Und ich bin auch fündig geworden!
Die "Aufklärungsgruppe Krokodil" ist ein Teil der EBIS e.V., eines gemeinnützigen Selbsthilfevereins mit Sitz in Baden-Württemberg, der, nach eigenen Bekunden "Psychosekten, sogenannten "Sekten" und destruktiven Kulten den Kampf angesagt hat!" und hilft "Sektenopfern und deren Angehörigen bei der Bewältigung von Problemen, die durch solche Psycho-Organisationen und destruktiven Kulten verursacht werden!" Zu diesem Zweck betreiben sie präventive Aufklärungsarbeit.
Die Mitglieder Ebis sind selbst ehemalige Opfer von Sekten und/oder Angehörige von Betroffenen.
So weit so gut.
Bevor es zu Mißverständnissen kommt, ich finde solche Selbsthilfegruppen wichtig, ich bin mir auch im Klaren darüber, daß es Sekten gibt, die mit ihren Mitgliedern Seelenfolter betreiben und ihnen das Leben, auch nach gelungenen Absprung aus der Sekte zur Hölle machen.
Auch ist es meiner Meinung nach wichtig, daß Angehörige von "Sektenopfern" eine Anlaufstelle haben, bei der sie ihre Sorgen und Nöte loswerden und gegebenenfalls Hilfe bekommen.
Von daher finde ich das Anliegen von Ebis ev. durchaus als legitim und sogar wünschenswert.
Die Frage ist aber, meiner Meinung nach, welche Mittel man bei seiner Aufklärungsarbeit nutzt, sprich wie und in welchem Maße man recherchiert und wie man dann mit den, bei der Recherche gefundenen Quellen umgeht.
Nach Hinweisen genau nach diesem wichtigen Aspekt habe ich auf der Seite der Arbeitskreis Krokodil gesucht!
Fündig wurde ich, als ich im Archiv der Arbeitsgruppe unter der Rubrik "Germanisch/Heidnisch" auf den Namen Rabenclan ev. stieß.
So gut wie jeder in der "Heidenszene" kennt den Rabenclan, und wenn man auch dort geteilter Meinung über seine Arbeit ist, wie immer, drei Heiden, vier Meinungen, kennt man ja, so kann man ihm doch seine Integrität nicht absprechen. Besonders hervorzuheben ist bei diesem Verein seine konsequente Abgrenzung von angeblich heidnischen Institutionen, die sehr weit im rechtsextremen Spektrum zu finden sind!
Kritiker werfen dem Rabenclan deshalb auch vor, in der Vergangenheit dabei über das Ziel hinaus geschossen zu sein.
Ich sag' dazu mal nichts, komme aber vielleicht in einem späteren Blogeintrag noch mal auf die Problematik "Heidentum und rechtsextreme Gesinnungen" zurück.
Zurück zu Arbeitsgruppe Krokodil:
Ich stolperte also über zwei PDF-Dokumente einmal mit dem Titel
und das andere deklariert als
„Arbeitskreis der Heiden in Deutschland- Rabenclan e.V.“"
Ja, haben sie...allerdings wurde meine obige Frage nach der Art und Weise wie die Krokodile mit Quellen umgehen sehr erschöpfend beantwortet.
Zur Erklärung:
Das erste Dokument "Bücher aus dem Giftschrank" ist der Artikel des Herren Jörg Stolzenbergers, der als Quelle eben dieses Interview, welches wohl Stolzenberg selbst mit Mitarbeitern der "Rabenclan eV. AG - Öffentlichkeitsarbeit" initiiert und auch geführt hat, heranzieht.
Wer lesen kann, mache sich bitte selbst ein Bild, was dabei herauskam. Bemerkenswert finde ich allerdings, wie professionell und fundiert die Leute vom Rabenclan in dem Interview argumentierten.
(Tip: Erst das Interview lesen und dann erst den Giftschrank-Artikel! ;-) )
Was mir dabei allerdings auffiel, ist Stolzenbergs, ja, wie soll ich es sagen, "Verbeißen" in die Thematik Satanismus, wobei nun der Rabenclan einerseits nicht unbedingt viel dafür übrig hat (auch nicht für Crowley), und zweitens jetzt auch keine Priorität auf diesem Gebiet hat. Wie auch von Seiten der "Raben" erschöpfend klargestellt wurde.
Außerdem schmeißt Stolzenberg auch wieder Okkultismus und Satanismus in einen Hut, aber er kann anscheinend nicht anders...*seuftz*
Bemerkenswert ist aber dann, meines Erachtens, wie sich das anscheinend für Stolzenberg unbefriedigende Interview auf den Artikel "Bücher aus dem Giftschrank" auswirkt.
Einerseits schießt er sich dann auf die Rabenclan-AG "Magie" ein (lesenswert! Ich mußte dabei die ganze Zeit daran denken, daß vor, sagen wir, 600, 700 Jahren die Leute, das, was wir heute z.B. als Physik und Chemie kennen, auch als Magie bezeichnet haben. ), andererseits kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß er dem Rabenclan am Ende tatsächlich seine Abgrenzugspolitik gegenüber rechten Ideologien offenen, oder drücken wir es diplomatisch aus, nicht genug von diesen Strömungen abgegrenzten Heidengruppierungen (hier Naudiz) übel nimmt. (ich kann mich täuschen, aber für mich kam das so rüber..."find ich so nichts, dann eben auf die Tour"...)
Dazu gibt es im Archiv auch noch ein Interview zwischen Stolzenberg und dem Gründer von Naudiz, Ralf Berger.
Spinn ich, oder zielt das ganze Interview nur darauf hinaus, den Rabenclan zu diskreditieren? Ich meine, Stolzenberg wußte doch sicher schon, als er sich mit dem Interview-Wunsch an den Verein wendete, daß dieser eben sehr starken Wert auf eine Abgrenzung zu rechtem Gedankengut legt.
Was soll dann dieses Rumstochern in eine Angelegenheit zwischen Rabenclan und Naudiz?
Auch wundere ich mich, daß sich Stolzenberg in dem Interview mit Berger von Naudiz vergleichsweise zahm gibt, nicht mal nachhakt, wie bei der Erwähnung einiger als völkisch einzuordnenden Gruppierungen (von denen mindesten eine unter Beobachtung durch den Verfassungsschutz steht!), und sich einfach mit der flapsigen Antwort Bergers zufrieden gibt...
Also, ich kenne diesen Arbeitskreis Naudiz nur flüchtig, aber eine Vereinigung, die es nötig hat, in ihre Publikation "Cernunnos" seitenlang gegen Christen zu wettern (meine Meinung darüber, was ich von "Heiden" halte, die sowas brauchen, um sich als "heidnisch" zu definieren, habe ich schon früher erläutert! Nix gegen konstruktive Auseinandersetzung mit dem Christentum, aber nicht auf Bildzeitungs-Niveau!) und meiner Meinung nach bei der Selbstbeschreibung zu oft Begriffe wie "völkisch" benutzt und anscheinend die Nähe zur "Germanischen Glaubens-Gemeinschaft" sucht, ist für mich jetzt nicht unbedingt unter "schützendwerte Art" einzuordnen.
Ich bin verwirrt... kann es sein, daß für die "Aufklärungsgruppe Krokodil" und Jörg Stolzenberger der Schutz der Jugendlichen vor allem Okkulten, Magischen, gar Satanischem, wichtiger ist, als eben auch die gleichen Jugendlichen vor, mit dem völkisch-rechtextremen Ideologien kokettierenden, heidnischen Gruppierungen (diese würden sich sicher wieder als "unpolitisch" oder "tolerant" bezeichnen!) zu schützen?
Lieber "braun" als "Heide mit magisch-okkulten Interessen"?
Oder heiligt für die Krokodile einfach nur der Zweck die Mittel???
Wenn ich mir so das Ergebnis meiner kurzen Recherche betrachte, will ich auf die Fragen lieber keine Antwort...
Ich bleibe aber am Ball...mal sehen, was die weiteren Recherchen zu Tage fördern!
Wer übrigens Interesse an der Sichtweise des Rabenclans über das Interview mit dem "Aufklärungsgruppe Krokodil" und dem Ergebnis hat:
http://www.rabenclan.de/index.php/Krokodil/AnalyseMain
Und die verstehen etwas von Recherche, Analyse und Publikation!
Es wirft auch ein sehr erhellendes Licht auf die Arbeitsweise des Herrn Stolzenberger, und möglicherweise auf die der gesamte "Aufklärungsgruppe Krokodil"!
Schade, wie gesagt, ich finde Selbsthilfegruppen und Aufklärungsarbeit wichtig und auch legitim, aber macht sie auf diese Weise wirklich Sinn?
Ach, wer sich über "Naudiz" oder auch den "GGG" informieren möchte, der möge googeln. Auf Seiten solcher Vereinigungen verlinke ich nicht!