach darauf hingewiesen, dass es sich für mich eben so darstellt, wann immer ich zu neuen Erkenntnissen und dem Erfassen von mir bisher verborgenen Zusammenhängen gelange, es sich sich eben<i> nicht nur</i> im Kopf abspielt oder manifestiert, als Resultat eines rein intellektuellen, verstandesmäßigen Denkvorganges, sondern <i>ganzheitlich</i> im Körper spürbar ist, hauptsächlich im Herz- und Magenbereich. Und der Ursprung dieser Eingebung eben nicht meinem Kopf, also dem reinen Intellekt, dem Verstand und Denken entspringt, sondern ich das Gefühl habe, als nähme sie ihren Ursprung eine Stufe darüber.<br />
<br />
Ich will jetzt hier nicht vom Chakrensystem anfangen - das führe jetzt wirklich zu weit - aber es ist in der Tat so, dass in jenen Augenblicken "dort oben" etwas einzurasten scheint und eine Art Energie meine Wirbelsäule herabschießt und dabei eine echte ganzkörperliche Reaktion hervorruft, inklusive "Schlag auf den Solar Plexus"! <br />
Da dieses Gefühl doch dem eines Stromschlags sehr ähnlich ist - und glaubt es mir, als Tochter eines (Auto-)Elektrikers, der mich in diese "Wissenschaft" einführte, weiß ich, wie sich so etwas anfühlt - ist die Bezeichnung "Geistesblitz" durchaus zutreffend. <br />
<br />
Natürlich basieren solche Vorgänge <i>auch </i>auf angeeigneten Wissen, aber der Vorgang selbst, wie das Ergebnis, ist doch, jedenfalls nach meinen persönlichen Beobachtungen, nicht nur darauf zurückzuführen. Man muss sich, so denke ich, auch wieder ein Stück weit vom Erlernten, Erlesenem und auch Erfahrenem lösen, um es neu verknüpfen zu können. Stures Festhalten an Altbewertem behindert diesen Vorgang nur.<br />
<br />
Das wäre so, wie wenn man tagtäglich durch denselben Ort läuft und nur die immer gleichen Wege benutzt. Man kommt ziemlich sicher von A nach B ohne Gefahr sich zu verlaufen, aber man lernt auch den Ort selbst nie wirklich kennen. Weder neue Plätze, noch etwaige Abkürzungen oder durchaus beachtenswerte Stätten. So kann man ein Leben an diesem Ort verbringen und doch bleibt er einem weitgehend unbekannt und seine wirkliche Schönheit und Komplexität verborgen.<br />
<br />
So ist es eben auch, wenn man sich an einmal festgelegtes Wissen und damit verbundene Strukturen klammert und/oder sie lediglich weiter anhäuft oder verfestigt ohne sie zur Weiterentwicklung zu nutzen und gegebenenfalls bereit ist, sie auch wieder zu verwerfen, wenn man bemerkt, das sie mehr behindern als nützen. Man lernt nichts neues hinzu. <br />
<br />
Es gibt in diesem Zusammenhang für mich zwei sehr zutreffende Zitate:<br />
<blockquote>
<span style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;">"<b><i>Was schert mich mein Geschwätz von gestern!</i></b>"</span> von Konrad Adenauer </blockquote>
<div style="text-align: center;">
und</div>
<blockquote>
"<b><i style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;">Ich habe eiserne Prinzipien! Wenn sie ihnen nicht gefallen, ich habe auch andere!</i></b>" von Groucho Marx.</blockquote>
Panta Rhei! Alles fließt! Nichts hat ewig Bestand, sondern ist einem steten Wandel unterworfen. Was auf das Sein zutrifft, sollte dann erst recht auch auf das Wissen zutreffen. Manchmal denkt man eben nur, zu wissen, aber in Wirklichkeit, glaubt man doch bloß zu wissen und weiß eigentlich gar nichts sicher...<br />
<br />
In diesem Kontext kommt mir persönlich immer das Prinzip der Sandmandalas in den Sinn.<br />
In stunden-, meist sogar tage- oder wochenlanger akribischer Kleinstarbeit und auch unter zu Hilfenahme verschiedenfarbigen Sandes werden zum Teil sehr datailverliebte Kunstwerke anfertigt, nur um sie danach wieder willentlich zu zerstören oder sie den Naturgewalten zu überlassen. <br />
<br />
Ich denke, das trifft den Kern dessen, was hier mit vielen Worten auszudrücken versuchte, am besten. <br />
<br />
So sollte man den Sponti-Satz am Anfang des Artikels vielleicht dahingehend ändern, dass Wissen zwar Macht ist, aber um diese Macht auch für sich selbst gewinnbringend und bereichernd nutzen zu können, es von größter Wichtigkeit ist, abzuwägen, wie und wann man dieses Wissen einsetzt. Nicht um <i>"vor Anker zu gehen"</i>, sondern mit seiner Hilfe unter<i> "vollen Segeln auf große Fahrt"</i> zu gehen, um zu neuen Horizonten zu gelangen!<br />
<blockquote style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;">
<i><b>"Das Wissen, wo es als höchstes Prinzip auftritt, tötet notwendig den Enthusiasmus, den Geist und jenen aus irrationalen Quellen fließenden menschlichen Instinkt, der für die Konflikte die einfachste Lösung findet."</b></i> Hugo Ball </blockquote>
Ein weitaus besseres Zitat in diesem Zusammenhang, wie ich finde!Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-75151613209367478002011-09-13T14:22:00.000+02:002011-09-13T14:22:08.759+02:00Letzte Gelegenheit: Petition - Verbot der Vorratsdatenspeicherung vom 15.03.2011Ich nerve ja bekanntlich gerne, wenn ich denke, dass es wichtig ist und nachdem ich es jetzt schon auf FB und auf Google+ verbreitet habe, jetzt auch hier:<br />
<br />
<br />
<b>"Heute läuft die Frist für die 50000 Grenze der VDS-Petition ab. </b><br />
<b>Aktuell haben wir leider "erst" 31200 Mitzeichner."</b><br />
<br />
Worum es dabei konkret geht entnehmt ihr bitte dem genauen Wortlaut<b> </b>der Petition, den ihr unter folgendem Link findet:<br />
<div style="text-align: center;"><a href="https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=17143"><span style="font-size: large;"><b>Petition: Strafprozessordnung - Verbot der Vorratsdatenspeicherung vom 15.03.2011</b></span></a></div><div style="text-align: center;"><span style="font-size: large;"><b> </b></span></div><br />
Hier geht es um <i>eure</i> Privatsspäre, wie Informationen über die sozialen Beziehungen (einschließlich Geschäftsbeziehungen), <i>eure</i> Bewegungen und die individuelle Lebenssituation (z.B. Kontakte mit Ärzten, Rechtsanwälten, Betriebsräten, Psychologen, Beratungsstellen usw.), die <b><i> ohne </i></b>konkreten Anlass oder Verdacht gesammelt werden sollen!<br />
<br />
Darf ich mal diskret darauf hinweisen, dass als es um den Hoax "Verbot von Heilkräutern" ging über 100.000 unreflektiert unterschrieben haben?<br />
<br />
Es kann doch nicht angehen, dass eine so wichtige Petition nicht mal die benötigten 50 000 Stimmen erhält.Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-7907868928075088622011-09-10T16:08:00.003+02:002011-09-10T19:08:14.163+02:00PfadarbeitWatchmen...kennt der eine oder andere vielleicht. Weniger den Comic, als wohl eher den Kinofilm. Mein Tip: Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann schaut euch den <b>Ultimate Cut </b>an<b>, </b>obwohl<b> </b>ich jetzt gar nicht weiß, ob er überhaupt in Deutsch erhältlich ist!<br />
<br />
Was viele nicht wissen, Alan Moore, der Schöpfer der "<b>Watchmen</b>", aber auch so bemerkenswerten Werke wie "<b>V for Vendetta</b>", "<b>From Hell</b>" und "<b>The League of Extraordinary Gentlemen</b>" - wer die Comics kennt, kann über die Filme nur noch müde lächeln! - oder auch "<b>Hellblazer</b>" und "<b>Promethea</b>", ist "<i>einer von uns</i>", einer von - <b>Vorsicht! Ironie!</b>- der <i>dunklen</i> Seite der Macht. Was ja lediglich bedeutet, dass man keinem anderen Stern folgt, als nur seiner eigenen tiefen Erkenntnis.<br />
Man glaubt ja gar nicht, was diese Tatsache für Angst und Schrecken verbreiten kann, nicht nur unter Abrahamiten... dazu aber vielleicht in einem späteren Beitrag mehr...<br />
<br />
Zurück zu den "Watchmen", die mich neben "V for Vendetta" am meisten angesprochen und zum Nachdenken angeregt haben und die schon auch einen Teil meiner privaten Schatten- und somit Pfadarbeiten ausmachen.<br />
<br />
Dazu gehört eben auch, zu erkennen, wie unsinnig sich für mich mittlerweile eine dualistische Ordnung, nicht nur unterteilt in gut und böse, sondern auch in richtig oder falsch, darstellt.<br />
Kommt das nicht auf die Situation an?<br />
Oder den Preis, den man bereit ist, für seine Entscheidung zu zahlen? Und solche Entscheidungen trifft man jeden Tag, ach was, jede Sekunde unsere Daseins. <br />
<br />
Natürlich hat jeder von uns ein Ideal im Kopf, und verfügt über eine innere Ethik und Moral - im Gegensatz zu der, die man von außen, durch kulturelle oder soziale Einflüsse aufgepfropft bekommt und von denen manche tatsächlich denken, es wäre ihre höchst eigene - gegen die man eigentlich nicht verstoßen möchte, aber manchmal steht man leider vor der Entscheidung, auch diese zu opfern, um - auch wenn es paradox klingt - genau dieser, und sich selbst treu zu bleiben.<br />
<i>"Manchmal muss ein Freund zu einem Feind werden, um ein Freund zu bleiben!" </i>Ein Zitat aus den "Schwarzen Juwelen" von dem ich weiß, dass zumindest einer derer, die meinen Blog lesen, es verstehen wird.<br />
<br />
Es gibt keinen einfachen Weg, kein "So und nicht anders". Mich verwirrt es mittlerweile, wenn ich auf jemanden treffe, der so etwas auch nur in Erwägung ziehen kann. <br />
<br />
Und so geht es mir:<br />
<br />
Ich fühle mich ständig zwischen Rorschach, Dr. Manhattan und <span class="mw-headline" id="Ozymandias">Ozymandias , aber auch dem Night Owl, der zweiten Generation hin und her gerissen. Alle sind ein Teil meiner Persönlichkeit, mal überwiegt der eine, mal der andere. (Wenn ich ehrlich bin, selbst ein kleiner "The Comedian" ist latent vorhanden, </span><span class="mw-headline" id="Ozymandias">auch </span><span class="mw-headline" id="Ozymandias">wenn mir dieser Charakter zu tiefst zu wider ist.)</span><br />
<span class="mw-headline" id="Ozymandias">Mal überwiegt der eine, mal der andere.</span><br />
<span class="mw-headline" id="Ozymandias">Darum weiß ich, warum am Ende der Tod durch Dr. Manhattan für Rorschach eine Erlösung und keinen Verrat darstellt.</span><br />
<span class="mw-headline" id="Ozymandias"><br />
</span><br />
<span class="mw-headline" id="Ozymandias">Gerechtigkeit mag ein hehres Ziel sein, aber es ist im Grunde nur ein Abstraktum, ein überkommenes Prinzip, das nur zeitweilig Bestand haben kann. </span><br />
<span class="mw-headline" id="Ozymandias"><br />
</span><br />
<span class="mw-headline" id="Ozymandias">Wie sagt Dr Manhattan zuletzt so treffend:</span><br />
<i><span class="mw-headline" id="Ozymandias">"</span>I can change almost anything... but I can't change human nature." </i><br />
<br />
Ich weiß genau, was er meint!<i></i><br />
<i><br />
</i><br />
<i><br />
</i><br />
Am Ende bleibt, wie immer die ultimative Erkenntnis: <i>"Alles hat seinen Preis!" <br />
</i><br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<b><br />
</b><br />
<b><br />
</b>Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-34368429043492426382011-05-08T15:42:00.000+02:002011-05-08T15:42:52.648+02:00Von Glauben und TortenIch muss noch mal auf das, was ich in meinem Beitrag über <a href="http://diekeltischekraehe.blogspot.com/p/tu-was-du-willst-soll-sein-das-ganze.html">"Mein Thelema"</a> geschrieben habe, zurückkommen. <br />
<br />
Was Thelema betrifft, wird man, wie dargelegt, oft mit der Gleichsetzung "Thelema-Liber al vel Legis - Aleister Crowley" konfrontiert.<br />
Dazu schrieb ich ja bereits in obigen Beitrag:<br />
<blockquote><i>"Sowieso, die Gleichsetzung der Person Aleister Crowley mit Thelema ist so ein Punkt, der immer wieder falsch interpretiert wird. Er war zwar der Prophet des Neuen Aeons und somit von Thelema, schon allein durch die Niederschrift des Liber Al vel Legis, aber weder hat er jemals behauptet, dass er genau wüßte, was er da "verbrochen" hat, noch hat er jemals verlangt, dass man ihm folgen sollte. Thelemiten akzeptieren lediglich das Liber Al als Das Gesetz des Neuen Aeons!</i><br />
<i>Sie sind eben keineswegs samt- und sonders Crowley-Jünger, die in ihm ihren Guru sehen. Es gibt da welche, und die haben meiner Meinung nach einen Sprung in der Schüssel, und Uncle Al würde mir da beipflichten, es gibt auch Crowleyaner, die was der Mann geschrieben und gesagt hat, klasse finden, aber genauso viele Thelemiten lehnen die Privatperson als solche rund heraus ab. </i><br />
<i>Der Privatmensch Edward Alexander Crowley ist nicht zu verwechseln mit demjenigen, der zum Teil Werke geschrieben hat, die, meiner Meinung nach, seiner Zeit weit voraus waren. Er lebte <b>sein</b> Thelema, wie ich das <b>meine</b>, und -zig tausend andere Thelemiten eben das <b>ihre</b>. Alles Wahre Willen, die ihr großes Werk vollbringen. <b>Ihres</b>, nicht das eines anderen. "</i></blockquote>Es ist nun mal so, dass ein jeder, der sich Thelemit nennt, die Offenbarungsschrift, Das Gesetz, wie wir es nennen, akzeptieren muss. Wie er sie nun für sich deutet ist allerdings jedem selbst überlassen, also höchst eigene Privatsache. Und damit eben auch geprägt von seiner höchsteigenen Spiritualität.<br />
<br />
Genau das ist der Punkt, wo ich noch einmal ansetzen möchte.<br />
<br />
Obwohl es sich also, wenn man denn davon ausgeht, dass Thelema auch eine religiöses Konzept darstellen kann, dabei um eine sogenannte Offenbarungs-Religion handelt, und damit, wenn man mal den Terminus <i>"Gott"</i> gegen <i>"Höheres Wesen"</i> austauscht, durchaus <u>in diesem<i> einen</i> Gesichtspunkt</u> mit den abrahamitischen Religionen, aber auch dem Hinduismus in einer Reihe genannt werden könnte, so ist es eben auch ein von der <b>persönlichen</b> Interpretation eines höchst kryptischen Textes, der <b>persönlichen</b> Parallelen, die man dazu ziehen möchte und, was am wichtigsten ist, wie ich finde, <b>durch ureigenes Erfahren und Erleben geprägtes Konzept</b>.<br />
<br />
<br />
Und damit bewege ich mich mal weg von speziellen Religionen, Weltanschauungen und Philosophien, hin zum Kern meines Problems. <br />
<br />
Nur, weil es da nun ein Buch gibt, heißt das noch lange nicht, dass jemand, der es liest auch weiß, wie die einzelnen Menschen, für die es wichtig ist, dieses als Individuen für sich interpretieren, wie und in weit es ihren Glauben beeinflusst oder wie sie handeln und leben.<br />
<br />
Es ist eben dieses Festnageln auf Schrifttum, egal welcher Art, ob nun Liber Al, Bibel, Tanach und Talmud, Koran, Veden, Avesta oder auch eben Edda und weiß der Himmel was noch. Selbst reine Erfahrungs-Religionen wie beispielsweise der Buddhismus sind davor nicht sicher. <br />
<br />
Verfügt ein religiöses Konzept oder eine Weltanschauung über schriftlich fixierte Offenbarungen, aber auch Geschichts-, Sprüche- oder Legendensammlungen, also schriftliche Aufzeichnungen jedweder Art, dann liegt es nahe, sie als feste Definition des Glaubens zu nutzen. <br />
<br />
Es sind aber eben <i><b>keine</b></i> "Gebrauchsanleitungen", die einem wortwörtlich eine Schritt-für-Schritt-Anweisung geben, so und nicht anders solle es gemacht (geglaubt, gedacht, gefühlt) werden. Und ganz sicher kein spiritueller Arbeitsvertrag.<br />
<br />
Nun weiß man ja gemeinhin, wohin das Wortwörtlich-Nehmen religiöser Aufzeichnungen seitens Gläubiger führt. Fundamentalismus. Und der ist nun leider nicht nur in den abrahamitischen Religionen zu finden. Häufig zu recht kritisiert, führt er doch weg vom lebendigen Glauben, hin zu einem meist starren, einengenden Korsett überkommener Zeiten.<br />
<br />
Aber mir geht es hier weniger um die Nutzung von Überlieferungen zur Selbstdefinition, sondern eben um die Definition von Außen...obwohl...eigentlich um beides.<br />
<br />
<br />
Hat sich jemand schon einmal Gedanken gemacht, warum selbst für den Begriff "Religion" keinerlei wissenschaftliche allumfassende Festlegung existiert? Die Bandbreite der Komplexität der verschiedensten Erscheinungsformen, nicht zu vergessen das Zusammenspiel von sozialen und kulturellen Aspekten, die da hineinspielen, die eine solche abdecken müsste, um ein wenigstens annähernd gültiges Einvernehmen zu erzielen, wäre einfach zu groß. <br />
<br />
Auch das weite Feld der Philosophie steht vor demselben Problem. Es gibt nicht <b><i>die</i></b> Philosophie, sondern eine Vielzahl von Erklärungsversuchen zur Existenz und dem Sinn des Daseins über tausende von Jahren, die teilweise aufeinander aufbauen, sich aber eben auch teilweise eklatant widersprechen. Es geht um Wahrheitssuche durch den <i><b>Logos</b></i>, der Vernunft, im Gegensatz zum Ansatz der Religion, die ihre "Wahrheit", ihre Weisheit, meist aus einem <i><b>Mythos</b></i> bezieht, obwohl es da eben auch Überschneidungen gibt. <br />
<br />
Hinzu kommt, dass man ja nicht einmal genau sagen kann, was "Glauben" eigentlich ist. Eine Annahme, eine Vermutung, im Gegensatz zur Gewissheit? <br />
Aber <i>ich weiß, weil ich es er-lebe...</i>! Für mich ist es keine <i>Wahrscheinlichkeitsvermutung</i>, sondern Teil <i>meiner Wirklichkeit</i>, da <i>ich es empfinde</i>...<br />
Und nun?<br />
<br />
Selbst der oft in diesem Zusammenhang benutzte Begriff der Spiritualität ist nicht wirklich fest definiert, abgesehen davon, dass er oft zu einem reinen Kampfbegriff verkommt, der vom rein geistigen bis hin zu eben der Hilfsvokabel für "Glauben, aber mehr als glauben" alles abdecken soll.<br />
<br />
Denn Religiosität, Spiritualität, Glauben, ist eben etwas was weit über den bewussten Vorgang des Denkens hinaus geht. <br />
<br />
Es ist, wenn man sich dafür öffnet, auch ein Rausch der Sinne, vergleichbar mit dem ersten Biss in ein Stück köstlicher, sahnige Torte. <br />
Wow, himmlisch!<br />
Erst nach diesem ersten <i>rein</i> gefühlsmäßigen Erfahren setzt dann das Reflektieren, das Denken ein: <br />
Das Herausschmecken der einzelnen Zutaten, das Trennen von Zucker, Sahne, Boden, und waren da nicht Erdbeeren und eine Spur von Vanille und vielleicht ein Hauch von Mandeln und Marzipan?<br />
Dann wird man höchst wahrscheinlich nach dem Rezept fragen oder es suchen, um sich zu vergewissern, ob seine Empfindungen richtig waren. Möglicherweise wird man dabei dann feststellen, dass man eine oder mehrere der Zutaten eigentlich gar nicht mag. Trotzdem wird man die Torte möglicherweise nach backen. Vielleicht ersetzt man dabei einfach die ungeliebte Zutat gegen etwas, was man mehr mag. Das Ergebnis wird sich zwar von der ersten Torte unterscheiden, aber doch sehr nahe am Ausgangsgeschmack liegen, vielleicht besser oder vielleicht auch nicht ganz so gut schmecken, aber das Erfahren des ersten Bissen dieser eigenen Kreation wird wieder eine Sinneserfahrung. Vielleicht komme ich dann sogar auf den Geschmack und experimentiere weiter mit den unterschiedlichsten Zutaten, um immer neue Kreation zu schaffen und meine Sinne immer wieder aufs Neue anzuregen.<br />
<br />
Dann gibt es noch die Möglichkeit, dass man sich genau ans Rezept hält, obwohl man eine Zutat ablehnt, sie vielleicht auch gar nicht verträgt. Das kann auch gut klappen, auch wenn man dafür Nebenwirkungen in Kauf nehmen muss. Es kann aber auch dazu führen, dass man entweder den Sinnesrausch vom ersten Tortengenuss vermisst - weil man ja weiß, was jetzt so alles in dem Kuchen drin steckt - oder aber sich irgendwann an den Geschmack so sehr gewöhnt, dass man gar nicht mehr nachvollziehen kann, was das denn gewesen sein könnte, dass beim "ersten Mal" so berauschend gewesen ist.<br />
<br />
Und dann kann es noch passieren, dass einem, wie man es auch für sich nun handhabt, jemand daher kommt und einem anhand des Grundrezepts erklären möchte, warum die Zutaten genau diesen Effekt auslösen oder er der Meinung ist, dass man mit diesen Zutaten überhaupt gar nicht zu diesem Ergebnis kommen kann. <br />
<br />
Möglicherweise gerät man auch an einen Ernährungsberater, der darüber doziert, wie schädlich die Torte doch ist: Zuviel Fett, zuviel Zucker, zuviel weißes Mehl und diese oder jene Ingredenz steht in dem Verdacht Allergien oder gar Krebs zu verursachen. <br />
Ein Vegetarier oder Veganer wird sich auch darüber auslassen, was er alles an dem Rezept ändern würde, damit die Torte seiner Einstellung entspricht. <br />
Oder aber, jemand wedelt mit dem Ausgangsrezept und regt sich tierisch darüber auf, dass man sich daran nicht gehalten hat und es abgewandelt hat, so dass es sich dabei gar nicht mehr um eine, meinetwegen, "Erdbeer - Marzipantorte" handelt.<br />
<br />
<br />
Meine Auffassung dazu ist, wenn jemand die Torte denn anders oder besser hinzukriegen meint, er dies doch bitte tun möchte und wenn ihm meine nicht behagt, er sie ja nicht zu essen braucht. Er soll nur mir bitte meinen "Sinnesrausch" lassen, wie ich ihm wünsche, dass er für sich etwas ähnlich köstliches findet. Geschmäcker sind halt verschieden!<br />
<br />
Aber wenn er mich bei jedem Happen meiner, meine Sinne betörenden, fluffigen, sahnig-cremigen Tortenkreation permanent mit seinem Gesabbel mein kosmische Erlebnis versaut, dann muss er sich nicht wundern, wenn ich ihn irgendwann anschreie:<br />
<i>"Halt's Maul und schau aus dem Fenster!"</i><br />
<br />
Wem jetzt bei dem ganzen Tortengerede das Wasser im Munde zusammen gelaufen ist und nun so schnell wie möglich in die Küche gehen möchte, um selbst eine zu machen, dem wünsche ich dabei viel Spass und einen guten Apetitt.<br />
<br />
Aber nicht vergessen, mein ganzes Geschwätz von Torten war metaphorisch gemeint. Es ging hier immer noch um Glauben, Religion und Spiritualität!<br />
<br />
Und nun wünsche ich euch viel Spaß beim selber Backen! <img alt="Smilie by GreenSmilies.com" src="http://www.greensmilies.com/smile/smiley_emoticons_wink3.gif" /><br />
<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-N_3DG-l_WVU/TcaYuFGe8wI/AAAAAAAABoY/ePtHYb5bmPU/s1600/Sweet-chocolate-cake327.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="212" src="http://1.bp.blogspot.com/-N_3DG-l_WVU/TcaYuFGe8wI/AAAAAAAABoY/ePtHYb5bmPU/s320/Sweet-chocolate-cake327.jpg" width="320" /></a></div><div style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;"><a href="http://www.4freephotos.com/ger/alegri-account.html">Sweet Schokoladenkuchen by alegri</a></span> <br />
<br />
</div>Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-73040631284379770722011-05-02T15:31:00.003+02:002011-05-02T16:41:18.498+02:00Irgendjemand ist in Abbottabad irgendwie ums Leben gekommen...Ich checke ja meist als erstes, wenn ich meinen PC anmache, die aktuellen Nachrichten und da springt mir heute eine Meldung ins Auge:<br />
<br />
<div style="text-align: center;"><span style="font-size: large;">Osama bin Laden ist tot!</span> </div><br />
Erster Gedanke überhaupt, noch bevor ich den <a href="http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/27/0,3672,8236187,00.html"><b>Link</b></a> anklicke um den Text dahinter auf ZDF.de zu lesen:<i>"Oh, haben die Amis ihn endlich sterben lassen?"</i><br />
<br />
Für mich ist auch der Titel, welcher den Artikel krönt keine große Überraschung:<br />
<br />
<div style="text-align: center;"><b><span style="font-size: large;">Osama bin Laden getötet und angeblich schon bestattet</span><br />
Bericht: Leiche bin Ladens auf See bestattet</b></div><br />
Hm, soso...dieses zum "Antichrist", "Super-Bösewicht" und personifizierte "Böse" stilisiertes Symbol und Gesicht "al-Qaidas", das in den letzten Jahren immer dann auf nicht datierten, verwackelten Videos und Fotos erschien, wenn die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit bezüglich der islamistisch-terroristischen Gefahr und der daraus resultierende Notwendigkeit militärischer wie innenpolitischer Maßnahmen nachzulassen schien, soll also bei einer Militäraktion des "United States Joint Special Operations Command" in Abbottabad in den frühen Morgenstunden durch einen Kopfschuss ums Leben gekommen sein. <br />
<br />
Der Tod wurde dann auch gleich von US-Präsident Barack Obama in den Medien bestätigt.<br />
Zwar heißt es, ein DNA-Vergleich hätte die Identität des Toten zweifelsfrei bewiesen, allein, ich sehe keine Leiche.<br />
Die wurde bereits verbrannt und die Überreste auf See bestattet. Kaum verwunderlich also, dass mir bei der Frage nach verifizierten Beweisen für den Tod Bin Ladens auch sofort eine Zeile aus einem alten Bob Dylan-Songs in den Sinn kommt:<br />
<blockquote><i>"The answer my friend is blowin' in the wind</i><br />
<i>The answer is blowin' in the wind."</i></blockquote><br />
Was bleibt, ist das Wort der amerikanischen Regierung und deren Warnung vor Racheakten von al-Qaida, die immerhin ihre Ikone (ich bezweifele stark, dass Osamas Rolle in den letzten Jahren über diesen Status hinaus ging) verloren haben. <br />
<br />
Und <i>natürlich</i> bedingt das eine "erhöhte Alarmbereitschaft und Wachsamkeit" der Amis und der restlichen, westlichen Welt. <br />
<br />
Fakten?<br />
<br />
Nichts genaues weiß man nicht! <br />
Der Tod des "meist gehassten und gejagten" Mannes der letzten 20 Jahre ist im Grunde genauso nebulös, wie seine Existenz und Medienpräsenz in dieser Zeit gewesen ist.<br />
<br />
Was ändert sich also?<br />
<br />
Nichts!<br />
<br />
Außer, dass es jetzt wieder mehr Rechtfertigungen für Militär- und Überwachungs-Aktionen zu geben scheint. <br />
Man nehme mir also bitte nicht übel, dass ich jetzt nicht vor Freude ganz aus dem Häuschen bin. <br />
<br />
<br />
<br />
Da höre ich dann doch lieber etwas Musik:<br />
<br />
<br />
<div style="text-align: center;"><object height="349" width="425"><param name="movie" value="http://www.youtube-nocookie.com/v/dumRGxV45_0?fs=1&hl=de_DE&rel=0"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube-nocookie.com/v/dumRGxV45_0?fs=1&hl=de_DE&rel=0" type="application/x-shockwave-flash" width="425" height="349" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true"></embed></object></div>Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-75774956186395789602011-04-29T15:34:00.005+02:002011-04-29T18:40:16.113+02:00Der "Sack Reis" und die Geheimwaffe "AG"Viele kennen das wohl nur zu gut:<br />
Es gibt Themen, die kommen immer wieder, auch wenn man denkt, sie wären längst ausdiskutiert, durchgesprochen, schlicht überholt oder einfach nur so trivial, dass sich eine Diskussion ohnehin erübrigt. Kurz, sie sind so nützlich und interessant wie der sprichwörtliche Sack Reis.<br />
Gerade letztere beweisen aber meist eine erhebliche Halbwertszeit, die sogar die von Plutonium oder Uran locker in den Schatten stellt. <br />
<br />
Diesem Phänomen begegnet man allerorten, egal ob in der Firma, dem Verein, dem Parteitreffen, einer beliebigen Initiative oder Infoveranstaltung, dem Elternabend in Schule oder Kindergarten, überall da, wo Menschen sich zusammenfinden um gemeinsam etwas zu bereden, zu beschließen oder sonst wie auf die Beine zu stellen.<br />
Selbst eine <b><u>verbindliche</u></b> Agenda mit sehr stringent gehaltenen Tagesordnungspunkten bietet hier keine absolute Sicherheit vor besagten Endlos- oder Bumerang-Sachverhalten oder zum Grundsatzproblem aufgebauschten Banalitäten.<br />
Mehr noch, je enger der zeitliche Rahmen oder der Themenkomplex, je dringender das Bedürfnis das Treffen so kurz und knapp wie möglich zu halten, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass irgendjemand so einen Alten Hut oder Plattitüde, deren Relevanz gegen null geht, auf den Tisch bringt. Sowohl Mordgier in den Augen, als auch mehr oder eher weniger vorgetäuschte Nervenzusammenbrüche seitens der gebeutelten Mitdiskutianten, werden dabei ebenso ignoriert, wie Gähnen, Hinweise auf die vorgerückte Stunde oder sonstige Zeichen ostentativ geäußerten Desinteresses. <br />
Frau "Kleinigkeitskrämer" oder Herr "Prinzipienreiter" - es ist nämlich, meiner Erfahrung nach, immer der gleiche Menschentyp - sind gegen solcherlei unterschwellige Botschaften schlicht immun.<br />
<br />
Nun könnte man sagen, das einfachste wäre, von vornherein bekannte Triggerthemen sofort im Keim zu ersticken.<br />
Guter Plan!<br />
Funktioniert aber nicht!<br />
Denn dann wird eben eine beliebige, gedankenlos hingeworfene Randbemerkung zu einer Staatsaffäre von geradezu globaler Wichtigkeit hoch stilisiert. <br />
<br />
Neben vielen anderen solcher Vorfälle, denen ich im Laufe meines Lebens ausgeliefert war, ist mir "Die Wasserkasten-Affäre" am besten im Gedächtnis haften geblieben. Sie bietet auch ein hervorragendes Beispiel für oben beschriebene (Un-)Themen:<br />
<br />
Ich war damals noch "junge" Mutter und als solche eine von eben dem einen unermüdlichen Drittel Elternschaft, welche die Teilnahme an Elternabenden quasi als Pflicht ansahen. <br />
Als meine Große so im zweiten Schuljahr war, stand wieder so ein Elternabend an und die Klassenlehrerin wagte zu Beginn zu bemerken, dass der zeitliche Rahmen an diesem Abend sehr eng gesteckt wäre, da der Raum nur zwei Stunden zur Verfügung stünde und wir ja noch das Hauptthema "Erster mehrtägiger Jugendherbergsausflug" durch zusprechen hätten. <br />
Alle nickten. Ja natürlich, also frisch ans Werk und die einzelnen Themenpunkte so schnell und effizient wie möglich abarbeiten.<br />
Kein Problem!<br />
Zuerst lief der Abend auch ganz gut an und wir lagen in der Zeit. Wir waren auch fast durch, als Frau Z., die Lehrerin, so nebenbei fragte, ob es für einen der Anwesenden Elternteile ein Problem darstellte, dass die Kinder aufgrund der großen Hitze - es war ja knapp nach den Sommerferien - ihren Durst am Wasserhahn des Klassenraumes löschten?<br />
Große Stille - die Ruhe vor dem Sturm, wie sich herausstellte - dann allgemeines Abwinken, schließlich haben wir hier eine sehr gute Wasserqualität und es macht ja keinen Unterschied, ob der Nachwuchs nun zu Hause oder in der Schule am Wasserkran hängt. <br />
So wollte sich Frau Z. endlich dem anstehenden Ausflug im Herbst, immerhin Hauptthema des Abends, zuwenden, als Frau und Herr S., ihres Zeichens hoch ambitionierte Eltern einer "Einzelkind-Prinzessin", gewählte Repräsentanten der Klasse in der Elternpflegschaft, erklärten, in der Klasse von XY in Pusemuckel wäre es üblich den Kindern jeden Woche von den Eltern reihum einen Wasserkasten zu sponsern.<br />
...und das Verhängnis nahm seinen Lauf. <br />
Frau Z. entgleisten die Gesichtszüge, war sie doch schon ein paar Jährchen im Job und wusste wohl nun nur zu gut, was da jetzt käme. <br />
Was soll ich groß erzählen, man diskutierte dann fast eine geschlagene Stunde Wasser-Marken, still, medium oder classic, Vorgehensweise und Rotationsintervalle beim Austausch, Kunststoff- oder Glasflasche, ob es nun besser sei, wenn jedes Kind einen eigenen Becher mitbrächte, oder man auch an Plastikbecher denken müsse, blasülzsabbel.<br />
Ich saß da und dachte ich wäre im falschen Film, derweil Frau Z. immer öfter auf die Uhr schielte.<br />
Als es mir dann zu viel wurde - ich wollte ja mal irgendwann wieder nach Hause, außerdem interessierte mich die Klassenfahrt auch viel mehr, als Geschmacksrichtungen der unterschiedlichen Mineralwassermarken - unterbrach ich die Runde mit dem Vorschlag, bevor man weiter diskutierte, sollten doch einfach einmal alle Anwesenden, die überhaupt Mineralwasser für den Nachwuchs dem Leitungswasser vorzögen, die Hand heben.<br />
Zuerst sahen mich alle entgeistert an. Als sich dann niemand meldete, wandte ich ein, damit wäre die Diskussion ja hinfällig und wir könnten weiter machen. Auch wären wir ja sowieso nicht "beschlussfähig", da ja immerhin zwei Drittel der Eltern durch Abwesenheit glänzten und man so eine Entscheidung, die ja auch für die Abwesenden immerhin von finanzieller und organisatorischer Tragweite sei, nicht einfach mal über ihren Kopf treffen könnte. <br />
Den giftigen Blick von Frau und Herrn "Wichtig" werde ich im Leben nicht vergessen, genauso wenig wie den dankbaren von Frau Z. <br />
<br />
Der Fall "Wasserkasten" ist mir deshalb so im Gedächtnis geblieben, weil er mir das erste Mal <i>bewusst</i> die Funktionsweise und fatale Eigendynamik solcher im Prinzip so irrelevanter wie gegenstandsloser, dafür aber Zeit fressenden Problemstellungen vor Augen geführt hat. <br />
<br />
Heute weiß ich jedoch, dass ich die Sache völlig falsch angegangen bin. Es gibt nämlich in solche Fällen ein Generalrezept, dass einen auch davor bewahrt, sich die lebenslange Feindschaft von Seiten der "Aufbausch-Fraktion" zu zuziehen. <br />
<br />
Heute, gestärkt durch unendlich viele ähnliche Vorfälle, weiß ich, dass der einfachste Weg, solchen Themen und deren Urheber das Wasser abzugraben und somit die Diskussion zu retten, darin besteht, <b>sofort (!)</b>, beim ersten Aufflammen solcher Pseudo-Inhalte, den Vorschlag zu unterbreiten, dazu gleich eine Arbeitsgemeinschaft zu gründen. Und wer böte sich für die Leitung einer solchen AG eher an, als der- oder diejenige, welche(r) das Thema angesprochen hätte? <br />
<br />
Der Vorteil liegt auf der Hand:<br />
Man gewinnt Zeit und Energie für die wirklich relevanten Aufgaben, wer sich tatsächlich mit solchen Marginalien beschäftigen möchte, kann das, im kleinen Kreis, zu einem anderen Zeitpunkt und einem anderen Ort, gerne tun und dann "Bericht erstatten" und zu guter Letzt, dem Menschentypus, der sich gerne über das Anzetteln solcher Angelegenheiten profilieren und in den Fokus der Aufmerksamkeit spielen will, gibt man, wonach er so sehnlich trachtet und lässt ihn doch geschickt ins Leere laufen!<br />
<br />
Erfahrungsgemäß sterben solche AG dann auch so plötzlich, wie sie ins Leben gerufen wurden.<br />
Denn, und das ist fast allen dieser Debatten um Pseudo-Probleme gemein, außer den Initiatoren interessiert sich im Grunde niemand wahrhaftig für deren Inhalt. Viele werden einfach nur mitgerissen und geraten dann in eine Art "Trance", in der sie dann fast willenlos agieren und reagieren bis jemand im übertragenen Sinne mit dem Finger schnippt und so den Bann bricht.<br />
Da aber eben diese Leute, wenn sie erst einmal wieder bei klarem Verstand sind, kaum ernsthaft in Erwägung ziehen, für solch einen Bullshit ihre Freizeit zu opfern, trifft die <i><b>"Geheimwaffe Arbeitsgemeinschaft"</b></i> auch nur diejenigen, die es treffen soll und die es wirklich verdient haben... *muharharhar*Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-51212631787281465132011-04-24T04:44:00.000+02:002011-04-24T04:44:34.327+02:00Alles auf Null!<blockquote><i>"'Sage uns, wie unser Ende sein wird.'<br />
'Habt ihr den schon den Anfang entdeckt, dass ihr nach dem Ende fragt? Denn dort, wo der Anfang ist, dort wird auch das Ende sein.Selig ist, wer am Anfang stehen wird, und er wird das Ende erkennen und den Tod nicht kosten.'"</i><br />
(Thomas 18)</blockquote><br />
Nicht der Magier erringt den Höchsten Preis, nicht der Hohepriester oder der Herrscher, weder der Ritter in strahlender Rüstung, noch die mächtigste Königin, noch der sich von der Welt abgewandte Eremit mit seinen Büchern, nicht der sich alles versagt, noch, welcher sich allen irdischen Genüssen hingibt und selbst die, welche sich für das hehre Ziel bis auf's Blut kasteien und selbst zu opfern bereit sind, werden leer ausgehen.<br />
<br />
Alles was sie von ganzem Herzen begehren, fällt am Ende dem reinen Tor, dem Narren, in den Schoß, der selbst nie danach trachtete. <br />
<br />
Er ist der Ahnungslose, das arglose Kind, das leere Gefäß, das unbeschriebene Blatt, in eine Welt geworfen, deren Spielregeln im völlig fremd sind. Hintergedanken, Doppeldeutigkeiten oder Täuschung sind ihm fremd. Er kennt weder Lüge, noch Reue, noch Scham, noch Moral, noch Zwänge. <br />
Da er nichts erwartet, nach nichts strebt, ist er es, dem zuletzt die Höchste Ehre zuteil wird. <br />
<br />
<blockquote><i>"Wenn ihr eure Scham abgelegt und eure Kleider nehmt, sie unter eure Füße legt und wie die kleinen Kinder sie zertretet, dann werdet ihr den Sohn des Lebendigen sehen und ihr werdet euch nicht fürchten."</i><br />
(Thomas 37)</blockquote>Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-26145502876575221442011-03-31T21:12:00.000+02:002011-03-31T21:12:58.030+02:00Spendenaufruf – Helft!<i>Heute wende ich mit einem wirklich wichtigen Anliegen an euch. Es geht um einen Spendenaufruf. In der Hoffnung, damit ein Leben zu retten und möglichst viele Menschen zu erreichen, übernehme ich, wie zuvor schon <a href="http://www.esoterikwatch.org/wordpress/?p=745">Efka</a>, den dazu gehörigen Text der Initiatorin und Tochter der unmittelbar Betroffenen aus der dazugehörigen <a href="https://www.facebook.com/home.php?sk=group_161094397282745&view=doc&id=161118980613620#%21/home.php?sk=group_161094397282745&ap=1">Facebook-Gruppe</a>: </i><br />
<br />
<br />
<div style="text-align: center;"> ===================== Jennys Aufruf =====================</div><br />
<br />
<b>Wir benötigen dringend EURE Hilfe!!!<br />
<br />
Wie die Meisten von euch wissen, leidet Andrea schon seit 2006 an einer sehr seltenen Krebsart. Die Ärzte wissen selbst nicht genau was sie machen sollen, denn die Krebsart ist kaum erforscht und äußerst selten.<br />
<br />
Wir haben in den letzten Jahren all unsere Rücklagen aus Bausparverträgen etc. in erfolglose Therapien gesteckt. Wir stehen quasi vor dem Nichts und wissen nicht mehr weiter, denn wir können die Behandlungen nicht mehr bezahlen.<br />
<br />
Wenn meine Mum JETZT nicht die lebensrettenden und zugleich unbezahlbaren Therapien in Form von Hyperthermie und hochkonzentrierter Chemo in die Leber erhält, wird sie daran sterben, denn die Leber ist stark von Metastasen befallen.<br />
<br />
Die Krankenkassen übernehmen bis heute keine Kosten, es laufen Zivilklagen und wir versuchen eine einstweilige Verfügung zu erlangen aber Andrea kann nicht mehr bis zur Urteilsverkündung warten. <br />
<br />
----Ihr rennt buchstäblich die Zeit davon----<br />
<br />
Weil ich nicht mehr weiter weiß, meiner Mama unbedingt helfen möchte und nichts unversucht lassen möchte, habe ich ein SPENDENKONTO eingerichtet, in der Hoffnung, dass Ihr uns helfen könnt und möchtet.<br />
<br />
-Dies ist mein Hilfeschrei und ein APPELL an eure Freundschaft-<br />
<br />
!BITTE! Jeder Betrag gibt meiner Mama eine Chance!<br />
<br />
Eure Jenny<br />
<br />
Nassauische Sparkasse<br />
Kontoinhaber: Jennifer Dames<br />
Hinweis: Spendenkonto<br />
Bankleitzahl:51050015<br />
Kontonummer: 0803253517<i> </i></b><br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-_zFQVjUOMTE/TZTK76_bgcI/AAAAAAAABns/a_Nz6-GHlnQ/s1600/jenny.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-_zFQVjUOMTE/TZTK76_bgcI/AAAAAAAABns/a_Nz6-GHlnQ/s1600/jenny.jpg" /></a></div><br />
<div style="text-align: center;">=====================Ende Jennys Aufruf =====================</div><div style="text-align: center;"> </div><div style="text-align: center;"> </div><div style="text-align: left;">Hier geht es nicht um irgendetwas Abstraktes, weit Entferntes, nicht um blinden Aktionismus oder darum, irgendetwas zu unterzeichnen, sondern um direkte, unmittelbare Hilfe. </div><div style="text-align: left;">Hier und jetzt! </div><div style="text-align: left;">Vor der eigenen Haustür!</div><div style="text-align: left;"><br />
</div><div style="text-align: left;">Unser Gesundheitssystem ist in den letzten Jahren immer mehr beschnitten geworden, dass dürfte niemandem unbekannt sein. Immer weniger wird übernommen.Nun bedroht es schon Existenzen und Menschenleben. </div><div style="text-align: left;">Das ist kein Versuch auf die Tränendrüse zu drücken, sondern <b>Realität</b>!</div><div style="text-align: left;">Beweisen wir also hier Solidarität, Sozialkompetenz und Nächstenliebe, indem wir diesen Aufruf weiterverbreiten und den einen oder anderen Euro erübrigen, um einem Menschen sein Leben und einer jungen Frau ihre Mutter zu erhalten. </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Bedenkt dabei, bitte, dass jeder von uns irgendwann in die gleichen Situation kommen kann und setzt damit auch ein Zeichen, dass Menschen eben nicht <b>Opfer</b> dieses menschenverachtenden, kapitalistischen Systems sein müssen, sondern fähig sind, sich in gegenseitiger Hingabe unbürokratisch Hilfe leisten können!</div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>Direkte Hilfe ist Direkte Aktion.</b> </div>Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-56363742567601677822011-03-29T18:18:00.003+02:002011-09-01T00:32:08.069+02:00Mein Thelema<blockquote style="font-family: Verdana,sans-serif;"><i><span style="font-size: small;"><b>"Wer uns Thelemiten nennt, geht nicht fehl darin, so er sich das Wort nur genau betrachtet."</b></span></i></blockquote><br />
<b>Tu was du willst, soll sein das Ganze des Gesetzes.</b><br />
<br />
Eine kleine FB-Diskussion, die sich um Sinn und Qualität des Trash-Films "Crowley (My Chemical Wedding)" von Bruce Dickinson (der in Deutschland unter dem Titel "Crowley - Back out Hell" vertrieben wird) und die Wirkung, die dieser "Spass-Film" auf das Bild vom Current93 für den von der Thematik völlig Unbedarfte haben könnte, entspann, brachte mich dazu, einmal über mein Thelema nachzudenken. <br />
<br />
Nur noch kurz zu dem Film: Ich persönlich finde den schreiend komisch und bin überzeugt, Uncle Al hätte sich königlich darüber amüsiert. Gerade, weil er so ziemlich jedes dämliche Klischee aufgreift, was so im Allgemeinen über To Mega Therion oder <i>"The Wickedest Man in the World"</i> und das, was er durch die Niederschrift des Liber Al vel Legis initiierte, in Umlauf ist. Daneben ist dieses Movie auch noch gespickt mit versteckten Andeutungen und Insidern.<br />
<br />
Und da liegt auch eben das Problem und wohl die Hauptursache dafür, dass Dickinsons "Machwerk" auch unter Thelemiten sehr kontrovers aufgenommen wurde. Die einen finden ihn eben klasse, wohingegen die anderen entsetzt und verärgert reagieren. <br />
<br />
Und dies kann ich durchaus verstehen. Wer sich nie eingehender mit der Philosophie von Thelema und der daraus resultierenden Verantwortungsethik auseinandergesetzt hat, mag beim Anschauen seine Vorurteile und ärgsten Befürchtungen bestätigt sehen. Kaum anzunehmen, dass er sich dadurch annimiert fühlt, sich tiefergehend mit Crowley und Thelema auseinander zu setzen. Er wird sich vielmehr angewidert abwenden. <br />
<br />
Und das ist eben der Punkt, der kritisiert wird. <br />
<br />
<br />
Man kann eben durch diesen Film auch die Vorurteile, die Person Aleister Crowleys betreffend, welche in der breiten Öffentlichkeit vorhanden sind und sich immer auf die Schlagworte "Schwarzmagier", "Drogenabhängiger" und "Pervers" reduzieren, bestätigt sehen. <br />
Lässt sich ersteres noch leicht entkräften, da er selbst mehrfach Schwarze Magie als absoluten Bullshit bezeichnete, so ist es mit den beiden anderen Punkten ohne Kenntnis des Historischen Kontextes etwas schwieriger. <br />
Ich weiß ja nicht, was Crowley so in seinem Leben konsumierte und es interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht, aber betreffs der Heroinsucht sollte man schon wissen, dass diese <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Heroin">Droge</a> bis in die vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts eine anerkannte Schmerz- und Hustenarznei der Firma Bayer war und ähnliche synthetische analgetische Opioide - mit der gleichen abhängig machenden Wirkung! - bis heute Verwendung in der Medizin finden.<br />
Tja und die Perversion des Edward Alexander Crowleys bestand schlicht in seiner offen gelebten Bisexualität (mit einem gewissen Hang zu Sado-Masochistischen Praktiken) zu einer Zeit, da man für <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Sodomie">"Sodomie"</a>, einem alten Begriff für männliche Homosexualität, welcher durch Übersetzung und Bedeutungswandel leicht misszuverstehen ist, noch mit Zuchthaus bestraft wurde und dem Konzept der Freien Liebe, offenen Beziehungen oder wechselnden Geschlechtspartnern, die erst Jahrzehnte nach seinem Tod halbwegs salonfähig wurde. Noch heute soll es ja Leute geben, die jede Variation von Sex und Liebe außerhalb ihrer persönlichen Norm als <i>"pervers"</i> empfinden. <br />
Aus dem gleichen Betrachtungswinkel ist übrigens auch der "Vorwurf" der Kindopferung zu verstehen. Es ist ein Synonym für Masturbation. Zu der Zeit und in dem Umfeld in dem Crowley aufwuchs und lebte, war es noch gang und gäbe, Jugendlichen mit Horrorgeschichten über Rückenmarksschwund und Hirnerweichung Angst vor solch "verwerflichen Handlungen" zu machen oder ihnen bei Uneinsichtigkeit, des Nachts die Hände ans Bett zu fesseln oder Keuschheitsgürtel anzulegen. <br />
Das ist <i>abartig</i>, nicht aber die so verurteilten Handlungen!<br />
Man kann aber auch auf vielfältige andere Art ein "Kind" opfern. <br />
Das also zum Thema "<i>Wickedest</i> Man"... <br />
<br />
Mittlerweile denke sogar, der Film funktioniert gerade eben in Deutschland nicht so, wie beispielsweise in Großbritannien - Dickinson ist ja Brite - weil die Mentalität und auch die Art Humor hier bei uns in Deutschland eine ganz andere ist, als eben "drüben". <br />
<br />
Aber um einmal weg zu kommen von "Chemical Wedding" und hin zu dem was ich eigentlich sagen will:<br />
<br />
Ich mache auch gern meine "Witzchen" über mein Thelema - also meine Lebensphilosophie und meinen Glauben, der sich, nach eingehender Selbstanalyse, am ehesten mit "Animistisch-Gnostischer-Mono-Poly-Pantheistisch-Atheistischer-Thelemit-in-Anlehnung-an-Zen-und-Tao" beschreiben ließe - besonders, wenn ich an "guten Tagen" mal wieder mit dem Stumpfsinn und der Ignoranz einiger Mitmenschen konfrontiert werde. Das heißt, ich <i>spiele</i> dann auch gern mal mit den gängigen Klischees, um sie ad absurdum zu führen. Pöse sexsüchtige Satanistin, die ständig auf der Suche nach Jungfrauen und Haustieren zwecks Opferung ist.<br />
<blockquote><b>"Ironie ist die Rache des menschlichen Geistes an der uneinsichtigen Gesellschaft." </b><br />
Helmar Nahr</blockquote>Ein Satz, den Aleister Crowley wohl aus tiefstem Herzen zugestimmt hätte.<br />
<br />
<a name='more'></a>Ohne Scherz, wenn man sich einmal auf den Seiten der kirchlichen oder selbsternannten Sektenbeauftragten umsieht, dann denkt man sich eben auch als Thelemit seinen Teil. Als Beispiel sei hier nur einmal die <a href="http://www.aufklaerungsgruppe-krokodil.de/Ritualzeiten.pdf">Aufstellung der Ritualzeiten</a> von "Freund" Stolzenberger, über dessen Aufklärungsgruppe "Krokodil" ich vor Jahren <a href="http://diekeltischekraehe.blogspot.com/2008/06/die-krokodile-eine-nchtliche-recherche.html">hier</a> schon ausführlich berichtete, genannt.<br />
Was wie Satire anmutet, ist leider ernst gemeint und auch wenn hier die Thelemiten im Gegensatz zu all den anderen paganen Gruppierungen, welche angeführte Feiertage begehen, noch verhältnismäßig gut wegkommen, dann strotzt das ganze Machwerk nur vor absolut abstrusen Fehlern und Vorurteilen. Wenn man sich dann noch die Quellenangaben ansieht, wird man feststellen, dass der Autor die Hälfte der angebenen Bücher wohl weniger gelesen, vielmehr lediglich nach für ihn relevanten Daten durchforstet hat. (Wie Stolzenheimer mit Quellen umgeht, habe ich ja ebenfalls bereits hinreichend analysiert.) <br />
<br />
In einer anderen <a href="http://www.aufklaerungsgruppe-krokodil.de/AleisterCrowleyWN.pdf">Abhandlung</a>, wo sich selbiger zu einem der unüberschaubar vielen thelemitischen Orden, hier dem mir nicht näher bekannten „Sanctus Societas Thelema“ äußert, identifiziert er z.B. das Ordensemblem als Zitat: <br />
<blockquote><i>"Das Vereinssymbol besteht aus einer Art senkrecht stehenden Dorn von dem beidseitig Flügel abgehen. Am Dorn rekeln sich zwei Schlangen nach oben."</i></blockquote>Für einen durchschnittlich <i>gebildeten</i> Menschen ist das ein Merkur- bzw. Hermesstab...<br />
<br />
Solche und ähnlich Aussagen findet man zu Hauf in sogenannten "Aufklärungsbroschüren", "Fachbüchern" oder Abhandlungen zum Thema. Voreingenommen deshalb, weil die Autoren sich selten die Mühe machen, tiefer in die Materie, sei es nun explizit Thelema oder auch nur jede andere Art von Philosophie oder Denkweise, die der eigenen oder als allgemein üblich definierten, zu wider läuft. Voreingenommen auch, weil das Ziel solcher Werke häufig darin liegt, andere von diesem für falsch befundenen Weg abzuhalten, sie der eigenen "Leitkultur", wozu eben auch eine bestimmte Art von Wertvorstellung, Weltsicht, Glauben und Denken gehört, zu erhalten. Vorher wurde bestimmt, was für jeden als gut und richtig zu gelten hat. Jede Art von Abweichung wird als schädlich, ja, zerstörerisch abgelehnt. Deshalb befasst man sich dann auch nicht damit, oder sieht sie eben immer nur unter dem Aspekt, der eigenen Überzeugung. Die kritisierten Punkte zu hinterfragen erübrigt sich also von vornherein, man schreckt vielleicht auch davor zurück, weil es möglicherweise dazu führen könnte, dass das eigene Weltbild in Wanken geriete und die Grenzen des als sicher geltenden Kosmos aufweichen könnte. <br />
<br />
<br />
Mit der Realität hat das alles also nichts zu tun. Und weil es mir einfach zu anstrengend ist, mich ständig über die Konfrontation mit dem kursierenden Halbwissen und immer gleichen hanebüchenen Vorurteilen aufzuregen oder es bisweilen müde bin, sie richtig zu stellen und mir dabei vor zu kommen wie eine springende Schallplatte, lache ich lieber darüber. Wenn mir nicht manchmal das Lachen im Halse steckenbleiben würde. <br />
<br />
Dabei meine ich es mit der, im Liber AL beschriebenen Ethik und dem damit einhergehenden Wertekanon, jedoch toternst. Ich betrachte "Das Gesetz" für mich als bindend und das Liber OZ, welches im Prinzip nichts anderes darstellt, als eine kurze Zusammenfassung dieser Werte, stellt den Codex dar, nach dem ich lebe. Und das ist wirklich harte Arbeit, besonders an mir selbst. <br />
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Denn obschon ich denke, würden sich eben alle allein an das halten, was Aleister Crowley im LIBER LXXVII auf den Punkt brachte, wir alle endlich in dauerhaftem Frieden und Freiheit leben würden, so ist aber gleich die Formel <b>"Do what thou wilt shall be the whole of the Law."-"Love is the law, love under will."</b>, der Knüppel, den ich mir selbst, <i>durchaus</i> aus <i>eigenem</i> Willen , bei der Durchsetzung dieser Idee zwischen die Beine werfe und gleichzeitig auch für mich der Prüfstein für den Grad meiner persönlichen Entwicklung oder meines Versagens.<br />
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Ich<i> kann</i> schlicht nicht anderen vorschreiben, wie sie zu leben und sich zu verhalten haben, solange sie mir damit nicht zu nahe treten, wenn ich das Gesetz ernst nehme. Ich <i>darf </i>niemandem von seinem Weg abhalten, auch wenn ich zu wissen glaube, dass er in die Irre führt. Punkt.<br />
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Das Einzige, was ich tun kann, ist meine Sichtweise anhand von Argumenten darzulegen und gegebenenfalls zu erläutern und hoffen, das sie daraus etwas für sich mitnehmen, so wie ich aus der Diskussion oder dem Disput etwas für mich mitnehme. <br />
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In erster Linie aber muss ich den Gesprächspartner als Individuum zuerst einmal achten und respektieren, wenn ich es denn mit meinem Thelema ernst meine. Und das ist nicht immer so leicht. Manchmal möchte ich einigen ganz spezielle Diskussionspartner einfach nur das Buch des Gesetzes über den Schädel hauen, anstatt es ihnen, wie eben dort beschrieben, <i>"jedem Mann und jeder Frau, die ich treffe, sei es auch nur, um mit ihnen zu essen oder zu trinken, das Gesetz zu <b>geben</b>."</i><br />
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Bevor hier aber jetzt dadurch der Eindruck entsteht, ich oder irgendein beliebiger Thelemit würde, wie z.B. die Zeugen Jehovas mit ihrem Wachturm oder gar die Gideons das Neue Testament, das Liber Al an Leute verteilen oder gar missionierend durch die Lande ziehen, auch das ist nur im übertragenen Sinn zu verstehen. Nach meinem Verständnis verhält es sich eben so, dass man Thelema lebt und eben bei Bedarf Missverständnisse aufklärt. Ich "gebe" meinen Mitmenschen das Gesetz auch dadurch, dass ich es im Zusammenleben mit ihnen anwende! (siehe hierzu die Quelle AL III, 39 <b><i>"...and to each man and woman that thou meetest, were it but to dine or to drink at them, it is the Law to give. Then they shall chance to abide in this bliss or no; it is no odds."</i></b>) Wer das Liber Al also haben will, muss sich schon selber bemühen. Die Bedeutung der Worte muss dann jeder sowieso für sich entschlüsseln. Auch hier wird man keiner allgemein gültige Definition unterworfen.<br />
Mission ist also für einen Thelemiten ein <i><b>absolutes</b></i> Tabu, da er damit in den freien Willen anderer eingreifen würde.<br />
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Bei sehr extremen Fällen, besonders, wenn mir jemand mit unqualifizierten Rumgemäkel auf den Nerven rumtrampelt, oder durch sein übergriffiges Verhalten deutlich zu verstehen gibt, dass es ihm am nötigen Respekt seinen Mitmenschen gegenüber mangelt, kann ich allerdings auch schon mal kommentarlos das <a href="http://hermetic.com/crowley/libers/lib77.html">Liber OZ</a> zur Kenntnisnahme rüber reichen. Fällt dann immer noch nicht der Groschen, dann kann ich Punkt 5 - <i>"Der Mensch hat das Recht, jene zu töten, die ihm diese Rechte streitig machen wollen."</i> - anwenden, in dem ich auf dem Absatz kehrt mache und diesen Menschen aus meinem "Kosmos" entferne. Man muss also keine Gewalt anwenden, um jemanden im thelemitischen Sinn zu töten.<br />
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Das alles und noch vielmehr, ist mir auch nicht zugeflogen. Obwohl ich sagen muss, dass der Einstieg für mich eigentlich ziemlich leicht war. Damals, es scheint Jahrzehnte her zu sein, auch, wenn es nur ein paar Jahre sind, traf ich auf einem längst vergangenen Heidenforum auf eine dort agierenden Moderator mit komischen Zahlen im Nick, welcher bei Bedarf viel und gern von Crowley und einer Philosophie namens Thelema erzählte. <br />
Zu diesem Zeitpunkt beschränkte sich mein Wissen über Uncle Al eben darauf, dass er ein Okkultist und Magier war. Eingedenk der Tatsache, dass der Okkultismus eben Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts eine gewisse Modeerscheinung darstellte, nahm ich das eben auch nicht so ernst. Zwar hatte ich noch in der Vor-Internetzeit einige Kurzbiografien über seine Person in verschiedenen Büchern aus und über diese Zeit gelesen, aber das war's dann auch und reichte mir auch, ehrlich gesagt. <br />
Mein Weg war eher geprägt durch die Auseinandersetzung mit Philosophie, dem Buddhismus und dem Befassen mit sowohl den Indianern Nordamerikas, als auch den keltischen Stämmen. Allerdings war ich nie abgeneigt, meinen geistigen Horizont zu erweitern.<br />
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Wäre besagter User und Mod nun ein kompletter Idiot gewesen, hätte die Geschichte wahrscheinlich einen anderen Verlauf genommen, aber was er zu den verschiednensten Themen schrieb und wie er rüberkam, war mir durchaus sympathisch. Zumal mir die Schlüsselsätze "Do what thou wilt shall be the whole of the Law." —AL. I. 40 - "Love is the law, love under will." —AL. I. 57 durchaus auf Anhieb etwas sagten - dem ollen Kant sei's gedankt.<br />
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Thelema sagte mir jedoch nichts, auch wenn da bei mir irgendetwas wenig schmeichelhaftes im Hinterkopf war. Meine Recherche brachte mich dann auch gleich auf die Affäre um Michael D. Eschner und eben diverse Seiten von kirchlichen Sektenbeauftragten.<br />
Jetzt war ich nie der Typ, der alles unbesehen glaubt, was so geschrieben steht und immer schon recht gut Quellen einzuschätzen verstand. Außerdem kriegte ich das Bild, welches sich mir da bot nicht zusammen mit dem, was eben besagter User so von sich gab. Da passte was nicht. <br />
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Und dann kam der Tag, als er eben einmal mehr auf Anfrage das Liber OZ im Forum postete. Und von da ab war mir sonnenklar, dass es genau das war, was auch immer schon meine Auffassung gewesen war: Jeder soll nach seiner Farçon seelig werden, solange er die Konsequenzen seiner Handlungen überblicken kann, die Verantwortung übernimmt und jedem anderen dieselben Rechte einräumt! He, ich hatte auch <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Carlos_Castaneda">Castaneda </a>gelesen! Auch war mir der Begriff des "Wahren Willens" nicht ganz unbekannt, wenn ich den Sinn dahinter noch nicht klar zu definieren in der Lage war. Der Knoten platzte erst viel später - und die Lösung war für mich so einfach, dass ich mich in den Hintern beißen könnte, dass ich dies nicht sofort erkannt habe.<br />
(Und nebenbei mein persönlicher Treppenwitz, den ich aber in dem noch ausstehenden letzten Akt der <a href="http://diekeltischekraehe.blogspot.com/search/label/T%C3%B6tungsdelikte">"Tötungsdelikte"</a> aufzulösen gedenke!) <br />
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Ich begann mich also mit Thelema auseinanderzusetzen, las sehr viel zu dem Thema von Crowley und auch anderen Autoren. Und je tiefer ich in die Materie einstieg, um so sicherer war ich mir, dass ich daraus etwas nützliches für meine persönliche Entwicklung daraus ziehen könnte. <br />
Ich hatte dabei nie die Absicht, Thelemit zu werden! <br />
Allerdings lernte ich eben dabei auch eine andere Seite von Aleister Crowley kennen. Die des Philosophen und tiefsinnigen Menschen, nicht ohne die Art von Humor, die auch mir persönlich sehr lag. <br />
Nur das Liber Al vel Legis! Damit hatte ich so meine Probleme. Ich verstand einfach den Sinn dahinter nicht, auch wenn ich wusste, dass die drei "Götter" Nuit, Hadit und RaHoorKhuit <i>auch</i> Sinnbilder der Menschlichen Psyche darstellten und mir der Hermetische Aspekt durchaus aufging. Fragen wollte ich nicht, denn wie es so schön im Kommentar heißt <i>"Alle Fragen hinsichtlich des Gesetzes sind nur durch Konsultieren meiner Schriften zu lösen, jedermann einzeln für sich selbst."</i><br />
Der Sinn dahinter, unabhängig von jeder fremden Beeinflussung selbst herauszubekommen, was mir "das Gesetz" sagt, war mir durch meinen Zen-Backround durchaus bewusst. Ja, und dann kam der denkwürdige Tag, als ich im Zustand zwischen Schlafen und Wachen noch etwas darin las, und plötzlich <i>hatte ich es</i>! (ich weiß, ich wiederhole mich hier bereits zum x-ten Male)<br />
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Trotzdem hat es noch lange gebraucht, bis ich für mich entschied, mich Thelemit zu nennen. <br />
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Ich bin nicht schnell dabei, mir ein beliebiges Etikett um den Hals zu hängen, nur weil ich den "Inhalt" für mich entdeckt habe. Einem Konzept zu folgen ist für mich nicht gleichbedeutend damit, sich seiner zur Selbstdefinition zu bedienen. Einem Glauben oder einer Philosophie anzuhängen, hat für mich <i>nichts</i> mit sklavischer, hündischen Unterwerfung um jeden Preis zu tun. Selbst als ich es noch "mit dem Christentum versuchte", war mir genau diese Tendenz vieler Christen zu wider. <br />
YHVH hat mich in seinem Bilde erschaffen - je nach Auslegung also entweder genau nach seiner Vorstellung oder als dessen Abbild, was für mich einer Gleichsetzung entspricht - er wollte mich (und jeden anderen) genauso, wie wir sind, mit allen Attributen und Konsequenzen. Und das bedeutet für mich eben in erster Linie, dass es bei mir liegt, was, wie und auf welche Art ich glaube. So war - und ist - der Gott der Genesis für mich eben nicht gleichbedeutend mit dem, späteren zornigen, eifersüchtigen "Wüstengott". Meines Erachtens erfährt er diesen Bedeutungswandel, diese Transformation, erst nach dem "Sündenfall", also nachdem YHVH den Menschen in die Selbstverantwortung entlassen hat und er dann seinerseits begann, sich ein "Bild" von <i>seinem</i> Gott zu machen. <br />
<blockquote><i>„Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.“</i><br />
Siddhartha Gautama</blockquote>Der Geist schafft sich seine Realität und eben auch seine Götter.<br />
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(Ja, der gute Pfarrer Wetzel, der mich durch Katchumen- und Konfirmanden-Unterricht begleiten durfte und mich am Ende doch, wohl aus Notwehr, konformierte, hatte seine "helle Freude" an mir und ich an ihm. *fg*)<br />
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Übrigens ist ein weiteres dummes Vorurteil, das Thelema anti-christlich sei, welches meistens nur belegt, dass sich Vertreter dieser These nicht genug mit der Materie befasst haben. Es ist auch nicht anti-jüdisch oder anti-muslimisch. Ohnehin findet man so gut wie gar keine irgendwie geartete Anti-Haltung in der ganzen Philosophie. Ähnlich wie der Buddhismus wendet sie sich nicht gegen andere Religionen, Philosophien und Glaubenskonzepten, sondern akzeptiert sie durchaus. Als falsch oder besser <i>schädlich</i>, wird in Thelema wie auch im Buddhismus lediglich ein Konzept verstanden, dass sich gegen den freien Willen des Menschen wendet und Anspruch auf Allgemeingültigkeit und absolute Wahrheit erhebt. <br />
<blockquote><b>"Alle Worte sind heilig und alle Propheten wahr; ausgenommen nur, daß sie ein wenig verstehen;" AL I, 56</b></blockquote>So war eben auch Crowley selbst kein Christen<i>hasser</i>, sondern er prangerte an, was die Institution "Kirche" dem Menschen antat und zu was Menschen im Namen ihrer Religion zu tun fähig sind. <br />
Überhaupt kann man in Thelema sehr viele Bezüge zu den unterschiedlichsten Religionen und Weltanschauungen finden. Es ist stark synkretisch geprägt und stellt somit eine Metaphilosophie bzw. Metareligion dar.<br />
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Das heißt<i> nicht</i>, dass man sich bloß die Rosinen heraus pickt, sich eine Patchwork-Religion erstellt, die einem genehm ist. Genauso wenig, wie Christentum und Judentum oder jede andere Religon bei vorangegangenen Glaubenskonzepten abgekupfert oder gar "gestohlen" haben. Alles hat immer einen Ursprung in dem was vorher war, entwickelt sich daraus und/oder übernimmt im Laufe seiner Entwicklung Vorstellungen und Einflüsse aus anderen Weltanschauungen mit denen es in Berührung kommt, auch von jenen, deren Zeit schlicht abgelaufen zu sein scheint. Zu glauben, dass eine Religion, Weltanschauung oder Philosophie immer währende Gültigkeit hätte und sich nicht verändern darf, ist einfach...irrig. Was Bestand hat, ist wert, es zu übernehmen, weiterzuentwickeln und an neue Zeiten anzupassen. Alte Zöpfe aber müssen abgeschnitten und eben nicht konserviert werden. <br />
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Mein Thelema kennt keinen Tellerrand. Der obigen Devise folgend und eingedenk einer anderen, nämlich <b>"das Wort der Sünde ist Beschränkung"</b>, ist die literarische und geistige Auseinandersetzung nicht auf thelemische Werke beschränkt, sondern ich kann durchaus den Talmut und die Bibel studieren, die Veden, den Koran, den Palikanon, Schopenhauer, Kant und Nietzsche bis hin zur modernen Psychologie und Wissenschaft und daraus Nutzen ziehen, ohne dabei in Flammen aufzugehen. Alles ist erlaubt, wenn es nur dem Streben nach Wissen und Erkenntnis dient. Und ich bin damit beileibe nicht allein.<br />
Viele Thelemiten, welche ich näher kenne, sind sehr bibliophil, ohne dabei das Gefühl, das Leben <i>zu leben</i>, zu vernachlässigen. <br />
Wer sich für die Philosophie Thelema interessiert, sollte ohnehin eine Vorliebe für das Lesen haben und über zumindest mittelprächtige Englischkenntnisse verfügen. Viele Standartwerke sind eben nicht in deutscher Übersetzung zu bekommen.<br />
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Gut, irgendwann kam ich dann in meiner persönlichen Entwicklung an den Punkt, an dem aus "thelemitisch inspiriert" Thelemit ohne wenn und aber - und ohne <i>"weil"</i> - wurde. <br />
Das war aber beileibe nicht das Ende der Geschichte, sondern erst der Anfang. <br />
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So nebenbei und davon unabhängig hatte ich zwischenzeitlich begonnen, mich ernsthaft mit Magick zu befassen. Auch hier: Ich wusste, wie ich "Magie wirken" für mich persönlich definierte, sehr pragmatisch, in zufällig überraschender Übereinstimmung zur Hermetik und instinktiv. <br />
Noch heute, hat Magick für mich zu 99% mit moderner Psychologie zu tun. <br />
Manchem, der sich ebenfalls damit ernsthaft beschäftigt, werden die Haare zu Berge stehen, wenn ich gestehe, dass ich auch hier, wie in vielem, nicht dem angeblich so vorgegebenem Weg folgte, sondern in der Tat "mit der leeren Hand" begann. Der ganze "Ritual-Kram" war mir einfach zu umständlich und auch unnötiger Ballast. Auch heute mache ich meist einfach aus dem Bauch heraus, anstatt erst großartig zu überlegen und zu planen und mir damit die Intuition zu vermasseln. Je mehr ich nachdenke, desto mehr Fehler schleichen sich ein, weil mir meine eigene Erwartungshaltung und mein eigener Anspruch an mich selbst die "Nummer" versauen.<br />
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Es ist so, dass meine intuitive, gefühlsmäßige Auffassungsgabe und meine rationales Bewusstsein parallel und scheinbar völlig unabhängig von einander existieren können. Ich kann etwas wissen und gelesen haben, aber wenn ich mich meiner Intuition öffne, oder ihr die Herrschaft überlasse, wie bei Ritualen oder Initiationen, dann mache ich zwar alles gefühlsmäßig richtig, aber ich weiß nicht, woher dieses Wissen kommt. Fragt mich in dem Zustand dann jemand etwas, z. B., worin da der Bezug besteht, oder wird sonst eine verstandesmäßige Leistung von mir verlangt, und ich switche nicht sofort vom intuitiven, stark sensorisch geprägten in Normal-Betrieb, schalte also quasi die linke Gehirnhälfte wieder zu, dann gucke ich wie ein Auto. Es fehlte nur noch, dass ich den Gegenüber fragte, wer er überhaupt sei? Ja, ich bin manchmal recht unterhaltsam für meine Mitmenschen. <br />
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<b>"Magick is the Science and Art of causing Change to occur in conformity with Will."</b><br />
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Als ich mich im Rahmen meiner Beschäftigung mit Thelema und aus meinem Willen, es dann doch mal mit Ritualmagick zu versuchen, auch Crowleys "Magick in Theory and Practice" zu lesen begann, erstaunte mich die Übereinstimmung mit meiner Auffassung über Magie und seiner Definition, die er im einführenden Kapitel "Introduction and Theorems" darlegte.<br />
Auch hier war nicht <i>ich</i> es, der sich anpassen musste, sondern der Schuh passte, als wäre er für mich gemacht. <br />
Übrigens sagt die kurze Einleitung in der Aleister Crowley einen kleinen Einblick über seine Motivation gibt, die dem Verfassen dieses Buches zu Grunde lag, mehr über Edward Alexander Crowley, "The Great Beast", aus, als so manche ellenlange Biografie. Man muss es nur verstehen wollen.<br />
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Mittlerweile arbeite ich sowohl ritual-magisch (und liebe es!) als auch immer noch mit der "Leeren Hand", neben der ganz alltäglichen, die jeder nutzt, ob er nun weiß oder nicht. Auch jetzt gerade, während ich dies schreibe. <br />
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Zu dem Zeitpunkt war für mich "die Suche" beendet. Ich hatte "mein Ding" gefunden. <br />
Aber das war eben nur ein Anfang! Irgendwann kommt man, auch bei der Arbeit an sich selbst, an einen Punkt, wo man merkt, dass man ohne Inspiration und Input von außen nicht weiterkommt.<br />
Was also noch fehlte, war der Austausch mit Gleichgesinnten. Es war ja nicht so, als hockte ich einsam und allein in meiner Bude und hätte keine Sozialkontakte. Auch war da ein sehr großer, mehr oder weniger heidnischer Bekanntenkreis, nicht zuletzt über das Internet, mit dem man fachsimpeln und diskutieren konnte. Einige dieser Menschen sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen, aber leider ist es die oft enorme räumliche Trennung, die ein persönliches Treffen zumindest sehr erschwert.<br />
Hinzu kam, dass ich über einen sehr merkwürdigen Zufall und in einem speziellen Kontext, die Bekanntschaft mit einer Gruppe germanisch orientierter Heiden (+ einem pantheistisch Quoten-Moslem, wie ich hier ausdrücklich schreiben muss, sonst fühlt er sich wieder unterschlagen und dann gibt es wieder "mecker";)). Da sich deren Internet-Aktivität aber auf ein Minimum reduzierte und die Art der Zusammenarbeit, die uns zusammen führte, sich auch über dieses Medium nur schwer umsetzen ließ, traf ich mich dann relativ regelmäßig mit ihnen, man freundete sich an und irgendwann kam dann auch die erste Einladung zu einem gemeinsamen Blót. Nun fehlt mir zum germanischen Heidentum irgendwie der rechte Zugang, auch wenn ich es respektiere, aber die Leute waren nett, also why not? <br />
Mal abgesehen davon, dass da sich da wirklich ganze Familien zusammen fanden und das ganze eher an ein BBQ erinnerte als an eine religiöse Veranstaltung, fühlte ich mich sofort wohl. Kinder liefen herum und den Erwachsenen zwischen die Beine, es wurde gesungen und getrommt, geredet, diskutiert und blöde Witze gerissen. <br />
Als es dann aber losging, da waren die Anwesenden wie umgewandelt. Sofort war da eine ganz andere, andächtige, sehr auf die Handlung konzentrierte Energie. Und als der Ritualleiter/Priester zusammen mit dem "Skalden" den Runenkreis sang und das Hammerritual vollzog, da wurden mir gewisse Parallelen bewusst. Schutzkreis und Pentagrammritual! Kenne ich, kann ich was mit anfangen! <br />
Dazu muss ich anführen, dass diese Gruppe Menschen ihre Rituale und Lieder alle selbst erarbeitet. Sie sind inspiriert vom germanischen Glauben und ernst gemeint, aber allen ist klar, dass sie "neu" und keineswegs authentisch sind. Und der Priester/Rtualmeister ist da zwar treibende Kraft und einer der "Hauptverantwortlichen" bei der Kreation, Umsetzung und Ausführung, aber das nicht, weil er der Obermotz wäre, sondern weil das sein "Ding" ist, er es mit Hingabe macht und die Gruppe ihn deshalb dazu auserkoren hat. <br />
Lange Rede kurzer Sinn, es war toll! Nun bin ich aber kein Asatru, aber es bestärkte mich in meinem Vorsatz, mir auch im Rahmen meines thelemitischen Weges etwas ähnliches zu suchen. <br />
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Es fühlte sich zu diesem Zeitpunkt genau richtig für mich an und wenn ich auch sonst weniger der Gruppen- oder Vereinsmensch bin, so war ich sicher, dass ich eben in Hinblick auf die Philosophie von Thelema nicht Gefahr lief, mich verbiegen oder irgendwie in eine Schablone pressen zu lassen. <br />
Tja, aber wo findet man nun eine solche Gruppe, die nebenher eben auch noch den für mich sehr wichtigen Aspekt der Ritualmagick abdeckte? <br />
Denn und das ist sehr wichtig, Thelema funktioniert eben auch ohne diese "Beigabe" ganz hervorragend. <br />
Die Antwort war für mich eigentlich sehr schnell beantwortet: In einem Orden! <br />
Für mich war, auch, wenn es da unüberschaubar viele gibt, eigentlich sofort klar, dass es der O.T.O. sein würde, allein, weil es im Prinzip, neben der Fraternitas Saturni und dem Astrum Argentum, der bekannteste ist, sie eine ordentliche <a href="http://www.oto.de/index.html">Webseite</a> haben und somit auch Zugriff auf anständige Kontaktadressen. <br />
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Die Saturni schienen mir zu trocken, der A.A. ist irgendwie verschütt gegangen und nicht greifbar und ich bin zwar echt nicht der Mensch, der nie den Hintern hoch kriegt und immer auf Sicherheit spielt, aber auf irgendwelchen nebulösen, auf eine nicht aussagekräftige Seite beschränkten, Websites auf Kontakte klicken, um "weiß der Himmel, wem" eine Anfrage zu "was auch immer" zuzusenden, ist echt nicht, was ich mir so unter Kontaktaufnahme vorstelle. <br />
Katze im Sack kaufen? Ne, danke, ist nicht mein Fall.<br />
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Der die Körperschaften des Ordo Templi Orientis aber bietet im Rahmen seines religiösen Bestandteils, der "Ecclesia Gnostica Catholica" (E.G.C.) und dem damit verbundenen Zelebrieren der Gnostischen Messe (<a href="http://tguild.oto.de/libri/Liber_XV.htm">Liber XV</a>) die Möglichkeit, als Gast einfach mal rein zu schnuppern und die Leute kennenzulernen. <br />
Außerdem ist er freimaurerisch organisiert, was mir durchaus entgegen kam.<br />
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Das klingt jetzt alles ziemlich glatt. Tatsächlich umkreiste ich das Vorhaben ewig und drei Tage, wie ein Bussard. Soll ich, soll ich nicht, oder doch?<br />
Bis mir dieses Rumgeeiere selbst irgendwie tierisch auf den Zeiger ging und ich mir sagte, dass ich ja nichts zu verlieren hatte und wenn es sich als ein Schuss in den Ofen erwies, immerhin Erfahrung gewonnen hätte. <br />
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Zumindest kannte ich jemanden, der schon im O.T.O. war und für die nächste Oase auch als Sekretär arbeitete. <br />
Trotzdem ging ich den offiziellen Weg über die offizielle Mailadresse.<br />
Das war für mich sehr wichtig, da so eine einschneidende und bedeutsame Entscheidung auch einer gewissen Form bedarf. <br />
Ein <i>"Hallo, hör ma' ich wollte da ma' so als Gast und so, kannst'e ma'?"</i> fand ich da eher weniger dem Anlass entsprechend. <br />
Damit ging das Problem aber erst richtig los. Wie schreibt man so eine Anfrage, damit auch klar ist, das man es ernst mit dem Anliegen meint und nicht nur mal so als "Voyeur" zum gucken vorbei kommen möchte? <br />
Erster Entwurf: Zu steif, also löschen! Zweiter Entwurf: Zu flapsig, wieder gelöscht! Dritter Versuch: Ääähh, auch irgendwie merkwürdig, weg damit! <br />
Ein Hoch auf die modernen Kommunikationsmittel! Hätte ich das althergebracht zu Papier bringen müssen, ich wäre an zusammengeknülltem Papier erstickt!<br />
So ging das tagelang, was sage ich, Wochen! <br />
Ich war schon fast der Überzeugung, dass es eben nicht mein Wahrer Wille sein sollte.<br />
Dann wurde es etwas "schräg", aber nur, wenn man von Psychologie keine Ahnung hat. Ich hatte in der Nacht einen sehr aussagekräftigen Traum, an dessen Ende ich ein inniges Gefühl des "am Ziel sein" oder "Heimkommens" hatte in Verbindung mit einer gewissen Schlange. <br />
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Am Tag darauf, oder an einem der folgenden, so genau weiß ich das nicht mehr, schrieb ich mal wieder einen neuen Entwurf zur Anfrage an die Oase, und wollte den eigentlich auch wieder werfen, hatte den Cursur schon auf dem Löschbutton, aber dann dachte ich, scheiß drauf und sendete ihn einfach ab. Antwort erhielt ich fast postwendend von besagtem Secretarius, der sich wohl total freute. Schnell auf ICQ gegangen, etwas gequatscht und dann zeigte er mir ein paar Fotos vom "unserem" Tempel. Und auf einem lag, auf Rotem Samt die Uräus-Krone, welcher der Priester bei der Gnostischen Messe trägt. Und sie hatte eine mehr als frappierende Ähnlichkeit mit der Schlange aus meinem Traum, nur, dass diese lebendig war und schillerte.<br />
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Bevor jetzt jemand sagt: "Klar, sie wusste ja wie die Schlangenkrone aussah, also hat sie sie in den Traum eingebaut!", das wusste ich eben <i>nicht</i>, <i>konnte</i> es gar nicht wissen, weil diese Kronen meist selbstgebaut werden und obschon sie den ägyptischen Uräus-Kronen der Pharaonen nachempfunden sind, alle doch sehr unterschiedlich aussehen.<br />
Mir blieb also einen Moment der Mund offen stehe und dies hier ist das erste mal, dass ich dieses Ereignis in dem Zusammenhang öffentlich erwähne. <br />
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Naja, der Rest ist eigentlich schnell erzählt:<br />
Ich fuhr dann im darauf folgenden Juni das erste Mal als Gast zur Messe, damals noch nach Gelsenkirchen, wohin der Tempel mittlerweile umgezogen war, und es war wirklich toll. In der Tat wie nach Hause kommen. Die Leute waren super nett und natürlich, und, was wichtig ist, mir auf Anhieb sympathisch, Messe war der Flash schlechthin, es passte einfach auf Anhieb.<br />
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Trotzdem ließ ich mir mit der endgültigen Entscheidung zur Initiation Zeit. Solche Dinge dürfen meiner Meinung nach nicht über's Knie gebrochen und vorschnell getroffen werden. Auch, wenn man mit dem ersten Grad, dem Minerval oder 0° de facto, zwar schon Vereinsmitglied - auch Orden unterliegen in Deutschland der herkömmlchen Bürokratie und Gesetzgebung, sind also formal e.V.s - "nur" gern gesehener "Gast der Familie" ist, ist es doch, jedenfalls für mich ein Schritt, der reiflich überlegt werden will. <br />
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Man wird aber auch kaum erleben, dass man dazu aufgefordert wird, endlich mal eine Entscheidung zu treffen. Man kann Jahre "nur Gast" sein und ist trotzdem immer herzlich willkommen. Es gibt keinen Zwang, wie öfters schon einmal als Kritikpunkt angeführt wird. Das einzige, was einem nicht Initiierten verwehrt wird, ist eben der Zugang zu den "Mysterien", die aber so mysteriös auch nicht sind. Gleiches gilt aber auch für Initiierten abhängig von ihrem Grad.<br />
Das ist eben der freimaurische Aspekt beim O.T.O. und hat unmittelbar auch etwas mit geistiger Reifung und gewissen Voraussetzungen in Hinblick auf Wissen und Erkenntnis zu tun. Um mal beim Maurern zu bleiben, man beginnt beim Hausbau ja auch nicht mit dem Dach, sondern mit dem Keller oder wenigstens dem Erdgeschoß und arbeitet dann Stein auf Stein nach oben. So ist es eben auch bei uns magischen Maurern, eines baut auf dem anderen auf und stützt einander. Ohne gewisse Basics erschließen sich einem eben der Symbolgehalt späterer Handlungen und Riten nicht.<br />
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Die Inneren Grade, über die ein Mensch sowieso schon verfügt, spielen da noch eine andere Rolle. Das kann ich aber hier nicht wirklich ausführen, sonst müsste ich euch nachher leider alle töten und mich danach selbst entleiben. *Vorsicht! - Enthält Spuren von Humor & Ironie!*<br />
Ernsthaft, man verpflichtet sich zwar zur Geheimhaltung der Riten, aber die sind eigentlich für jeden frei zugänglich und öffentlich in den verschiedensten Werken niedergeschrieben. Nur, wenn man noch nicht in den Grad eingeführt wurde, dann kann man sie lesen, ohne zu merken, das man da gerade Hochgrad-Geheimnisse vor sich hat. Das schließt also auch von vorn herein eine erfolgreiche Suche nach diesen "geheimen Riten" aus, weil man ja keine Ahnung hat, wonach man überhaupt suchen muss. <br />
Darin liegt das eigentliche Mysterium! <br />
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Jetzt fragt man sich wahrscheinlich, warum ich unbedingt Kontakt zu anderen Thelemiten, noch dazu in Form einer Organisation gesucht habe und warum es dann unbedingt ein "altaeonischer" Orden sein musste. Warum mir nicht eine Gruppe freifliegender Heiden, wo ich doch oben bekundete, dass mein Thelema keinen Tellerrand kennt?<br />
Neben dem Naheliegensten, eben dem Austausch mit Menschen, die die selben Interessen und Ziele verfolgen und einen gemeinsamen Glauben teilen - Anhänger anderer Weltanschauungen suchen sich ja auch Menschen, die gleiche oder wenigstens sehr ähnliche Überzeugungen teilen, wie Asatruar, Celtoi, "Hexen", aber auch Monotheisten oder Buddhisten sich zusammenfinden - war mir ein gewisser organisatorischer Rahmen schon deshalb wichtig, weil da eine gewisse Ernsthaftigkeit wenigstens ansatzweise gewährleistet ist. <br />
Wenn ich mich beispielsweise für Volleyball interessiere, dann suche ich mir ja auch Leute, deren Hauptaugenmerk auf dieser Sportart liegt, was ja nicht heißt, dass ich mit Leichtatleten oder Fussballern nichts mehr zu tun haben will. Der Nachteil einer losen Gruppe ist aber, dass da nie sicher ist, wie lange sie sich denn überhaupt treffen. Also wendet man sich an einen Volleyball-Verein und umgeht damit das Risiko, irgendwann allein auf dem Platz zu stehen. <br />
Aber ausgerechnet ein Orden? <br />
Ich hör' s schon: <i>"Hoho, klar das hört sich wichtig an! Sie fühlt sich wohl als etwas besseres als "Ordensschwester" und Templerin des Ostens!"</i><br />
Nö, ist mir eigentlich schnuppe. Ich hätte mich auch initiieren lassen, wenn wir uns bloß Verein genannt hätten, oder Gruppe, Society, oder was es da noch für Bezeichnungen gibt. Und als Gruppenname wäre mir <i>"Die Halbgeflappten des Westens"</i> eben so genehm gewesen, wie <i>"Volksfront von Judäa"</i> oder <i>"Die Eingeweiten vom hüpfenden Känguruh"</i>. Es geht ja im Inhalte und nicht um den äußeren Schein!<br />
Wer lediglich in einen Orden, Zirkel, Coven oder eine Loge eintritt, weil er etwas darstellen, sich wichtig fühlen möchte, der hat meiner Meinung noch einen langen Weg vor sich, egal wie der nun für ihn aussehen mag. <br />
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Auch hat die ganze Ordensgeschichte, wie über dies jede Gruppenbildung, keineswegs etwas mit Sektierertum zu tun. Man spaltet sich nicht vom Rest der Gesellschaft ab, man bleibt Teil des Ganzen. <br />
Überhaupt, wer Thelema für eine Sekte in der allgemein gebräuchlichen negativen Konnotion hält, dem geht das Prinzip, welches dahinter steht völlig ab. <br />
<blockquote><b>"Thou hast no right but to do thy will. Do that, and no other shall say nay." —AL. I. 42–43</b></blockquote>Jeder ist Herr über seinen eigenen Willen und niemand darf ihm dieses Recht streitig machen. Punkt.<br />
Jetzt konstruiere mir bitte einmal jemand daraus, logisch schlüssig, eine Gefahr der Vereinnahmung und Beeinflussung für das einzelne Individuum. Mit Begründung, nicht nur als haltlose Behauptung. <br />
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Allerdings es gibt noch einen anderen, tief gehenden Grund, warum ich für mich entschied diesen Weg zu gehen, um mich im Rahmen meines Thelemas auszutauschen. <br />
Auch, wenn es gerade in meinem speziellen Bekanntenkreis eben nicht der Fall ist, so ist es eben doch eine elende Sisyphos-Arbeit, immer erklären zu müssen, warum ich gewisse Dinge so sehe und nicht anders. Auch wenn ich bisweilen in der Rolle des Erklärbärs gerade zu berüchtigt bin, so habe ich nicht immer Lust, ständig wieder bei Adam und Eva anfangen zu müssen, bevor man mal zur Sache kommen kann. <br />
Soweit dürfte ich das ja schon klar gemacht haben. <br />
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Was mich persönlich aber wirklich ankotzt, ist die Tatsache, das selbst in der Paganen Szene teilweise ein verheerendes Bild von Thelema vorherrscht, wie vom Okkultismus und anderen esoterischen Konzepten im allgemeinen übrigens auch. Mir ist es ja im Prinzip egal, was Leute über mich denken, und ich sehe mich auch nicht für deren Unbildung verantwortlich.<br />
Auch ist mir der soziologische Aspekt einer teils rigorosen Abgrenzung von anderen Gruppen zum Zwecke der Selbstdefinition durchaus geläufig. <br />
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Was mir jedoch vollkommen unklar ist, ist die Tatsache, dass man eben in dem großen Rahmen "Neo-Pagan", der uns ja doch wenigsten ansatzweise verbinden sollte, mit den gleichen Vorurteilen konfrontiert wird, wie aus den Reihen der ganzen Sektenbeauftragten. Werft mal in so eine Gruppe von unterschiedlichsten heidnischen Angehörigen den Namen "Crowley"! Da kann man dann jede Art von Reaktion finden, von Unverständnis, über schreiend davon laufen bis hin zu Hetze, Häme und anderen Auswüchsen menschlicher Intoleranz.<br />
Paradox ist es für mich schon aus dem Grunde, dass sich all die ganzen germanischen, keltischen, animistischen und freifliegenden Heiden zwar vehement immer gegen Falschdarstellungen und Fehlinformationen ihrer eigenen Glaubensvorstellungen zur Wehr setzen, aber andererseits anscheinend jeden Bullshit über Okkultisten, Satanisten und "pöse" Thelemiten glauben. Hetzt ein sogenannter Sektenaufklärer gegen ihren Glauben, ist das natürlich völlig an den Haaren herbeigezogen, eine absolute Frechheit und entbehrt jeder Grundlage, aber, was da so von demselben Mahner, teilweise in ein- und derselben "Hetzschrift" über "uns" geschrieben steht, wird unbesehen übernommen und soll somit Tatsachen entsprechen...ne, ist klar. <br />
Jedem Sternchen sein Laternchen und sei es auch noch so ein kleines Licht.<br />
Aber wenn man dann über solche Aussagen stolpert, wie<i><b> "Das Liber Al gehört als erstes Buch wieder verbrannt!"</b></i> und das aus der Feder eines sich angeblich für die Anerkennung heidnische Belange einsetzenden "Mit-Heidens", dann hört für mich der Spaß auf, auch wenn ich weiß, dass der einzige einende Aspekt in der Community eben die Uneinigkeit darstellt.<br />
Dazu kann man eigentlich nur noch Heinrich Heine zitieren:<br />
<blockquote><b><i>„Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende Menschen.” </i></b></blockquote>Die besondere Frechheit in solchen und ähnlichen Aussagen liegt eben auch darin, dass es immer noch Länder und Regionen auf dieser Welt gibt, wo man seinen Glauben oder philosophisches Weltbild eben nur unter Gefahr für Leib und Leben ausüben kann und somit zur Heimlichkeit gezwungen wird, wohingegen das Schlimmste was einem hier in Deutschland nach einem religiösen Coming out passieren kann, schiefe Blicke und üble Nachrede sind. Ohne die Auswirkung, die so etwas haben könnte, jetzt verharmlosen zu wollen.<br />
Das ist aber anscheinend auch nur in soweit relevant, wie es die eigenen oder persönlich sympathischen Glaubenrichtungen betrifft.<br />
<br />
Sowieso, die Gleichsetzung der Person Aleister Crowley mit Thelema ist so ein Punkt, der immer wieder falsch interpretiert wird. Er war zwar der Prophet des Neuen Aeons und somit von Thelema, schon allein durch die Niederschrift des Liber Al vel Legis, aber weder hat er jemals behauptet, dass er genau <i>wüßte</i>, was er da "verbrochen" hat, noch hat er jemals <i>verlangt</i>, dass man ihm folgen sollte. Thelemiten akzeptieren lediglich das Liber Al als Das Gesetz des Neuen Aeons! <br />
Sie sind eben keineswegs samt- und sonderst Crowley-Jünger, die in ihm ihren Guru sehen. Es gibt da welche, und die haben meiner Meinung nach einen Sprung in der Schüssel, und Uncle Al würde mir da beipflichten, es gibt auch Crowleyaner, die was der Mann geschrieben und gesagt hat, klasse finden, aber genauso viele Thelemiten lehnen die Privatperson als solche rundheraus ab. <br />
<br />
Der Privatmensch Edward Alexander Crowley ist nicht zu verwechseln mit demjenigen, der zum Teil Werke geschrieben hat, die, meiner Meinung nach, seiner Zeit weit voraus waren. Er lebte <i>sein</i> Thelema, wie ich das <i>meine</i>, und -zig tausend andere Thelemiten eben das ihre. Alles Wahre Willen, die ihr großes Werk vollbringen. Ihres, <i>nicht das eines anderen</i>. Selbst in "meinem" Orden wird man kaum zwei Thelemiten finden, die genau dieselbe Auffassung über Thelema vertreten. <br />
Die Idee Thelema selbst im übrigen nicht neu. Man kann das Konzept über Rabelais und Philosophen der Antike bis hin zu altestamentalischen Schriften und noch weiter zurückverfolgen. Crowley erneuerte es bloß und setzte es in einen neuen Zusammenhang und in einen modernen Kontext. Wie gesagt, es ist sehr stark synkrestisch.<br />
<br />
Auch wird gerne immer wieder hervorgehoben, welche komischen Gestalten sich im Laufe der Zeit auf Crowley und Thelema bezogen haben. Von Charles Manson bis zu Hubbard. Sorry, aber das wäre so als würde ich die Lehren des Rabbe aus Galiläa an dem messen, was ein Savonarola, Heinrich Kramer, ein christlich-fundamentalistisch motivierter Attentäter auf Abtreibungskliniken oder die Bekloppten von der Westboro-Baptistchurch so auf dem Kerbholz haben. <br />
Von gewissen Herren in der Jüngeren Geschichte, die sich unter anderem der germanischen Symboliken, philosophischen Konzepten eines Nietzsches und der Theosophie bedienten, um Völkermord zu rechtfertigen, mal ganz zu schweigen. <br />
<br />
Da wird der Widersinn einer solchen Argumentation doch nur zu offensichtlich!<br />
<br />
<b>In der Tat sind eben solche Leute unvereinbar mit der Philosophie von Thelema im Geiste von Licht, Leben, Liebe und Freiheit! </b><br />
Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen.<br />
<br />
Was noch interessant wäre, ist der Grund, warum ich hier in Bezug auf Thelema einerseits von einem philosophischen Konzept rede, aber auch den Begriff Glauben verwende. Das liegt daran, dass es eben in erster Linie zuerst einmal eine Philosophie darstellt und eben keine Religion, wie fälschlicherweise immer behauptet wird. <br />
Allerdings bietet es auch genug Motive, die durchaus religiös betrachtet werden können, wenn es dem persönlichen Willen des Einzelnen entspricht. <br />
<blockquote><b>"Da ist Religion in Thelema für jene die es wünschen, da ist aber auch die Abwesenheit von Religion für jene die es wünschen"</b></blockquote>Ich sagte ja schon, wir im O.T.O. zelebrieren im Rahmen der E.G.C., also dem religiösen Flügel des Ordens, regelmäßig die für jeden offen stehende Gnostische Messe, sprechen dabei das Glaubensbekenntnis und kommunizieren. Die Teilnahme an der Messe selbst ist aber völlig <i>freiwillig</i>. Auch ist es jedem selbst überlassen, wie er sie für sich deutet. <br />
<br />
So habe ich zu Anfang eben mein Thelema lediglich unter dem philosophischen Gesichtspunkt gelebt. Erst, als ich erkannte, dass eben auch darin sehr viel meines persönlichen Glaubens und Religiosität zu finden ist, bzw. dem nicht zu wider läuft, habe ich mich entschlossen, es auch als religiöses Konzept (in meinem Fall eben neo-gnostisch-animistisch) anzunehmen und dies mit der Taufe zu bekräftigen. <br />
<blockquote><br />
<span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;">"Ich glaube an einen geheimen und unnennbaren Herrn; </span><br />
<span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;">und an einen Stern in der Schar der Sterne, aus dessen Feuer wir erschaffen sind, </span><br />
<span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;">und zu dem wir zurückkehren werden; </span><br />
<span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;">und an einen Vater des Lebens, Mysterium des Mysteriums, </span><br />
<span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;">in Seinem Namen Chaos, der alleinige Stellvertreter der Sonne auf Erden; </span><br />
<span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;">und an eine Luft, die Ernährerin von allem, was da atmet.</span><br />
<br />
<span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;">Und ich glaube an eine Erde, die Mutter von uns allen, </span><br />
<span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;">und an einen Schoß, in dem alle Menschen gezeugt werden </span><br />
<span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;">und dem sie ruhen sollen, Mysterium des Mysteriums, </span><br />
<span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;">in Ihrem Namen Babalon.</span><br />
<br />
<span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;">Und ich glaube an die Schlange und den Löwen, </span><br />
<span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;">Mysterium des Mysteriums, </span><br />
<span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;">in Seinem Namen Baphomet.</span><br />
<br />
<span style="font-family: Times,"Times New Roman",serif;">Und ich glaube an eine Gnostische und Katholische Kirche von Licht, Leben, Liebe und Freiheit, und das Wort ihres Gesetzes ist THELEMA.<br />
<br />
Und ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen.<br />
Und insoweit, als Speise und Trank in uns täglich in geistige Substanz verwandelt werden, glaube ich an das Wunder der Messe.<br />
<br />
Und ich bekenne mich zu einer Taufe der Weisheit, durch die wir das Wunder der Fleischschwerdung vollenden.<br />
<br />
Und ich bekenne, daß mein Leben eins, individuell und ewig ist, das war, ist, und sein wird."</span></blockquote><br />
Das ist <i>mein</i> Thelema und auch wenn es dem anderer Thelemiten auch ähnelt, so entspricht es lediglich <i>meinem</i> Willen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder allgemein gültiger Wahrheit. <br />
<br />
Wohin mich dieser Weg bringt und ob ich in zwanzig Jahren noch in dieser Form dabei bin, weiß ich nicht, und es ist auch nicht wichtig. Leben ist Wandel. Stagnation ist Tod. <br />
<br />
Wichtig ist, dass nicht ich die Philosophie Thelema für mich entdeckte, sondern dass sie mich gefunden hat. Thelemit war ich, so denke ich heute, ohne es zu wissen schon immer. Es stellt nicht den Deckel dar, der auf den Topf, den meine Existenz darstellt, passt und somit hermetisch abschließt, sondern ist das Universum, welches mir den Raum gibt, mich nach allen Richtungen auszudehnen und zu entfalten, so wie es auch das ist, welches ich im Herzen trage und mein Innerstes erfüllt. <br />
<br />
Es war mein Wille, all das in diesem Text einmal zusammenzufassen und ich verfasste ihn in Liebe.<br />
<br />
Wer bis jetzt durchgehalten hat, dem sei gesagt, dass ich ihm auch damit das Gesetz gegeben habe.<br />
Ich tat dieses ohne Absicht, so wie ich, als ich zu schreiben begann, nicht wusste, wohin mich das führt und wie umfangreich dieser Beitrag werden würde. <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<b>Aum. Ha.<br />
<br />
Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen.</b><br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<b><span style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;"><br />
</span></b>Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-57204969335865291132011-03-22T14:13:00.000+01:002011-03-22T14:13:23.568+01:00The Pentagram - a poem<div style="text-align: center;"><object height="390" width="480"><param name="movie" value="http://www.youtube-nocookie.com/v/BfC6HjihqZY?fs=1&hl=de_DE&rel=0"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube-nocookie.com/v/BfC6HjihqZY?fs=1&hl=de_DE&rel=0" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="480" height="390"></embed></object></div><br />
<br />
<blockquote><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">The Pentagram</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><br />
</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">In the years of the primal course,</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">In the dawn of terrestrial birth,</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">Man mastered the mammoth and horse,</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">and Man was the Lord of the Earth.</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><br />
</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">He made him an hollow skin</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">From the heart of an holy tree,</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">He compassed the earth therein,</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">And Man was the Lord of the Sea.</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><br />
</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">He controlled the vigour of steam,</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">He harnessed the lightning for hire;</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">He drove the celestial team,</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">And man was the Lord of the Fire.</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><br />
</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">Deep-mouthed from their thrones deep-seated,</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">The choirs of the aeons declare</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">The last of the demons defeated,</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">For Man is the Lord of the Air.</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><br />
</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">Arise, O Man, in thy strength!</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">The kingdom is thine to inherit,</div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><b>'Til the high Gods witness at length</b></div><b style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;">that Man is the Lord of his Spirit.</b> <br />
</blockquote><blockquote>by Aleister Crowley</blockquote>Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-12898303330573641642011-03-15T14:19:00.004+01:002011-03-15T22:01:02.326+01:00Und was ist mit den Opfern?Im Moment bin ich echt sauer.<br />
<br />
Da gab es ein Erdbeben der Stufe 9 (!) in Japan inklusiv anschließendem Tsunami, der das, was die eigentlich Eruption noch stehengelassen hatte, dem Erdboden gleich machte und hier bei uns sind nicht etwas die in die zehntausende gehenden Opfer Hauptthema, sondern die Sicherheit unserer AKWs.<br />
<br />
Natürlich, der massiven Schaden, den das, selbst für ein erdbedenerprobte Land wie Japan, äußerst heftige Beben an den Reaktoren des Atomkraftwerks Fukushima verursacht hat und die daraus resultierende Bedrohung, sind auch für uns von nicht von der Hand zuweisender Gefahr - man spricht ja schon von einem zweiten Tschernobil - aber mir missfällt der Umgang mit dieser Katastrophe.<br />
<br />
Merkel und Co. haben plötzlich nichts besseres zu tun, als, äußerst werbewirksam, die Laufzeitverlängerung alter AKWs auszusetzen und sich plötzlich doch dazu bereit zu erklären, alle vor 1980 erbauten Atomkraftwerke vorläufig vom Netz zu nehmen, so wie sie bei der <strike>Machtergreifung</strike> Ablösung der Rot-Grünen-Regierung damals nichts eilgeres zu tun hatten, als genau diesen Beschluss wieder zu kippen.<br />
Und die Anti-Atomkraft-Bewegung nutzt gleichermaßen die Gelegenheit, um für ihr Anliegen die Werbetrommel zu rühren. <br />
<br />
Leute, jeder, der nur ein wenig Hirn hat, sollte sich doch im klaren sein, dass es sowas wie saubere Energie nicht gibt und dass die Gefahr, die durch atomare Strahlung ausgeht etwas ist, was man auf keinen Fall unterschätzen darf. <br />
<br />
Ich persönlich bekomme beim Anblick eines AKWs auch immer eine Gänsehaut, weil ich weiß, dass in einem Störfall oder einem Gau, die Folgen für die Umwelt enorm sein können. Man sieht, hört, schmeckt oder riecht die Strahlung ja nicht. Man merkt es nur, wenn die Leukämiefälle ansteigen, das Zahnfleisch zu bluten beginnt, einem Haare und Zähne ausfallen und man irgendwann seine Innereien auszukotzen beginnt. <br />
Das ist Fakt und über diese Risiken sollte man sich auch vor der Katastrophe in Japan im Klaren gewesen sein. <br />
<br />
Andererseits will aber auch keiner ein Kohlekraftwerk oder eine Windparkanlage in seiner Nachbarschaft und nicht jeder hat die Möglichkeit eine Solaranlage zu nutzen. Aber auf Strom können und wollen wir nicht verzichten. Energiesparen ist auch so eine Sache, weil solange etwas beliebig zur Verfügung steht, macht man sich selten Gedanken darüber. <br />
Das alles ist doch nicht neu!<br />
<br />
Aber anstatt sich Gedanken zu machen, was diese Naturkatastrophe für die Japaner bedeutet, macht man sich mit einem Male wieder einmal vermehrt einen Kopf darüber, weil...ja, weil Japan und die Millionen unmittelbar Betroffenen so weit weg sind.<br />
<br />
Das einzige was wirklich interessiert ist nur, wann der Wind die austretende Strahlung aus den beiden beschädigten Reaktoren von Fukushima zu uns herüber wehen wird.<br />
Aber das Hemd ist den Menschen immer näher als die Hose!<br />
<br />
Wen interessiert es schon, dass auf der anderen Seite der Welt Millionen Menschen ohne Trinkwasser, Strom und Gas in den Trümmern ihrer bisherigen Existenz sitzen, etwa eine halbe Million Menschen in Notunterkünften ausharren, weil sie buchstäblich kein Dach mehr über dem Kopf haben und vermutlich noch tausende unter den Trümmern begraben liegen und auf Rettung hoffen. Von den abertausenden Toten ganz zu schweigen. An diese Japaner, die der Strahlung ja nun unmittelbar ausgeliefert sind, denkt, so wie sich das für mich darstellt, wohl kaum einer.<br />
<br />
Für all diese Menschen ging die Welt, so wie sie sie kannten mit dem Beben unter!<br />
<br />
Aber Europa, speziell Deutschland, bekundet seine Solidarität mit diesen Opfern auf eilig organisierten Anti-Atomkraft-Demonstrationen! Als hülfe es, genau jetzt mit einem "Atomkraft - Nein Danke"-Schild in der Gegend rum zu stehen!<br />
<br />
Und die Politiker haben nichts besseres zu tun, als die Gelegenheit für einen vorverlegten Wahlkampf zu nutzen!<br />
<br />
Mir wird dabei massiv schlecht und ich kann gerade gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte!<br />
<br />
<br />
PS:<br />
Mir drängt sich gerade ein sehr bösartiger Gedanke auf:<br />
Vielleicht resultiert das anscheinende Desinteresse am Schicksal der unmittelbar Betroffenen auch einfach aus der Tatsache, dass es sich hierbei eben nicht um irgendein sogenanntes "Dritte-Welt-Land" handelt, sondern um eine der führenden Industrienationen der Welt, immerhin Mitglied der G8.<br />
Vielleicht macht es, was Mitgefühl und Anteilnahme betrifft tatsächlich einen Unterschied, ob man sich als guter Samariter zu dem Hilfsbedürftigen herunter beugen und mildtätig lächeln kann, oder ob man sich auf Augenhöhe begegnet? <br />
Oder anders gesagt, vielleicht ist die Hilfsbereitschaft doch abhängig davon, wie wehr- und schutzlos der Hilfsbedürftige unter normalen Bedingungen seinen Helfern gegenübersteht und wie er die Dankbarkeit danach entgelten kann...?<br />
Mir fällt es jedenfalls schwer zu glauben, dass ein Volk, wie die Japaner seinen "Helfern" danach die Füße küssen wird.<br />
Und für ein reines "Dankeschön!", sei es noch so aufrichtig gemeint, hat noch nie eine Nation einer anderen geholfen...<br />
<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/4We5HAGkOvI?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-87916102964229621282011-03-07T07:27:00.001+01:002011-03-07T07:34:30.902+01:00At the rising of RaDer Stille lauschen. <br />
<br />
Die Zeit, die mein Hund braucht, um den optimalen Platz für sein Geschäft auszupendeln, nutzen um die Kälte zu spüren, die Luft zu schmecken und zu riechen, den Boden unter meinen Füßen zu fühlen, meinen Atem zu sehen, der in der noch nachtkalten Luft kondensiert und dabei zu beobachten, wie das Dunkel der Nacht von dem immer heller werdenden Licht der aufgehenden Sonne verdrängt wird. <br />
<br />
Sich all dessen gewahr zu werden und doch nur sein.<br />
Den Augenblick ins Unendliche ausdehnen, bis nichts mehr existiert, weder Raum, noch Zeit, noch der Körper. <br />
Sich verlieren im Jetzt. <br />
<br />
Zurückkehren, mir wieder bewusst werden.<br />
Mein Hund steht vor mir und sieht mich erwartungsvoll an. <br />
Wie lange kann ich bloß schätzen, aber normalerweise kann sie sich Stunden mit nur einem Grasbüschel beschäftigen, ohne dass es ihr langweilig wird. <br />
Mittlerweile ist es ganz hell geworden, der rote Streifen im Osten nur noch eine blasse Erinnerung.<br />
Unsere Blicke treffen sich und sie freut sich, als wäre ich Tage weg gewesen.<br />
<br />
Vielleicht war ich das. <br />
<br />
Ein einsames Auto fährt vorüber.<br />
<br />
Wir gehen nach Hause.Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-4445901993337787242011-02-21T02:50:00.006+01:002011-02-21T03:38:15.882+01:00Wenn ich telefonisch nicht erreichbar bin...<u><b><br />
</b></u><br />
<u><b>...kann das mehrere Gründe haben:</b></u><br />
<ol><li>Ich höre es nicht, weil ich gerade woanders bin. Oder bei Anrufen auf's Handy, ist das nicht mit mir in einem Raum, ich komme gerade nicht dran oder bin in einem wichtigen Gespräch vis-a-vis und habe auf "Lautlos" geschaltet.Oder sonst wo, wo ich nicht telefonieren kann.</li>
<li>Ich habe gerade keine Zeit, sei es, dass ich gerade arbeite, esse oder schlafe (was bei Anrufen nach 23:30 sehr wahrscheinlich ist! Ich bin zwar eigentlich ein Nachtmensch, aber eben auch gelegentlich von den Lebensgewohnheiten der Mehrheit meiner Mitmenschen abhängig. ).</li>
Oder ich mache gerade "in Familie" oder habe Besuch.
<li>Ich habe keine Lust zu reden. Klingt blöd, aber ich habe Zeiten, da kriege ich nicht mehr als das aller Nötigste über die Lippen. Ist so, kann und will ich auch nicht ändern.</li>
<li>Ich möchte gerade nicht gestört werden, außer in Notfällen. (gilt insbesondere für die Zeit nach Mitternacht, auch wenn ich dann noch wach sein sollte.)</li>
</ol><br />
<span style="font-size: small;"><u><b>Notfälle definiere ich wie folgt:</b></u></span> <br />
Irgendein wichtiger Termin verschiebt sich, jemand hatte einen Unfall, muss ins Krankenhaus, ist schwer erkrankt, gestorben oder könnte in nächster Zeit versterben oder braucht sonst wie ganz schnell Hilfe. Oder es brennt bei mir zu Hause!<br />
Der Tod eines Hamsters, Wellensittichs oder sonstiger Kleintiere sind <u><i>nicht</i></u> als Notfall geltend zu machen. Auch Fragen zum Tageshoroskop, Kartenlegungen, Kaffeesatz oder ähnlichem fallen für mich <u><i>nicht</i></u> unter die Kategorie "Notfall".<br />
<i>Sehr wohl</i> gelten Beziehungsprobleme oder akute Anfälle von Herzschmerz als Notfall, <i>es sei denn</i>, sie treten jede Woche mindesten einmal auf. <br />
<br />
<u><b>Wenn man mich nicht erreicht hat:</b></u><br />
<ol><li>bei Anrufen auf dem Handy kann man eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen. Dafür ist die da, nicht jedoch dazu, beim Ertönen der Ansage reflexartig aufzulegen. Den AB vom Festnetz vergesse ich meistens anzuschalten. Die meisten Leute haben sowieso meine Handy-Nummer. </li>
<li> ist es sehr wahrscheinlich, dass ich 5 Minuten später immer noch nicht erreichbar bin. Es nützt dann auch wenig, es im 5-Minuten-Abstand weiter zu versuchen. Wie gesagt, wenn's wichtig ist ---> Mailbox </li>
</ol><u><b>Im Übrigen</b></u><br />
landen Leute, die in der einen oder anderen Form mehrfach auffällig geworden sind, sei es, dass sie ständig unter irgendeinem "wichtigen" Vorwand anrufen und dann nicht zur Sache kommen und nur Smalltalk machen, obwohl ich <i>deutlich</i> gesagt habe, dass ich eigentlich gerade keine Zeit habe, oder aber ständig zu nachtschlafender Zeit anrufen, <i>"nur um mal zu quatschen"</i>, ganz schnell auf meiner Ignore-Liste, das heißt, der Kontakt wird von mir bis auf weiteres gesperrt (es lebe die moderne Technik).<br />
<br />
Nehmt's bitte nicht persönlich (oder vielleicht doch), aber ich bin weder die Auskunft, noch die Telefonseelsorge. Sondern ein ganz normaler Mensch mit vielen Interessen, einem Job, der von mir jede Menge Selbstdisziplin verlangt, sozialen Kontakten und einer Familie, denen ich auch irgendwie gerecht werden muss. Und dazwischen brauche ich auch ab und zu mal etwas Zeit für mich selbst, zum Lesen, Filme schauen, Musik hören, meditieren, Magick oder einfach nur blöd aus der Wäsche schauen.<br />
<br />
<br />
<br />
<u><b>Das bedeutet <i>nicht</i></b></u>, dass ich für die Nöte meiner Freunde kein offenes Ohr habe. Wenn wirklich was anliegt, dann lasse ich echt alles stehen und liegen! <br />
Das alles bedeutet<i> auch nicht</i>, dass ich nicht auch gerne mal telefoniere, bis der Hörer, respektive, das Headset glüht. Aber alles zur richtige Zeit mit den passenden Leuten. *g*Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com5tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-61170912414419336882011-02-15T15:24:00.000+01:002011-02-15T15:24:54.229+01:00Von Schülern und MeisternSeit ein paar Monaten erarbeiten eine befreundete Psychologin und ich eine Artikel-Serie, die sich mit dem fast unüberschaubaren und sehr einträglichen Markt der Lebensberatungs-Angebote befasst. Sobald wir veröffentlicht haben (vorausgesetzt wir überleben die umfangreiche Recherche-Arbeit), werde ich eine gekürzte Zusammenfassung auch hier in meinem Blog posten.<br />
<br />
Quasi ein Nebenprodukt davon, stellt für mich die Analyse der, in vielen spirituellen Bereichen oft anzutreffenden, Lehrer-Schüler-Konstellation dar. <br />
<br />
Zunächst einmal vorab: <br />
Generell ist ein spiritueller Lehrer nichts Negatives, obwohl gerade in der westlichen Welt allein schon die Konnotation des Wortes <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Guru">"Guru"</a> häufig einen sehr abfälligen Beigeschmack hat. Dies mag daran liegen, dass traditionsgemäß im Hinduismus das Lehrer-Schüler-Verhältnis eine für Mitteleuropäer befremdliche Hierachie beinhaltet. Der Schüler wird dort gleichsam Diener seines Gurus und muss sich nach und nach "hocharbeiten", erhält aber im Gegenzug eben die Möglichkkeit von seinem Meister zu lernen. Diese Denkweise ist uns fremd, obwohl es im Berufsleben vielen Auszubildenden mit ihren Meistern und Gesellen heute noch ähnlich ergeht.<br />
Andererseits, wenn man bedenkt, wie wenig Respekt Schüler ihren Lehrern - und nichts anderes sind im Kern eben Gurus und Lamas - an unseren Schulen noch entgegenbringen, und sei es auch nur, zu honorieren, dass jene sich noch die Mühe machen, trotz ostentativ geäußertem Desinteresse, Lernstoff zu vermitteln, verwundert mich diese Einstellung eben nicht allzu sehr. <br />
<br />
Es kann ohne Frage sehr nützlich sein, von einem auf seinem Gebiet Geübteren Hilfestellung und Anleitung zu erfahren oder einfach auch nur jemand zu haben, an den man sich mit auftauchenden Fragen wenden kann. So kann eine Konstellation zwischen Ratsuchedem und Ratgebenden von großem Nutzen sein.<br />
Im Vajrayana, dem bei uns profan als Tibetanischen Buddhismus bezeichneten, Diamantenen Fahrzeug (nicht zu verwechseln mit dem von Ole Nydahl für die westliche Welt begründeten und propagierten Diamantwegs-Buddhismus. Das ist eine ganz andere Baustelle!) ist der Lama zentraler Dreh und Angelpunkt. <br />
Auch viele andere östliche Richtungen, wie dem im <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Vedanta">Vedanta</a> verbreiteten System des Satsang, bevorzugen das Modell zwischen Lehrer (Meister, Guru) und Schüler.<br />
<br />
Aber egal in welchem System, der Sinn dieser Modelle ist es, den Schüler durch das Reflektieren der Unterweisungen und der Vermittlung eventuell notwendiger Lehren durch den Lehrer zu eigenen tiefgehenden Erkenntnissen und zur persönlichen Erleuchtung, sprich des Erwachens des höchst eigenen Potentials zu führen. Hinzu kommt häufig die Vermittlung bestimmter Techniken und Kenntnisse durch den Meister, die dem Schüler auf diesem Wege dienlich sein können. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.<br />
<br />
Keinesfalls sollte eine solche Beziehung jedoch dazu dienen, dass sich der Schüler quasi an die Energie des Meisters "andockt", wie, zum Beispiel, ein Säugling an sein Muttertier oder meinetwegen ein Client an einen Server. <br />
<br />
Für die Beantwortung der Frage, ob dieses Modell für beide Seite von Vorteil ist, kommt es einerseits auf die Qualität und den Charakter des Meisters an, in besonderem Maße in Bezug auf seine Motivation, andererseits auch auf den Charakter und die Bedürfnisse des Schülers. Ein guter Lehrer ist da für seinen Schüler, bietet ihm Hilfestellung, lässt ihm aber auch so viel Freiheit, damit er zu eigener Erkenntnis gelangt und nicht Gefahr läuft, die seines Lehrers schlicht zu übernehmen. Sollte dies der Fall sein, oder bemerkt er, dass es eben zu einem oben beschreibenden Andocken seitens des Schülers kommt, wird sich ein guter Meister sofort distanzieren und das zu enge Verhältnis wieder auflösen.<br />
<br />
Immerhin gibt es Menschen, die sich nur zu gern ihrer Eigenverantwortung entledigen und in Abhängigkeit begeben und dazu neigen, Erklärungen unreflektiert zu übernehmen, nur weil sie eben von einem Meister stammen. Diese sind es dann auch, welche doch recht verblüfft reagieren, wenn der Lehrer ihnen nicht jeden Schritt vorgibt. Oft fühlen sie sich dann allein gelassen, zurückgestoßen oder vernachlässigt und wenden sich häufig enttäuscht von ihrem Lama, spirituellen Mentor oder Guru ab und werden sich eben einen Lehrer suchen, dem diese bedingungslose Abhängigkeit genehm ist. Dies hat jedoch den fatalen Effekt, dass solche Schüler unreife Meister "erschaffen", also Lehrer, die eigentlich aufgrund des Grades ihres eigenen Erkenntnisweges gar nicht in der Lage sind, Schüler zu unterweisen und somit auch den Ehrentitel Meister, Guru oder Lama zu Unrecht tragen.<br />
<br />
Und auch diese Art von Lehrern, Gurus, Meister gibt es. Ihnen geht es weniger darum, den Schüler auf den eigenen Weg zu bringen, als vielmehr ihren Weg als allein richtig zu vermitteln und den Schüler dazu zu bewegen, diesen zu übernehmen. Und das kann auch innerhalb eines bestimmten Systems zu nicht unerheblichen Problemen für den Schüler führen. <br />
Der Schüler darf nämlich nie dazu dienen, das Ego des Meisters zu befriedigen. Ein Meister der auf diese Art handelt, offenbart lediglich, dass es ihm an der nötigen Reife und somit an der Befähigung zum Lehren mangelt. Hinzu kommt, dass diese Lehrer auch selten bereit sind, den Schüler aus dem Verhältnis der Abhängigkeit wieder zu entlassen. Dies jedoch ist unerlässlich, wenn man bedenkt, dass Sinn und Zweck sein sollte, den Schüler ebenfalls zur "Meisterschaft" zu verhelfen. <br />
<br />
Aber noch eine andere Gefahr lauert. Selbst wahre Meister bleiben ja Menschen und durch eine zu große Nähe zu einem Schüler, insbesondere, wenn dieser dazu neigt, den Lehrer "anzubeten" besteht die Möglichkeit, dass dieser dann die Bodenhaftung verliert und im wahrsten Sinne des Wortes einen Höhenrausch bekommt.<br />
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Etwas skeptisch stehe ich auch dem Umstand gegenüber, wenn ein Lehrer, Lama oder Guru sehr viele Schüler um sich sammelt. <br />
Natürlich gibt es hervorragende Meister ihres Faches, bei denen es, wenn sich die Möglichkeit eröffnet, sie einmal live und in Farbe erleben und vor allem hören zu dürfen, lohnt, einen längeren Weg in Kauf zu nehmen und dann ist es auch kaum verwunderlich, wenn sich dort dann sehr viele Menschen einfinden um dieses Erlebnis zu teilen.<br />
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Jedoch, mit einem wesentlich intimeren Lehrer-Schüler-Verhältnis ist das nicht zu verwechseln. Wie soll das auch bewerkstelligt werden, wenn der Meister nach einer solchen Veranstaltung gerade mal einen kurzen Augenblick Zeit für seine Schüler erübrigen kann, wenn überhaupt? <br />
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So darf die bloße Quantität der Schülerschaft nicht als Maßstab für die Qualität eines Lehrers gelten. Ein spiritueller Ratgeber ist kein Popstar, der danach bewertet wird, ob er Hallen zu füllen vermag und Schüler können sich nicht ernsthaft damit zufrieden geben, wenn er sich nachher kurz Zeit nimmt, „Autogramme“ zu geben oder Hände zu schütteln.<br />
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Ehrlich gesagt, verstehe ich die Leute nicht, die in einem solchen Fall ernsthaft von „ihrem“ Lehrer, Lama, Guru oder sonst etwas sprechen.<br />
Es kann doch nicht befriedigend sein, wenn man seinen Lehrer nur mit Hilfe eines Opernglases auf einer, vom eigenen Sitzplatz, weit eintfernten Bühne ausmachen zu können und ansonsten lediglich auf die von "ihrem" Lehrer verfasste Literatur zurückgreifen können.<br />
Ich selbst besitze auch eine nicht unerhebliche Menge an Büchern von auf ihrem Gebiet durchaus überragenden Persönlichkeiten und nutze sie gern als Impulsgeber und Inspiration, aber ich käme nie auf die Idee, die Autoren als meine Lehrer zu bezeichnen, eben weil der persönliche Aspekt dabei völlig fehlt.<br />
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Aber um noch einmal auf den Aspekt der sich in Abhängigkeit zu einem Meister begebende Schüler zurück zu kommen, die dann dazu führt, dass der Lehrer das Verhältnis notgedrungen wieder normalisieren oder gar beenden muss. <br />
Wenn man bedenkt, wie traumatisch dies teilweise für den Hilfesuchenden, der über die Disposition verfügt, sich eben an jemanden so sehr zu klammern, dass er dafür bereit ist, sich selbst völlig aufzugeben, erklärt das auch zum Teil so manches böses Nachspiel für den jeweiligen Lehrer, Meister, Guru oder sogar für die gesamte Gruppierung oder Richtung, der er angehört. <br />
Für einen unreifen Schüler, unreif in dem Sinne, dass er dem kindlichen Bedürfnis nach einer führenden Hand noch nicht ent-wachsen ist, kann so eine "Zurückweisung" derart verletzend sein, dass sich dies in regelrechtem Hass auf den früher so verehrten "Vater" manifestiert. <br />
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Mir persönlich fallen eine Reihe von bekannten Beispielen ein, wo Schüler zum Teil namhafter spiritueller Lehrer in einen Rausch fast inzestiöser Hörigkeit zu ihrem Meister gerieten, aus dem sie nur mit größter Anstrengung wieder "entkamen" und sie hernach die Schuld lediglich beim Gegenüber suchten. <br />
Gut möglich, dass sie auf besagte unreife Lehrer, oder gar Scharlatane, hereinfielen, deren Ziel eben die bedingungslose Abhängigmachung des Schülers war, aber eben so wahrscheinlich ist es, dass sie eben Opfer ihrer falschen Erwartungen in den Lehrer wurden und nicht verstanden, dass dieser lediglich das spiegelte, was sie seiner Meinung nach ihrerseits ausstrahlten, in der Hoffnung, sie würden daraus für sich wichtige Lehren ziehen. <br />
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In keinem noch so harmonischen Lehrverhältnis geht es eben ohne eine gewisse kritische Distanz zum Lehrer, Lama, Guru, seinen Aussagen und Lehren.<br />
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Bei aller Reife und Grad auf dem Weg zur Erleuchtung oder meinetwegen Wahrheit, sie bleiben Menschen und diese sind nicht nur individuell äußerst verschieden, sondern eben auch fehlbar. Das kann man nicht genug betonen!<br />
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Vorsicht ist meines Erachtens geboten, wenn jemand nur noch zu jedem Thema die Aussagen seines Lamas oder Meisters zum besten gibt und ihm nach dem Munde redet, zum Teil ohne sich dessen bewusst zu sein und teilweise sogar darüber die eigene Erfahrung und Erkenntnis vernachlässigt oder - viel schlimmer - sie für seine eigene Meinung hält. <br />
<i>"Mein Lehrer sagt dazu...."</i> - <i>"Mein Lama hat das so und so formuliert..."</i> - <i>"Mein Meister macht das aber ganz anders."</i><br />
Bei solchen und ähnlichen Formulierungen in jedem zweiten Satz, muss ich mich immer stark bezähmen um den Gegenüber nicht durch zu schütteln und zu schreien: <i>"Und was sagst <b>DU</b> dazu?"</i><br />
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Ganz zu schweigen davon, wie ermüdend es werden kann, wenn der Gesprächspartner ständig davon berichtet, was für eine tolle Nummer sein Meister doch ist, von wem er gelernt hat, was er alles so kann - levitieren, mit Toten reden, sterben und nach drei Tagen wieder auferstehen, mit Buddha Gautama persönlich Tee trinken, etc. pp.<br />
Mag ja alles sein, aber deshalb wird aus dem Schüler nicht automatisch <i>auch</i> ein Superheld. <br />
So wenig ein Schüler dazu dienen darf, das Ego des Meisters zu befriedigen, so wenig ist es Aufgabe eines Meister durch seine bloße Reputation das Ego des Schülers zu stärken.<br />
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Ähnlich sieht es aus, wenn ein Lehrer oder Guru zu viel redet und sich in weitschweifigen Monologen über seine Erfahrungen und Fähigkeiten ergeht und sich dadurch, meines Erachtens, Gehör zu verschaffen sucht. <br />
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Möglicherweise bin ich ja auf dem Holzweg, aber nach meiner persönlichen Erfahrung werden Menschen, im gleichen Maß, in dem sie auf ihrem (spirituellen) Weg bereits fortgeschritten sind, immer ruhiger, zurückhaltender und gelassener. Erstaunlicherweise scheinen sie sich selbst auch wesentlich weniger wichtig und ernst zu nehmen, als es ihnen, nach Meinung einiger Mitmenschen, eigentlich gebürt.<br />
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Tritt man dann mit einer Frage an sie heran, texten sie einen nicht zu, sondern antworten entweder sehr knapp und präzise oder aber, mit einer Gegenfrage, deren Beantwortung meist schon die Antwort auf die gestellte Frage beinhaltet. <br />
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Das mag auf Menschen, die auf eine möglichst einfache Antwort drängen, frustrierend wirken, aber es dient auch dazu, dass man, auch und gerade innerhalb eines engen Lehrer-Schüler-Verhältnisses, nicht verlernt, selbstständig und eigenverantwortlich zu denken.Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-22115536969272632762011-02-01T15:43:00.000+01:002011-02-01T15:43:36.948+01:00Suse, liebe Suse, was raschelt im Stroh?Ich frage mich immer, warum die Leute aus allem ein riesen Problem machen müssen?<br />
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Im Allgemeinen und im Heidentum im Besonderen. Wenn ich das so manchmal höre oder lese, dann denke ich, man sollte mal wieder auf den Teppich kommen.<br />
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Generell:<br />
Wenn mich etwas stört, dann meckere ich nicht bis zum Exodus, sondern versuche das für mich zu ändern. Ich warte dann auch nicht, bis jemand vorbei kommt und das für mich erledigt, sondern mache das selbst. Mit den Konsequenzen muss ich dann leben und kann sie eben nicht auf andere abwälzen. <br />
Wenn ich das nicht will oder den Aufwand scheue, ist das ja auch in Ordnung, nur kann ich mich dann auch nicht beklagen.<br />
So einfach ist das!<br />
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Speziell zum Heidentum™:<br />
Einerseits wettert man gegen die Abrahamitischen Religionen der zweiten und dritten Generation (sprich Christentum und Islam), weil die ja allerorten missionieren und ihr Ding als Wahrheit™ sehen, andererseits machen die lieben Heiden das gleiche in grün. <br />
Nicht nur, dass sie sich scheinbar mehr um die Angelegenheiten der Christen und Moslems kümmern, als um ihren eigenen Glauben, nein, sie müssen auch noch an dem Glaubensverständnis ihrer "Artgenossen" rum kritteln.<br />
Was hat man eigentlich davon, anderen Leuten erklären zu wollen, was nun <i>wahres</i> Heidentum ist und was nicht?<br />
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Langsam kann ich das wirklich nicht mehr hören. Wenn interessiert das?<br />
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Mal abgesehen, dass die meisten dabei ein immer noch tief verwurzeltes dualistisches Denken offenbaren, wahr-falsch, gut-böse. Und, nein, dabei handelt es sich bei allem guten Willen, es so auszulegen nicht um eine Polarisierung, also Dualismus <i>einer Einheit</i>, wie zwei Seiten einer Münze, sondern eben um die gleiche Art von beinharter Schwarzweißmalerei, den man bei der monoheistischen Konkurenz immer kritisiert.<br />
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Dazu macht man sich Gedanken, wie man die breite Masse auf sich aufmerksam macht, "die Jugend" für den eigenen Glauben begeistern könnte, wie man sie mit ins Boot holt, etc. <br />
Ja, toll, machen wir doch Jugendgruppen auf, Asatru-Sommercamps mit Wikingerboot fahren, und Trinkhorn schnitzen mit Eddalesungen und Celtoi-Filmabende mit Vertingetorix und Cuchulain oder etwas vergleichbares für andere Glaubensrichtungen. <br />
Bin ich froh, dass<i> mein</i> "Verein" erst ab 18 ist, wie der der Wicca übrigens auch...<br />
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Dann immer das Gewese um den Kirchenaustritt. <br />
Leute, wenn ich in einem Verein bin, den ich nicht unterstützen möchte, dann trete ich da aus. Und wenn mich das Geld kostet, einerlei ob nun moralisch vertretbar oder nicht, dann zahle ich und fertig ist. Beschweren würde ich mich höchstens bei den Leuten, die mir die Mitgliedschaft eingebrockt haben, also im Normalfall den Eltern. Was kann denn die Kirche dafür, dass die einfach mal so beschlossen haben, dass ihre Kinder da gut aufgehoben wären?<br />
Und natürlich wendet sich die zuständige Gemeinde dann noch einmal an den Ausgetretenen, ob er sich das noch mal überlegen will, die müssen sich ja von Amtswegen wenigstens ansatzweise um das Seelenheil der (Ex-)Schäflein kümmern und natürlich gehen den Krichen dadurch Einnahmen flöten, aber was soll's? <br />
Bei mir kam genau noch ein Brief von meinen zuständigen Pfarrer, den ich im Übrigen gar nicht mal kannte, der landete auch gleich im Rundordner und danach war die Sache für mich gegessen. Das mag in sehr kleinen Gemeinden oder bei bestimmten Sektionen anders aussehen, aber das sind nun mal die Konsequenzen, die zu erwarten sind. Irgendwann geben die auch auf, wenn sie merken, dass da nichts mehr zu reißen ist. So what? <br />
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Apropos Konsequenzen:<br />
Wenn ich denn aus der Kirche ausgetreten bin oder nie drin war und dann verlange, eine Stelle bei einer Institution unter kirchlichen Trägerschaft zu bekommen, hallo, das muss ich jetzt nicht weiter ausführen, oder? Subventionen aus Steuergeldern hin oder her, aber ...öhm..<br />
Aber auch, wenn man noch "drin" ist, und aus welchen Gründen auch immer nicht austreten will, ist doch auch okay. Einmal ganz davon abgesehen, dass es sich bei einem Austritt um einen rein rechtlich-formalen Akt handelt, die Taufe als solche aber rein theologisch, bestand hat. <br />
Mit den Worten meines Sohnes gesprochen "Das Taufsiegel kriegt man sowieso nie wieder weg!"<br />
Die Frage ist da ja bloß, ob man dem dann Kraft seiner eigenen Interpretation (oder seinem Willen!) noch irgendeine Bedeutung zu kommen lässt. Was bitte interessiert es die Göttter, das All-Eins, das Universum, was in irgendeinem Taufregister steht? Rituale sind für die Menschen da, nicht die Menschen für die Rituale.<br />
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Genauso wenig kann ich meine Kinder in einen kirchlichen Kindergarten oder Schule, aber auch unter staatlichen Trägerschaft laufenden Einrichtungen dieser Art, schicken, und mich dann beschweren, dass sie mit dem Christentum konfrontiert werden. <br />
Wenn ich das nicht will, dann gibt es ja jede Menge Alternativen, Waldorf und Co. machen es möglich. Aber, dazu müsste man ja vielleicht nach so etwas suchen oder noch schlimmer ein paar Kilometer fahren. <br />
Nebenbei, das beste Rezept, seine Kinder vor Indoktrinationen egal aus welcher Richtung zu schützen, ist, sie zu frei denkenden Menschen werden zu lassen. (ich vermeide hier bewußt die Vokabel "erziehen"!) Und dazu gehört meiner Meinung nach nicht, ihnen ständig damit zu kommen, wie Kacke doch die anderen sind und wie toll man selbst. <br />
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Dazu kommt, dass sich einige Heiden geradezu von Christen und Moslems verfolgt fühlen. Tja, Überraschung, die sind halt mehr, da beisst die Maus keinen Faden ab, und abgesehen davon, dass die meisten dieser pösen Monos ungefähr so gläubig sind, wie mein Hund, hat mir in den 44 Jahren, in denen ich nun mehr lebe, noch nie einer davon die Bude eingerannt, um mich zu missionieren. Okay, es gab da mal eine kleine Episode, als ich noch in Düsseldorf gewohnt habe, mit zwei Zeugen Jehova, die die Meinung vertraten, ich als Frau hätte eh nicht zu bestimmen, ob ich nun ihres Heils bedarf oder nicht, aber ein "netter" Anruf hat das dann auch geklärt. <br />
Aber sonst?<br />
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wenn man das jedoch so hört, sind wir ja geradezu umzingelt von Abrahamiten, die nichts lieber wollen, als entweder unsere Seele oder unseren Tod. <br />
Da stellle ich mir dann wirklich die Frage, ob ich möglicherweise in einem komplett anderen Universum lebe?<br />
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Jedenfalls könnte man bisweilen fast annehmen, Unzufriedenheit an der eigenen Situation und damit verbundene destruktive Verhaltensweisen wäre im Heidentum™ systeminharänt, wenn es nicht erstens genug Gegenbeispiele gäbe und zweitens dieses Gebaren nicht auch in der übrigen Bevölkerung weite Verbreitung finden würde.<br />
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Aber gerade in letzter Zeit ist etwas im Heidentum im Gange, dass ich noch nicht recht einzuordenen verstehe. Allerdings ist das auch schon einigen Bekannten aufgefallen, also habe ich wohl doch noch alle Latten am Zaun. <br />
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Immer öfters hört man von "Mobilmachung" und "Bereitsein für den Ernstfall". <br />
Bitte? <br />
Ich bin ja der Letzte, der sich nicht gelegentlich Gedanken über den zunehmenden Fundamentalismus machen würde, wobei mein Hauptaugenmerk da auf den im Christentum liegt, weil der so gern bei aller forcierten Islamistenparanioa übersehen wird, aber ich habe jetzt nicht das Gefühl, dass ich nachts mit einer geladenen Waffe neben dem Kopfkissen schlafen müsste, weil meine Nachbarn schon mal einen Überfall planen. <br />
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Okay, wenn das jetzt von irgendwelchen 14- oder 15- Jährigen kommen würde, dann dächte ich, die haben zuviel Pagan-Metal gehört, aber ein paar Bekannte aus der Forn Siðr hier aus NRW erzählten mir, dass da in letzter Zeit ein paar durchaus erwachsene Gestalten aufgeschlagen wären, die so was verzapfen. Kann man das vielleicht noch getrost ignorieren und als nicht abgehandelte unterbewusste Traumata abhaken und den Leuten eine Psychotherapie empfehlen (kommt nicht von mir!) ist da wohl noch etwas anderes im Busch. <br />
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Vereinzelt tauchen neuerdings nämlich Leute auf, reden von kulturellem und religiösen Erhalt und Identität, einem Besinnen auf gemeinsame Wurzeln innerhalb Europas. Für sie ist dann auch nur das Heidentum, was sie innerhalb dieser engen Grenzen als indigen definieren. Also germanisch, keltisch, im besten Fall noch slawisch und in Ausnahmen römisch-griechisch, wobei dies meistens durch das Unterschlagen der synkretistischen Neigungen romantisiert wird. <br />
Das erinnert mich dann schon wieder etwas an die Leitkultur-Idee unser Bundesregierung, eben nur ohne C. <br />
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Wurzeln sind wichtig, keine Frage. Wenn ich weiß, woher ich komme, dann trägt das ungemein zum Selbstfindungsprozess bei und kann sich durchaus positiv auswirken. Nur, wo wir schon bei dem schönen Bild sind, ein Baum besteht ja nicht nur aus Wurzeln, er wächst ja nach oben zum Licht, breitet seine Äste zu allen Seiten aus.<br />
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Von Zeit zur Zeit fällt dann der Begriff <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Pan-Bewegungen">Pan-Bewegung</a> und wenngleich ich da lustigerweise erst einmal an Bacchanalien und fröhliche Flötenmusik denken musste (ja, blöde Verknüpfung!), beschleicht mich dabei ein undefiniertes, so doch recht mieses Gefühl in der Bauchgegend. <br />
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Kurze Recherche ergab, wie im obigen Wiki-Link ersehbar, dass es sich dabei, um, durchaus nicht auf das Heidentum beschränkte, Bestrebungen handelt, die heutigen Staatsformen zu Gunsten von ethnische-definierten "Kultur-Nationen" abzuschaffen. <br />
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Also, im Klartext, jede Ethnie bekommt ein Stück vom Kuchen, wo sie sich frei und autonom entfalten kann. <br />
Voraussetzung wäre da aber eines Erachtens, dass man die Leute erst einmal ethnisch sortiert. Wohl dem, der seinen Stammbaum reinerhalten hat oder noch den Ahnenpass von Opa in der Schublade liegen hat. Den müsste man dann auch gleich wieder einführen, denn dank Völkerwanderung, Hunnen- und Mongolensturm und sonstigen Heeresaktivitäten und Besatzungszeiten und den dadurch bedingten Produkten notgeiler Krieger und Soldaten, und in Friedenszeiten, Händler oder Matrosen, dürfte das zweifelsfreie Einordnen nach Ethnie doch schon etwas schwer fallen, auch ohne all die anderen Möglichkeiten, wie man zu "fremden" Genen kommen kann. <br />
Aber so eng sehen die Beführworter dieser Bewegung es sicher nicht, denn <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Ethnie">Ethnie</a> bezieht sich ja nicht <i>nur</i> auf die Abstammung, sondern eben auch auf eine gemeinsame Kultur, Sprache, Kleidung und Religion. Ich sagte ja, es erinnert mich ein wenig an das, was Merkel, Seehofer und Co. allein in letzter Zeit rausgehauen haben.<br />
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Und da liegt eben für mich der Hase im Pfeffer. <br />
Es klingt ja für den <strike>naiven</strike> oberflächlichen Betrachter doch recht unverfänglich, um nicht zu sagen (vordergründig) tolerant, wenn jemand davon spricht, man wolle jeder kulturell definierten Volksgruppe einen eigenen Lebensraum verschaffen.<br />
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Hurra, Freiheit für die Basken, Kurden und all die anderen ethnische Minderheiten!<br />
Nach erfolgter, für dieses Konzept unbedingt erforderliche Ethnischen <strike>Säuberung</strike> Umsiedlung könnten sie endlich ihre Identität frei ausleben, ohne etwaige Repressalien durch vorherrschende Völker befürchten zu müssen, sie würden sicher auch noch neue Bekanntschaften schließen mit ihnen abstammungstechnisch verwandten Völkern, denn, seien wir ehrlich, für jedes kleinste Volk einen eigenen Staat, das dürfte allein schon aus Gründen der Notwendigkeit autonomer Funktionalität schwierig werden. <br />
<br />
Aber soweit denkt derjenige, der mit der Idee dieses Konzeptes zum ersten Mal konfrontiert wird wahrscheinlich gar nicht, besonders dann nicht, wenn er sich sowieso im eigenen Land aufgrund seines trve-authentisch-indigenen Glaubens und der Hinwendung auf seine Ahnen deplaziert oder diskriminiert fühlt, erstickt von der Übermacht der christlichen Mehrheit, deren Glauben man als fremdes Kulturgut betrachtet, und so mal eben sowohl schlappe 1500 Jahre Prägung unserer Kultur und Geschichte durch diesen Fremdglauben als auch die winzige Tatsache, dass die eigenen, hoch verehrten Ahnen eben auch Christen waren, ignoriert, und sich angesichts der "Islamischen Gefahr" in seinem Lebensraum bedroht fühlt, eben selten. <br />
Er übersieht dann auch möglicherweise, dass es sich dabei neben einer rein religiös motivierten, vielmehr um eine im Kern politischen Bewegung handelt.<br />
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Und da haben die Anhänger des <a href="http://www.anus.com/tribes/gnus/category/nationfaq">Pan-Nationalismus</a> ihn dann auch an den Eiern.<br />
Deshalb die weitschweifige Einleitung! <br />
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Denn im Gegensatz zu den braunen Spacken mit ihrer Holzhammer-Taktik, greifen sie diese in der Bevölkerung weit verbreiteten Ängste nämlich latent und mit wesentlich defizileren intellektuellen Mittel auf. Man gibt sich schöngeistig bis philosophisch, schmückt das alles mit Zitaten von Sokrates, Aristotheles, der nordischen Mythologie, über Goethe und Levi, bis hin zu Nitzsche. Man preist einerseits den <a href="http://www.anus.com/tribes/gnus/entry/424/Zum_Freigeist_I__Wie_bildet_si#body">Freigeist</a>, verteufelt jedoch den <a href="http://www.anus.com/tribes/gnus/entry/496/Bl%C3%BCten_des_Egos">Individualismus</a> als <a href="http://www.anus.com/tribes/gnus/entry/231/Das_neue_Ego">Egoismus</a>, den man schlicht mit Hedonismus gleichsetzt und die Gemeinschaft gefährdet. <br />
Und, man glaubt es kaum, sogar <a href="http://www.anus.com/tribes/gnus/entry/270/Die_Tradition_des_Zen#body">Zen</a> zieht man heran, als Zitat:<br />
<blockquote><i>[...] "eine äußerst attraktive Doktrin, da er das endlose Studieren alter Schriften, das Sich Zurückziehen von der Welt und heuchlerische Moralismen und Humanismen strikt ablehnt, um sich stattdessen völlig auf klare, im alltäglichen Leben realisierbare Techniken zu beschränken." </i></blockquote>Wie war das noch mal mit ethnisch-kulturellen Grenzen? <br />
<br />
Überhaupt, man wird gerade auf dieser speziellen Webpresenz erschlagen von Text, teilweise in sehr schöner, gehobener Sprache, nicht wirklich offensichtlich zweifelhafter Inhalte, sondern Theorien und Axiomen, die durchaus ihre Gültigkeit haben, dazwischen jedoch immer wieder eine Wendung, Formulierungen oder einige Sätze eingestreut, ganz abgesehen von zum Teil eklatanten Widersprüchen, die beim flüchtigen Lesen nicht sofort auffallen, aber doch ins Bewusstsein gehen.<br />
Legt man das Augemerk jedoch eben darauf, dann streuben sich jedenfalls mir die Nackenhaare, weil mir da unterschwellig Botschaften und ein dezentes Drängen in eine bestimmte Richtung des Denkens ins Auge springen, die mir nicht behagen, gerade weil es so unterschwellig und wie süßes Gift in kleinen Dosen verabreicht wird. <br />
Das alles ausgeschmückt durch ästhetisch schöne Bilder zwischen Antike und Neoklassizismus, irgendwie so klinisch rein, dass mir unwillkürlich der Spruch<i> "Mens sana in corpore sano"</i> in den Sinn kommt. Und genauso, wie dieser Satz sinnentfremdet wird, da er aus dem Zusammenhang gerissen ist, so deuchen mich dort die Bezüge zu den Philosophen sinnentfremdet und instrumentalisiert zu werden. <br />
<br />
Hier geht es nicht um plumpen Rassismus, sondern meines Erachtens, neben besagter Etablierung von ethnischen Kulturnationen, um die Installation einer Elite und durch die vehemente Ablehnung von Materialismus und Individualität duldsam gemachte Volksgemeinschaft. <br />
Kraft durch Freude... <br />
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Meiner Meinung nach eine sehr gefährliche Strömung. Nicht zuletzt weil sie den Interessierten suggeriert, ebenfalls zu dieser Elite zu gehören.<br />
Und wer will sich das nicht gerne einreden lassen?<br />
Mal ehrlich?<br />
Bis sie aus dem schönen Traum erwachen, und einsehen müssen, dass eine Elite immer einer durchschnittlichen Gefolgschaft, der Masse, bedarf, von der sie sich abheben und welche sie beherrschen kann, dürfte es dann für eine mögliche Umkehr zu spät sein. <br />
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<br />
Aber da sollte sich jeder selbst ein Urteil bilden.<br />
<br />
<br />
Interessant dürfte auch in diesem Bezug der Begriff des <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Pangermanismus">Pangermanismus</a> sein, den man, wie ich denke, nicht ohne Grund auf Seiten, wie der als Beispiel von mir herangezogenen, vermeidet.Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-41827079407423053632011-01-29T14:21:00.006+01:002011-01-29T15:39:30.018+01:00Von Weltenrettern, Märtyrer-Syndrom und (Online-) AktionismusEs ist ja nichts neues, dass mir meine Mitmenschen gelegentlich auf den Wecker gehen. Ich denke, das geht jedem mal so.<br />
Bisweilen nervt mich einfach die Ignoranz und Gleichgültigkeit, mit der sie so durch die Welt marschieren. Aber damit kann ich zumindest umgehen. Ich denke mir, jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich, wer wäre ich also, wenn ich jeden der nicht ständig die Gesamtzusammenhänge im Kopf hat, der sich in dieser unserer Welt benimmt, wie ein Elefant im Porzellanladen, belehren würde?<br />
<br />
Ich denke mir immer, da ja jeder Mensch ein Stern ist, lebt auch jeder in seinem eigenen (Micro-)Kosmos und solange er mir nicht ins Gehege kommt, ist alles relativ kuschelig. Eine Gefahr für das große Ganze sehe ich nicht, so lange es den Ausgleich gibt. Und den gibt es ja, glücklicherweise. <br />
<br />
Auf Arte - oder war es Phoenix? - kam vor längerer Zeit mal eine Doku-Fiktion, in der es darum ging, was passieren würde, wenn durch irgendeinen Vorfall, die Menschen von hier auf gleich von der Erde verschwinden würden. Wie lange es noch Energie gäbe, wie lange unsere Haustiere ohne uns überleben könnten und wie sie sich behelfen und entwickeln würden (ratet mal, wessen große Stunde in den menschenleeren Städten dann gekommen wäre? Kleiner Tipp, die Hunde wären es nicht, bis auf die echten Hardliner unter ihnen würden die elend verrecken, spätestens, wenn es ans Jagen ginge...)<br />
Irgendwann wären auch die größten Städte und die riesigsten Wolkenkratzer nur noch Gerippe aus der die Vegetation munter hervorspriest und in die einst vertriebene Wildtiere zurückgekehrt wären. <br />
War alles unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnissen ziemlich fundiert und das Fazit, wen wundert es, die Natur braucht uns, den Menschen, nicht. <br />
Beruhigender Gedanke, jedenfalls für mich. <br />
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Nun bin ich aber auch nicht so impertinent und von mir eingenommen, dass ich der Nachwelt, also der Welt, die nach uns folgt, irgendwas hinterlassen wollte, das besagt "Nickel was here!"<br />
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In dem Sinne versuche ich, in meiner Zeit - eine andere gibt es nicht - das zu tun, was ich für angemessen und richtig erachte und gewisse Veränderungen zu bewirken, so es in meiner Macht liegt, um nicht noch mehr "Unruhe" in den Macrokosmos zu bringen, als unbedingt notwendig, ohne mir zu große Opfer aufzuerlegen. <br />
Diesbezügliche selbst auferlegte Askese und Selbstaufopferung sehe ich nämlich als ebenso großen Egoismus wie rücksichtsloses, weil gedankenloses Ausbeutertum oder grenzenlosen Hedonismus.<br />
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Wenn ich also mit den oben erwähnten gleichgültigen Mitmenschen noch leben kann, geht mir eine andere Spezi Mensch gewaltig auf den Geist.<br />
Eben die, welche es sich zur Aufgabe gemacht haben, sich zum Besten von uns allen und der Welt zu opfern. In meinem Beitrag <a href="http://diekeltischekraehe.blogspot.com/2010/11/hoch-lebe-der-ubermensch.html">"Hoch lebe der Übermensch"</a> bin ich ja schon auf die "Hasselhofs" unter den Menschen eingegangen. Diejenigen also, die es als ihre Pflicht ansehen, jeden und alles zu retten, was sich nicht schnell genug in Sicherheit bringen kann.<br />
<br />
Auch ich kämpfe für Dinge, die sich zu kämpfen lohnen, so ist das ja nicht, aber, wie gesagt, ich fühle mich weder berufen, die ganze Welt zu retten, noch latsche ich herum und reibe meinen Mitmenschen ihre angeblichen Fehler unter die Nase. Ich sag' was es aus meiner Sicht zu sagen gibt und was andere daraus machen, ist ihr Bier. <br />
<br />
Nicht so die Weltenretter. Nicht nur, dass sie sich für alles und jeden ein Bein ausreißen, was ja erst einmal ihre Privatsache wäre, nein, wenn man nicht willens ist,"mitzureißen", sind sie verärgert und jammern einem die Ohren voll, dass niemand ihr Engagement zu schätzen wisse, wobei sie dafür immerhin ihre Freizeit oder gar ihre Gesundheit opfern, aus diesem Planeten wieder einen Garten Eden zu machen. <br />
Da frage ich mich immer, wer, außer sie selbst zwing sie denn dazu? Ich bestimmt nicht.<br />
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Mehr noch: <br />
Da werden Petitionen und Aktionen ins Leben gerufen bzw. unterstützt, was das Zeug hält, teilweise ohne sich groß Gedanken drüber zu machen, wie sinnvoll oder umsetzbar sie sind. <br />
Hauptsache, man setzt sich für etwas ein.<br />
Es gab da letztes Jahr zum Beispiel <a href="https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=14032">eine Petition</a> gegen das (angebliche) Verbot von Heilpflanzen, das wie ein Lauffeuer gerade auch durch die heidnische Forenlandschaft lief. <br />
Die Empörung war groß.<br />
Von Kriminalsierung von Kräutersammlern, -anbauern und - nutzern war die Rede, es wurden sogar Vergleiche gezogen mit der angeblichen Hexenjagd auf weise Kräuterfrauen im MA. Und ein Schuldiger war auch schnell ausgemacht: Natürlich die EU und die "Pharmalobby". <br />
Eingedenk der völlig logischen Tatsache, dass wohl niemand Pfefferminztee und Co. verbieten könnte und beim Kräutersammeln nicht plötzlich ein Ordnungshüter aus dem Busch auftauchten oder man sich die Mühe machen würde, Küchenkräuter per Hausdurchsuchung zu beschlagnahmen, gönnte ich mir ein paar Minuten (!) Recherche und 'ne Portion Popkorn, lehnte mich zurück und harrte der Dinge, die da kommen würden. <br />
<br />
Tja und dann kam der Tag der <a href="http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/11/kamillenteeverbot-und-tomatenboykott-das-bose-heilpflanzenverbot-der-eu.php">Wahrheit</a>. Die ganze Sache war ein Hoax oder bestenfalls ein Missverständnis oder eher Schnellschuss. <br />
Aber weit über 100.000 Menschen fielen darauf herein und sind bestimmt bis heute davon überzeugt, das sie richtig lagen. Oder hüllen sich in peinliches Schweigen über ihre eigene Dämlichkeit.<br />
Mir ist jedenfalls kein Fall bekannt, wo in den vielen, oft seitenlangen Threads zu dem Thema sich auch nur einer dazu bekannte, dass die ganze Petition nur viel Lärm um nichts war und man sich einfach von der Panik anstecken ließ. <br />
Was ich persönlich dabei jedoch wirklich bezeichend finde, ist eben die hohe Beteiligung an dieser und anderen ähnlich peinlichen Petitionen, wohingegen andere, wichtige und unterstützungswürdige, eben weil sie einerseits uns alle in unseren Grundrechten betreffen und andererseits auch umsetzbar wären, weit unter der für die Berücksichtigung erforderlichen Stimmen zurück bleiben.<br />
Nebenbei hat die Heiden- und Esoszene die Gelegeneit genutzt, sich mal wieder zum Affen zu machen. Auch eine Art Öffentlichkeitsarbeit!<br />
<br />
Aber das ist eben auch ein gutes Beispiel für weit verbreiteten blinden Aktionismus fern jeder Realität.<br />
<br />
Sehr beliebt sind dabei auch Unterschriftenaktionen zu irgendwelchen Missständen in fernen Ländern und Kulturen. Nicht das da nicht einiges im Argen liegen würde, aber mal Butter bei de Fische, ob es nun um Vergewaltigungen, Steinigungen, Beschneidungen oder aber der Konsum von, bei uns, hoch geschätzten Haus- und Knuddeltieren zum Zwecke des Verzehrs dreht, für alles und jedes gibt es mindesten eine Sammelaktion.<br />
Nicht, dass ich die Art und Weise wie Menschen mit anderen Menschen umgehen, sei es unter dem Vorwand der Religion oder des Brauchtums nicht auch grausam finden würde, ich bin generell gegen Todes- und Körperstrafen, dagegen aber sehr für die Selbstbestimmung des Menschen, aber ich kann mich zwar empören, könnte Unterschriften oder Spenden sammeln, aber ändern würde das alles vor Ort wenig bis gar nichts.<br />
Stichwort Tierschutz: <br />
Ich konnte es kaum glauben, aber ein bestimmtes Video, was nachweislich schon seit mindestens sieben Jahren im Netz kursiert und nach den äußeren Merkmalen irgendwo in der sibirischen oder mongolischen Steppe aufgenommen wurde, taucht immer noch mit schönster Regelmäßigkeit aus der Versenkung wieder auf und animiert so manchen zu einer erneuten Unterschriftenaktion, als wenn das den asiatischen Bauern, der da einen Hund totprügelt auch nur einen Dreck interessieren würde. <br />
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Und so verhält es sich mit fast allen diesen Aktionen. Sie sollen angeblich Druck machen, aber bitte schön, auf wen denn?<br />
Auf Regierungen, die mit irgendwelchen fundamentalistischen Idioten besetzt sind? Die sich nicht einmal um die Menschenrechte scheren und sie zum Teil nicht einmal unterzeichnet haben? <br />
Auf Leute in irgendeinem Dorf in Asien oder Afrika, die so fernab jeder Infrastruktur leben, dass, selbst wenn da das Staatsorgan intervenieren wollte, sie einfach nicht (an-)greifbar wären?<br />
Ich lach' mich tot! <br />
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Der Denkfehler bei manchen solcher Unterschriften-Aktionen liegt eben auch darin begründet, dass viele westliche Menschen einfach davon ausgehen, die hiesigen Verhältnisse wären auf die restliche Welt übertragbar. <br />
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Ich werde das Gefühl nicht los, Initiativen dieser Art dienen größten Teils nur dem Zwecke, sich als im Wohlstand und relativer Freiheit lebenden Mitteleuropäer ein gutes Gewissen zu verschaffen. So ein bisschen wie moderner Ablasshandel. <br />
Das klingt hart, ich weiß, aber ich kann auch noch einen drauflegen. <br />
Diese Aktionen erinnern mich immer zu sehr an die alte Kolonialherrenmentalität. Wir sind so fortschrittlich, so modern, dann zeigen wir den Zurückgebliebenen jetzt mal, was richtig und was falsch ist.<br />
Ich vertrete nämlich die Meinung, dass, ohne Zweifel bitter nötige, Veränderungen in anderen Ländern und Kulturkreisen nur von innen heraus erfolgen können, um dann langsfristig auch von Erfolg zu sein. <br />
Ich sage nicht, dass es alle Leute, die sich an solchen Aktionen beteiligen, nicht aufrichtig gut meinen. Aber es waren eben in der Geschichte immer diejenigen, die sich aufgrund irgendeines vermeintlichen "Vorteils" berufen fühlten, tief in fremde, vermeintlich weniger fortschrittliche Kulturen anderer Völker einzugreifen und damit die normale kulturelle Entwicklung nachhaltig störten und zum Teil bis heute durcheinanderbrachten. Auch die meinten es nur gut!<br />
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Wenn man schon jemand unterstützen möchte, dann doch diejenigen, die aus der Kultur stammen und dort noch leben und ihrerseits ihre eigenen Verhältnisse ändern möchten. Aber denen helfen keine Unterschriften oder guten Ratschläge aus der Ferne. <br />
Eine andere Möglichkeit wäre, zu helfen, Schulen zu errichten und dadurch das Bildungsniveau zu erhöhen, weil höhere Bildung auch gleichzeitig einen erweiterten Horizont nach sich zieht und damit andere Perspektiven eröffnet. Aber bitte nicht mit westlichen Lehrpersonal und unter westlicher Weltsicht, sondern durch Leute, die in der Situation drin stecken. <br />
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<a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Vine_Deloria,_Jr.">Vine Deloria jun.</a> hat einmal geschrieben, dass es ein Irrtum sei, anzunehmen, die Native Americans wären heute immer noch auf dem Stand von vor 200 Jahren, wenn man sie nicht in Reservate gepackt, zwangskolonialisiert und -assimiliert hätte. Sie hätten sich mit der Zeit sehr wohl der veränderten Situation angepasst, weil es ihrer Mentalität und Natur ansprach, aber eben langsamer, dafür aber ohne den schmerzhaften Verlust ihrer eigenen Kulturen und Wurzeln.<br />
Und auch dort meinten es einige Menschen, Idealisten und Missionare, nur gut ... <br />
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Es ist auch immer sehr einfach, <i>gegen</i> etwas seine Stimme zu erheben, als sich Gedanken darüber zu machen, wie sinnvoll und weitreichend die eigene Handlungsweise denn in Bezug auf den bemängelten Missstand ist oder sich um konstruktiven Lösungen zu bemühen.<br />
Lieber unterschreibt man irgendeine Petition, als selber "laut" zu werden und selbst "Hand" anzulegen.<br />
Davon, zum Beispiel, den Jahresurlaub dazu zu nutzen, mal in die jeweiligen Gebiete zu fahren, sich vor Ort zu informieren und dort selbst etwas sinnvolles in die Richtung zu machen, oder aber vom Unrecht Verfolgten auf Zeit Gastrecht zu gewähren, ganz zu schweigen.<br />
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Mehr noch, anstatt sich zum Beispiel für eine von Steinigung bedrohte Frau im Iran eine schnelle und schmerzlose Unterschrift abzuringen, wäre es meiner Meinung nach angebrachter, sich hier einer multikulturellen Frauengruppe anzuschließen.<br />
Zu fast jeder Unterschriften-Sammelaktion gibt es hier vor Ort auch Vereinigungen und Initiativen, die sich in Zusammenarbeit mit meist vor dem Missstand geflohener, zumindest aber aus der jeweilig betroffenen Region stammenden und selbst in der Materie auf irgendeine Art involvierten Personen für Verbesserungen einsetzen und das eben auch in Kooperation mit dort vor Ort aktiven Gruppen. Man muss sie nur finden wollen.<br />
Davon abgesehen, man kann sein diesbezügliches Engagement auch hierzulande ausleben. Der Nachbarfamilie, die vor dem despotischen Familienoberhaupt buchstäblich zittert, Unterstützung gewähren und sei es auch nur, zu signalisieren "Ich bin da, wenn ihr Hilfe braucht!" oder aber nicht wegzusehen, wenn wieder mal irgendein "Freak" aufgrund seines Andersseins von seinen Mitmenschen drangsaliert, gemobbt oder zusammen geschlagen wird.<br />
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Und, für den Anfang, einfach nur etwas auf seine Einstellung und seine Wortwahl achten. Befremdlich finde ich es zum Beispiel, wenn Leute sich zwar für Glaubensfreiheit und Selbstbestimmung, gegen Diskriminierung jedweder Art einsetzen, aber dann im normalen Gespräch Sprüche raushauen, die ihren Mitmenschen genau diese Rechte streitig machen. So kann man sich nicht dafür stark machen, dass der eigene Glaube hierzulande akzeptiert wird oder gegen religiös intolerante Regime wettern, sich aber gleichzeitig, in zum Teil sehr abfälliger Weise, zumindest aber wenig konstruktiv, über den Glauben anderer äußern.<br />
Man kann sich auch nicht für die sexuelle Selbstbestimmung irgendwo auf dieser Welt engagieren, aber sich hier über in der Öffentlichkeit knutschende Schwule und Lesben aufregen und bekunden, dass einen dieses "offensive" Verhalten stört. <br />
Auch kann man sich, meiner Meinung nach, nicht um Flüchtlinge aus irgendwelchen von Kriegswirren zerrütteten Gebieten sorgen, aber gleichzeitig zum Beispiel den Bundeswehreinsatz in Afganistan gutheißen, weil die Leute dort angeblich ohne diesen nicht in Frieden vor den Taliban leben könnten. Das heißt nicht nur, den Teufel mit dem Belzebub austreiben, sondern spricht auch für absolute Unkenntnis der dortigen historischen, kulturellen und sozialen Verhältnisse. Die Taliban konnten dort nur deshalb an die Macht kommen, weil seit fast 150 Jahren irgendwelche westlichen Mächte dort "Krieg gespielt" haben, schwache Stammesführer zur Macht verhalfen und die starken bekämpften.<br />
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Also erst denken, dann reden und dann handeln.<br />
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Es ist aber auch immer leichter, sich per Unterschriftenaktion für, beispielsweise, die Freiheit in irgendeinem Unrechtsstaat irgendwo auf der Welt einzusetzen, als eben diese am eigenen Leib zu erfahren, indem man sie eben dem unmittelbren Mitmenschen gewährt.<br />
Die hohen ethischen Werte, die ja laut eigenen Bekunden dazu veranlassen, eben überall seine Unterschrift hinzusetzen, geraten nur zu leicht ins Wanken, wenn es heißt, selbst einmal dafür Abstriche in der eigenen "Bequemlichkeit" zu machen.<br />
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Aber das alles darf man gerade in diesen Kreisen in diversen Diskussionen und Threats, die sich immer wieder um solchen Petitionen, Unterschriften-Aktionen und Initiativen drehen, bloß nicht thematisieren. Die Mehrheit wird dann sehr schnell sehr aggressiv. Da werden aus Philanthropen, die sich sonst vehement für die Rechte von Mensch und Tier einsetzen plötzlich sehr engstirnige Zeitgenossen. Der Enthusiasmus mit dem sie sonst jede noch so sinnfreie Aktion mit ihrem "Wilhelm" Nachdruck verleihen, schlägt dann bisweilen um in einen fast schon bösartigen Fanatismus, der andere Auffassungen einfach nicht zulassen kann.<br />
Frei nach dem Motto: "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!"<br />
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Die Krone setzen eben dann meist die sich immer aufopfernden Weltenretter auf, die auch bei dieser Thematik meist ganz vorn dabei sind, welche sogleich ziemlich polemisch von ihrem Hohen Ross herunter den Kritikern jedwedes Mitgefühl oder ethische Kompetenz absprechen. <br />
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Es gibt da dieses Zitat von Karlheinz Böhm:<br />
"Ich kann die Welt nicht verändern, aber einen einzelnen Menschen: mich selbst" <br />
(Respekt übrigens für sein Engagement. Er hat es damals voll durchgezogen, nicht als der große weiße Heilsbringer aus der Ferne, sondern vor Ort und jenseits aller Kolonialherrenmentalität. Seine Stiftung bietet die finanziellen Mittel für Hilfe zur Selbsthilfe und ist bis heute über jede Kritik erhaben.)<br />
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Also, wenn man die Welt schon ändern möchte, dann sollte man damit nicht irgendwo in "Hinterturkistan" beginnen, sondern eben im eigenen Microkosmos, bei sich selbst, und sei es nur, mal zu hinterfragen, warum man denn wirklich der Meinung ist, das Heil in die entferntesten Gebiete der Welt tragen zu müssen.<br />
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In letzter Zeit stelle ich mir immer wieder die Frage, was diese Menschen in die Ferne fliehen lässt, wo es "zu Hause" doch anscheinend jede Menge zu tun gäbe?<br />
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Übrigens, ich zeichne auch Petitionen mit, ich beteilige mich auch gerne an Briefaktionen, aber nur dann wenn ich mir sicher sein kann, dass dieser Weg auch etwas bringt. Nur, weder halte ich mich deshalb für einen untadeligen Menschen, tue ich dies für mein Karma (an die buddhistisch angehauchten Menschen unter uns "Esos": nicht <i>gutes</i> Karma, sondern <i>gar kein</i> Karma erzeugen führt aus dem Ewigen Kreislauf! ^^) oder erwarte dafür ein irgendwie geartetes Lob, noch ist es mein Wille, dass es mir alle Menschen gleich tun.<br />
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Ich finde es im Gegenteil nicht nur als gegebenes Recht, dass jeder nur seiner Sichtweise folgt, sondern es auch durchaus positiv, wenn jeder sich für seinen <i>eigenen</i> Brennpunkt einsetzt.<br />
Das gehört nämlich auch zum Ausgleich.<br />
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Und, last but noch least, habe ich es nicht nötig, die Moralkeule zu schwingen oder Psychotricks anzuwenden, um anderen Menschen zu irgendwas zu zwingen. <br />
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Für mich gilt in der Hinsicht eben auch gerade die von Timothy Leary definierten Gebote für das Molekulare Zeitalter:<br />
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<ol><li>Thou shalt not alter the consciousness of thy fellow men.<br />
(Deutsch: Du sollst das Bewusstsein deines Nächsten nicht verändern.)</li>
<li>Thou shalt not prevent thy fellow man from altering his or her own consciousness. <br />
(Deutsch: Du sollst deinen Nächsten nicht daran hindern, sein oder ihr Bewusstsein zu verändern.)</li>
</ol><br />
Entgegen anders lautenden und leider immer wieder durch Negativbeispiele bestätigte Gerüchten, halte ich die Menscheit nämlich nicht generell für eine Schafherde, die immer einem Leithammel folgt, sondern bin fest davon überzeugt, das jeder das Potential in sich trägt, individuell für sich richtige Entscheidungen zu treffen. Manche haben dies nur noch nicht entdeckt, oder sind aus der Übung. <br />
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Die Weltenretter aus egoistisch motivierter Überzeugung nutzen diesen Umstand dann auch gerne gnadenlos aus, in dem sie, meiner Meinung nach, die Chance sehen, sich der "Herde" als Leittier zu präsentieren, um sie zum Werkzeug für ihre höchst eigene Vision von "besserer Welt" zu machen und reagieren dann jedoch ziemlich angepisst, wenn die Herde irgendwann mal nicht mehr mitläuft, sondern sich eben dann doch an ihre Entscheidungsfreiheit erinnert. <br />
Ja, und dann geht die Litanei wieder los:"<i>Ich reiß mir hier ein Bein aus, aber die anderen ziehen eben nicht mit, weil sie</i> *bequem, dumm, amoralisch, gleichgültig (beliebiges Wort bitte einfügen)* <i>sind, also muss ich ja scheitern, ich armer Mensch. <b>Wo ich es doch nur gut meine...</b>!</i>"<br />
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Liebe Weltenverbesserer, Gutmenschen und Moralapostel!<br />
Gewöhnt euch dran. Rückschläge gehören zum Leben. <br />
C'est la vie!<br />
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Dann steht man wieder auf,<u> lernt aus den Fehlern</u> und fängt eben <u>unter Berücksichtigung der gemachten Erfahrungen</u> noch mal neu an.<br />
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Wenn ihr etwas für euer Karma oder Seelenheil tun wollt (und ihr tut das hauptsächlich für euch, wenn es euch ernsthaft um die Welt ginge, würdet ihr auf eure Mitmenschen, die eben dieser Terminus auch mit einschließt, nicht so einen Druck ausüben), dann macht es doch allein. <br />
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Überhaupt, fechtet eure eigenen Kämpfe aus und lasst die anderen ihre Kämpfe ausfechten und benutzt sie nicht als Bauern in euren Feldzügen.<br />
Aber so ohne Publikum, das einen hofiert, lobt und das eigene Ego streichelt, macht das ja keinen Spass, nicht wahr? <br />
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PS. : Bonuspunkte für jeden zur "guten Seite" Bekehrten verteilt in diesem Universum auch keiner! <img alt="Smilie by GreenSmilies.com" src="http://www.greensmilies.com/smile/smiley_emoticons_rolleyes.gif" /><br />
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Ganz toll fand ich auch den Kommentar eines Bekannten zur aktuell promoteten Petition gegen Massentierhaltung, die ich <i>unbedingt</i> mitzeichen<i> müsse</i>, als ich lediglich zu bedenken gab, woher denn seiner Meinung nach, die Nahrung für die mittlerweile fast 7 Milliarden Menschen kommen sollte und er daraufhin ernsthaft meinte, jeder könne doch für den Eigenbedarf wenigstens Kaninchen oder Hühner halten...jau, in der Stadt, in einer Drei-Zimmer-Wohnung, auf dem möglicherweise vorhandenen Balkon...und geschlachtet wird dann in der Badewanne...und im Blumenkasten wächst dann Getreide und Gemüse - weil gegen die großen Monokulturen ist er ja auch. <img alt="Smilie by GreenSmilies.com" src="http://www.greensmilies.com/smile/smiley_emoticons_doh.gif" />Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-85729187812995753332010-12-30T02:18:00.000+01:002010-12-30T02:18:22.662+01:00Wenn die Angst vor Terror zum ERROR führt...Ich wollte ja eigentlich längst im Bett sein, aber dann erinnerte ich mich wieder daran, dass vorgestern eine Meldung bei der Chaos Inc. (also meinen Kindern und mir) einschlug wie eine Bombe.<br />
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<h1 style="text-align: center;"><a href="http://www.zeit.de/reisen/2010-12/flughaefen-terror"><span class="title">Fluggäste sollen in Risikogruppen eingeteilt werden</span></a></h1><div style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;"><b>"Deutsche Flughäfen schlagen vor, Reisende nach ihrer ethnischen Herkunft zu kontrollieren. Israel versucht bereits, so Terroranschlägen vorzubeugen."</b></div><span style="font-size: xx-small;">Quelle: Die Zeit-Online</span><br />
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Ich zitiere aus dem Artikel:<br />
<blockquote><div style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">"Die deutschen Flughäfen schlagen im Anti-Terror-Kampf ein "Profiling" nach israelischem Vorbild vor. Auf israelischen Flughäfen werden Passagiere in "Risikogruppen" unterteilt und unterschiedlich streng kontrolliert. Die Kriterien sind ethnische Herkunft, Religion, Alter und Lebenssituation des Passagiers. Offenbar sind auch Reiseroute, die Zahlungsweise, und der Ort, an dem das Ticket gekauft wurde, relevant.</div></blockquote><blockquote><div style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">"Auf diese Weise können die Kontrollsysteme zum Wohle aller Beteiligten effektiver eingesetzt werden", sagte der designierte Präsident des Deutschen Flughafenverbandes (ADV), <a href="http://www.rp-online.de/politik/deutschland/Flughafenchef-will-Kontrollen-nach-Herkunft_aid_946638.html" target="_blank">Christoph Blume, der <i>Rheinischen Post</i></a>. "</div></blockquote><br />
Bei allem Verständnis für Sicherheit, aber das ist Rassismus und Diskriminierung erster Güte, mit keinem Argument zu rechtfertigen, sondern verstößt nicht nur gegen Art. 3, Abs. 3 unseres Grundgesetzes, sondern auch gegen die <a href="http://www.amnesty.de/umleitung/1899/deu07/001?lang=de%26mimetype%3dtext%2fhtml">Allgemeine Erklärung der Menschenrechte</a> der UN.<br />
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Mittlerweile ruderte Blume zwar wieder zurück, und nennt es nun, nur noch <i>"eine von vielen Möglichkeiten"</i> zum Schutz vor Terror, aber allein, dass man schon auf so eine Idee kommt, ist dermaßen von abwegig, dass ich mir einen Kommentar nicht verkneifen kann.<br />
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<span class="normal"></span>Wie darf ich mir das überhaupt vorstellen?<br />
Müsste man dann direkt beim Betreten eines Flughafens den Pass vorzeigen, oder würden die dann mit der Leibesvisitation und dem Filzen des gesamten Gepäcks, inklusive Peinlicher Befragung des Reisenden bis zum Check in warten? <br />
Überhaupt, wie sollte man aus einem Passport etwas über die Religion oder die Lebenssituation in Erfahrung bringen?<br />
Es liefe also zuerst einmal auf den bloßen Augenschein heraus. Ähm, ja, nur mal so als Gedankenstütze, es gibt auch Deutsche, die <b><a href="http://3.bp.blogspot.com/__oQXn-py7wc/SPSwYBAMmfI/AAAAAAAAARo/jjocHaX2aYk/s1600-h/Papa3.jpg">so</a> </b>aussehen. <br />
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Allerdings soll es ja auch Menschen geben, die "verdächtig" aussehen <u>und</u> "verdächtigen" Nationen angehören, aber <u>keiner</u> "verdächtigen" Religion angehören, Aleviten oder Kopten zum Beispiel.<br />
Und selbst, wenn alles passt, heißt dass noch lange nicht, dass man ein potentieller Terrorist ist. Millionen Leute verreisen tagtäglich mit dem Flugzeug in aller Herren Länder.Und sicher sind da auch ein paar hunderttausende Moslems drunter, denn darum dreht sich die ganze Sache doch.<br />
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Andersherum gibt es auch eine Menge deutscher Konvertiten, Marke Pierre Vogel, denen man es nie im Leben ansehen würde, dass sie 'ne Schraube locker haben. <br />
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<b>Man kann weder an Äußerlichkeiten, noch an irgendwelchen Risiko-Markern feststellen, ob da einer was im Schilde führt oder nicht. Es gibt schlicht keine Kontrolle des Unkontrollierbaren. </b><br />
<b>Wann hören endlich diese bescheuerten Pauschalisierungen und Vorverurteilungen auf?</b><br />
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Ansonsten könnte man ja bald wirklich eine öffentliche Kennzeichnungspflicht für diese Risikogruppe einführen. Diesmal eben den Roten Halbmond, statt des Gelben Sterns. <br />
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Israel als Beispiel ist ja wohl der reinste Hohn. Jeder müsste mittlerweile wissen, wie die mit ihrer "ethnischen" Problemgruppe, sprich Palästinensern, umgehen, Die haben nämlich bei den Besten gelernt.<br />
Und nein, das ist <i>nicht</i> antisemitisch von mir, sondern realistisch, etwas, dass in diesem Lande so langsam aber sicher flöten geht.<br />
Dass England die Idee ebenfalls aufgreift, wundert mich übrigens überhaupt nicht. Ich weiß noch, wie die mit ihren irischen "Gastarbeitern" in den siebziger Jahren umgegangen sind, als die IRA noch richtig aktiv war. Hat das Verhältnis zu einander ungemein gestärkt, muss man sagen. <br />
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Man kann echt kaum noch so viel essen, wie man kotzen möchte...<br />
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Weiter Links:<br />
<div style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;"><a href="http://www.derwesten.de/nachrichten/politik/Ist-die-Religion-ein-Risiko-fuer-die-Sicherheit-id4106314.html">Der Westen :<b> Ist die Religion ein Risiko für die Sicherheit?</b></a></div><br />
<a href="http://www.radiohamburg.de/Hamburg/Nachrichten/2010/Dezember/Einteilung-in-Risikogruppen-Profiling-am-Flughafen"><span style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">Radio Hamburg: <b>Profiling am Flughafen?</b></span></a><br />
<div style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;"><b> </b></div>Die Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-6741619011396865726.post-54509731948057882182010-12-28T16:22:00.002+01:002010-12-28T17:38:35.090+01:00Der Mythos "unpolitisch" - Der K(r)ampf mit der DistanzierungInspiriert von dem <a href="http://npd-blog.info/2010/12/27/kategorie-c-der-mythos-unpolitisch/">gleichnamigen Beitrag auch NPD-BLOG.INFO</a>, in dem es darum geht, dass "Kamerad" Marcus Winter mal wieder einen Event geplant hat, möchte ich einmal kurz meine Gedanken zu dem Thema "Distanzierung" in Worte fassen.<br />
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Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber wenn mir jemand im Verlauf einer Konversation mit dem Spruch vom "unpolitisch" kommt, dann werde ich immer hellhörig. Klar, Ausssagen, Ansichten, Religionen, Musik, Kunst im allgemeinen, können durchaus unpolitisch sein, in dem Sinne, dass man bewusst keine politische Botschaft damit transportieren möchte. <br />
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(Natürlich spielt auch immer die politische Einstellung des Urhebers mit hinein, auch wenn er sich dessen nicht bewusst ist, weil es eben Teil seines Wertekanons darstellt, bzw. gilt dasselbe für den Konsumenten, der eben als subjektiver Betrachter, Zuhörer etc., die Deutungshoheit inne hat. Auch Menschen, die sich überhaupt nicht für Politik interessieren (soll es ja geben) verfügen trotzdem über eine durchaus politisch zu interpretierende Meinung. ) <br />
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Dann bedarf es aber meiner Meinung nach<i> nicht </i>noch diese<i>s expliziten </i>Hinweises.<br />
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Ich habe durchaus auch Ansichten, die nicht der gängigen Auffassung von Political Correctness entsprechen. Ich lasse mir eben nicht gerne vorschreiben, was ich sagen oder gar denken darf und unterwerfe mich nicht irgendeiner, wie auch immer gearteten, Öffentlichen Meinung.<br />
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Auch ich sortiere nicht wirklich streng Musik nach "mit gutem Gewissen hörbar" und "uh,uh, böse Nazimucke". Es gibt da Stücke, die gefallen mir aufgrund des Arrangements oder auch der Texte, obwohl deren Urheber durchaus rechts eingestuft werden können. Gute Musik bleibt trotzdem für mich gute Musik. <br />
Ich habe z.B. auch die Schriften Evolas gelesen und kann über seine Theorie sachlich diskutieren. Einige seiner Aussage finde ich zumindest nicht verkehrt. Trotzdem trennen mich und ihn, was Wertvorstellungen und politische Einstellung betrifft, Welten! <br />
Theosophie finde ich interessant, auch wenn ich weiß, dass sie sehr schnell in Ariosophie umschlagen kann. <br />
Was Nietzsche in seinem "Ecce Homo" über die Emanzipation schreibt, kann ich, als Frau, nur aus vollstem Herzen bejahen, auch wenn ich damit riskiere, von "emanzipierten" Frauen geteert, gefedert und nachher gesteinigt und verbrannt zu werden. Ganz besonders von einigen "Heidinnen"...<br />
Ich hasse das Binnen-I...<br />
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Zu alldem bedarf es von mir keinerlei Distanzierung. Das ist einfach so. Wie gesagt, die Interpretation der Inhalte liegt ja bei mir und wer sich die Mühe macht, meine Ansichten und mein Handeln in ihrer Gesamtheit zu betrachten, wird schnell merken, wie ich ticke.<br />
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Ich vertrete mittlerweile die Meinung, je mehr man sich distanziert, desto verdächtiger macht man sich. <br />
Die Frage, die man sich stellen sollte, muss doch lauten: Wie "unverfänglich" ist die dargestellte Auffassung denn wirklich gemeint, wenn direkt im nächsten Augenblick gleich eine Abgrenzung zu ähnlichen, jedoch "fragwürdigem" Inhalten getätigt wird?<br />
Welche Leiche im Keller soll denn da verborgen bleiben?<br />
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Ich kann ja nichts für das Kopfkino meiner Mitmenschen, allerdings sagen mir gewisse gedanklichen Verknüpfungen meist mehr über deren Innenleben, als mir lieb ist.<br />
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Wer in einen "heidnischen" Menschen einen "Satanisten" sehen will, der wird einen sehen.<br />
Wer jeden Christen oder Muslim als Feind der Freiheit einstufen will, wird fündig werden. <br />
Wer in seinem Gegenüber einen Spinner sehen will, wird ihn vor sich haben und wer einen Asatru oder auch Okkultisten als einen "ewig gestrigen Nazi" abtuen möchte, wird so lange wühlen, bis er die Beweise gefunden hat.<br />
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Das darf aber nicht dazu führen, dass man sich rechtfertigt, <i>bevor</i> man überhaupt angeklagt wird.<br />
Und selbst dann finde ich es noch besser, ruhigen Gewissens (soweit vorhanden) auf den Vorwurf mit einem Achselzucken und einem <i>"Du hast Recht und ich hab' meine Ruhe!"</i> zu antworten, als stunden- oder seitenlang an einer Plädoyer zu seiner Verteidigung zu feilen, und auf Absolution zu hoffen, obwohl offensichtlich ist, dass die Beschuldigung an den Haaren herbeigezogen wurde oder einfach auf pure Ignoranz zurückzuführen ist ...wie arm ist das denn?<br />
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Und zu guter Letzt auch ein paar Worte an die politisch korrekte Gegenseite:<br />
Wer ständig, wegen jedem Mist <i>"Wölfe, Wölfe!" </i>schreit, der muss sich nicht mehr wundern, wenn niemand mehr auf ihn hört, wenn dann tatsächlich einmal Wölfe auftauchen. <br />
Ganz davon zu schweigen, dass diese "Wölfe" dann gerne übersehen werden, weil man zu sehr damit beschäftigt ist, jedem zahmem "Haushund" bösartige Absichten zu unterstellenDie Krähehttp://www.blogger.com/profile/05484916429147703885noreply@blogger.com0