"Bildung ist wichtig, vor allem wenn es gilt, Vorurteile abzubauen.
Wenn man schon ein Gefangener seines eigenen Geistes ist, kann man wenigstens dafür sorgen, daß die Zelle anständig möbliert ist.
"
Peter Ustinov
„Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“

Benjamin Franklin


Donnerstag, 15. Mai 2008

Was ist eigentlich Freundschaft?

Die Frage geht mir seit Wochen durch den Kopf.

Ich lasse meine bisherigen Erfahrungen im Bereich Freundschaften im Kopf Revue passieren und überprüfe dann immer wieder, wie das damals war mit den Freunden.

Viele sind im Laufe des Lebens einfach auf der Strecke geblieben, viele gingen einen anderen Weg und man verlor sich einfach so aus den Augen, einige, leider die, von denen ich es nicht erwartet hatte, verließen mich, als ich es am wenigsten erwartete und sie am meisten gebraucht hätte.

Okay, ich halte es gelinde gesagt auch für übertrieben anzunehmen, dass Freundschaften tatsächlich ein Leben lang halten. Dafür entwickeln sich Menschen eben zu sehr in die eine oder andere Richtung und meist dann nicht in die gleich.
Soll aber doch vorkommen…

Was braucht man denn Freunde, wenn es einem gut geht?

Klar, man kann viel Spaß miteinander haben, seine Freizeit gemeinsam verbringen, gemeinsame Interessen pflegen, diskutieren und lamentieren, über andere lästern (mal ehrlich, wer tut das nicht?) oder einfach nur blöd in die Gegend starren…
Das kann ich aber mit „Bekannten“ auch…

Ein Freund hört zu, wenn man sich über die Unwägbarkeiten des Lebens ausheult, wenn man mit dem Schicksal hadert oder auch mal in Selbstmitleid versinkt.

Und ein guter Freund setzt einem dann auch mal den Kopf zurecht und sagt: „So nicht! Nun, reiß dich mal zusammen!“
Ein schlechter Freund sagt dann: „Ja, du hast ja so recht!“ Und denkt sich wahrscheinlich dabei: „Oh, Nein, jetzt fängt das wieder an!“

He, ich will nicht von einem Freund hören, wie toll ich bin, ich will das er ehrlich zu mir ist!
Und wenn ich in seinen Augen gerade Mist baue, dann will ich, dass er mir das sagt. Dann können wir darüber reden!
Wenn ich jemanden brauche, der allem was ich mache und sage zustimmt, dann kann ich mir auch einen Wackeldackel zulegen. Der braucht dann auch keine persönliche Zuwendung!

Was mich jetzt zu der Frage bringt, ob es Gut-Wetter-Freunde gibt?
Gibt es dann auch Schlecht-Wetter-Freunde?
Oder ist es vielmehr so, dass erstere eben nur Bekannte sind???


Naja, ich für meinen Teil schließe nur schlecht Freundschaften, weil mir eben dieses Rumgekuschel nicht liegt, dieses zuckersüße „Was haben wir uns lieb“- Gedöne.
Ich mag es eben etwas deftiger, bin bisweilen (okay, ich geb’s zu: meistens!) ironisch bis sarkastisch, hasse es jedes Wort auf die Goldwaage legen zu müssen, und bilde mir ganz gern meine eigene Meinung zu den Dingen.
Nicht, dass ich dann bis zum Erbrechen an ihr festhalten muss, ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber ich habe überhaupt keine Lust, sie zu Gunsten des Kollektivs „Freundschaft“ zu opfern.

Und ich erwarte von einem Freund dann auch, dass er sich meine Meinung nicht nur anhört, sondern sie mir auch zugesteht und sie respektiert. Und schon gar nicht als persönlichen Angriff wertet. Ich meine, ihm gestehe ich das Recht ja auch zu, also.

Außerdem, ich finde, mit niemandem kann man so gut streiten, wie mit einem Freund! Familienangehörige mal ausgenommen.

Ich habe aber auch Probleme mit Freundschaften, weil ich bereit bin, für Freunde in der Not da zu sein, notfalls auch mitten in der Nacht. Für Freunde nehme ich eine Menge auf mich
Blöd, wenn sich dann herausstellt, dass der Freund das umgekehrt dann nicht so sieht…bestenfalls ist er dann ein Gut-Wetter-Freund, meist eben doch nur ein Bekannter und im schlechtesten Fall eben ein Armleuchter!

Aber, mal ernsthaft, ich denke auch, dass der Begriff „Freund“ ziemlich inflationär benutzt wird. Ich muss nicht mit Gott und der Welt befreundet sein! Und nicht jeder, mit dem ich mich gut verstehe, muss diesen Stempel aufgedrückt bekommen. Das setzt die Leute dann bisweilen auch zu sehr unter Leistungsdruck.

Auch denke ich, dass Freundschaft wachsen muss.

Also hab ich für mich irgendwann beschlossen, diesen Begriff „Freund“ einfach mal aus dem Vokabular zu nehmen.
Oder sagen wir, ich hab das Etikett von der Schublade gekratzt. Da hinein kommen jetzt erstmal buntgemischt die Leute, die ich mag und/oder mit denen mich etwas verbindet. Und alle halbe Jahre oder so, miste ich die Schublade aus, die Armleuchter kommen in den Restmüll, die Bekannten in die Schublade mit selbigem Etikett und siehe da, ganz hinten in der Ecke findet sich manchmal jemand, das ist doch tatsächlich…ja…richtig…ein Freund!

Mal nebenbei, ich hab auch eine Schublade „Spinner“.

Nicht die richtigen Hardcore-Idioten, dafür habe ich den Eimer mit der Aufschrift "Sondermüll", sondern die Spinner, die mir meist bei der ersten Begegnung so was von auf die Nüsse gehen, dass ich sie am liebsten würgen möchte.

Ja, und nun ratet mal!

Richtig, auch dort finde ich bisweilen bei der jährlichen Inspektion den einen oder anderen, der sich doch tatsächlich das Etikett „Freund“ redlich verdient hat.

Mittwoch, 14. Mai 2008

Warum eigentlich "Keltische Krähe"?

Während ich hier so an den Einstellungen spiele, ist mir der Gedanke gekommen, daß ich ja gut mal etwas mehr über meine Person preisgeben könnte.

Also warum nicht damit anfangen, warum ich mich „Die Krähe“ oder vielmehr „Keltische Krähe“ nenne.

Ich bin nämlich Heide!

Keine Angst, das ist nicht schlimmes. Per Definition heißt das erst einmal, daß ich keiner der drei großen monotheistischen Weltreligionen, Judentum, Christentum und Islam, angehöre.

So und nun endet eigentlich schon das einfache Schubladensystem, denn jetzt wird es mit der Definition kniffilig. Denn "den Heiden" gibt es gar nicht! Aber davon vielleicht später mehr.


Genauer gesagt gehöre ich der unübersehbaren Schar von Neuheiden oder Neopaganisten an. Und dann den Celtoi, das sind die, die sich in der keltischen Glaubenswelt zu Hause fühlen. Bei mir kommt dann noch ein sehr starker Bezug zu Thelema, einer Glaubensrichtung oder besser Lebensphilosophie, die Aleister Crowley begründet hat, hinzu.

So, jetzt fragt ihr euch sicher, was die alte Frau da schwafelt und was das alles mit dem Begriff „Keltische Krähe“ zu tun hat.

Keltisch gut und schön, sie ist eben so ’ne Celtoi….aber warum Krähe?

Ganz einfach eigentlich, die Krähe ist mein Tier. Nicht nur, das ich zu den Corvidae einen besonderen Bezug habe und sie anscheinend zu mir auch, eine Krähe ist auch mein Krafttier, oder von mir lieber verwendet, Geisthelfer. Das ist ein aus dem Schamanismus stammender Begriff für Wesen (es müssen nicht unbedingt Tiere sein) die als Ratgeber oder auch Schutzgeister fungieren.

Ob alle Neuheiden so was haben? Nein!

Ob man nach so was lange suchen muß? Manchmal, ja! Manchmal bleibt die Suche auch erfolglos.

Bisweilen stolpert man auch darüber oder sie „laufen einem zu“. So war das bei mir. Es hat etwas gedauert bis ich meinen zur Kenntnis genommen und als das erkannt habe, was er ist, aber, meine Güte, manchmal bin ich eben etwas schwer von Begriff.

Braucht man so einen Geisthelfer unbedingt? Puh, gute Frage! Ich werde sie bei nächster Gelegenheit der Krähe stellen. Mal sehen was sie dazu sagt. (ich kann’s mir denken…*lach*)

Na, wenigstens wisst ihr jetzt so in etwas, warum ich die „Keltische Krähe“ bin.


Ach, Neuheiden sind übrigens ganz normale Leute, mit genau dem gleichen prozentualen Anteil von Vollidioten und Spinnern, aber auch netten, freundlichen und aufgeschlossenen Leuten, wie die gesamte Weltbevölkerung auch!

Ich und meine blöden Ideen!

Da ich nun schon seit geraumer Zeit sehr gerne einige Blogs lese, kam mir doch glatt die Idee, es selbst einmal zu versuchen...

Joah, wirre Gedanken mache ich mir ja genug, geschwätzig bin ich auch, wie alle Corvidae, also dann mal fix 'nen Blog erstellen, und gut ist.

Ja, Pustekuchen!

Das Vorhaben schien schon gleich zu Anfang zu scheitern, als bei der Einrichtung nach dem Titel des Blogs gefragt wurde...Blackout...alle meine so schön zurecht gelegten, knackigen Titelideen wie weggeblasen...

Nur noch die obige Anfangszeile von Edgar Allans Poes "The Raven" kreiste in meinem Kopf. Nagut, dachte ich mir aus purer Verzweiflung, dann eben das und ich muß sagen, eigentlich paßt es ja ganz gut, denn wie die meisten Ideen kam mir auch die zu einem eigenen Blog während einer düsteren Nacht und außerdem mag ich das Gedicht sehr.

Also hat die Welt nun einen Blogger mehr. Ich bin gespannt wohin das führt.
Das war's jedenfalls mal zuerst von mir. Ich schräubel hier noch etwas an den Einstellungen und danach erhole ich mich erst einmal von meinem allerersten Beitrag in meinem höchst eigenen Blog.

Ich hoffe jedenfalls, ihr habt Spaß damit, sei es, daß ihr euch gut unterhalten fühlt, sei es, daß ihr mit oder über mich lacht, oder euch meinetwegen über diese dumme Krähe aufregt, die nun denkt, irgendjemand würde sich für ihre kruden Ergüsse interessieren.

Bis später
Die Krähe