"'Sage uns, wie unser Ende sein wird.'
'Habt ihr den schon den Anfang entdeckt, dass ihr nach dem Ende fragt? Denn dort, wo der Anfang ist, dort wird auch das Ende sein.Selig ist, wer am Anfang stehen wird, und er wird das Ende erkennen und den Tod nicht kosten.'"
(Thomas 18)
Nicht der Magier erringt den Höchsten Preis, nicht der Hohepriester oder der Herrscher, weder der Ritter in strahlender Rüstung, noch die mächtigste Königin, noch der sich von der Welt abgewandte Eremit mit seinen Büchern, nicht der sich alles versagt, noch, welcher sich allen irdischen Genüssen hingibt und selbst die, welche sich für das hehre Ziel bis auf's Blut kasteien und selbst zu opfern bereit sind, werden leer ausgehen.
Alles was sie von ganzem Herzen begehren, fällt am Ende dem reinen Tor, dem Narren, in den Schoß, der selbst nie danach trachtete.
Er ist der Ahnungslose, das arglose Kind, das leere Gefäß, das unbeschriebene Blatt, in eine Welt geworfen, deren Spielregeln im völlig fremd sind. Hintergedanken, Doppeldeutigkeiten oder Täuschung sind ihm fremd. Er kennt weder Lüge, noch Reue, noch Scham, noch Moral, noch Zwänge.
Da er nichts erwartet, nach nichts strebt, ist er es, dem zuletzt die Höchste Ehre zuteil wird.
"Wenn ihr eure Scham abgelegt und eure Kleider nehmt, sie unter eure Füße legt und wie die kleinen Kinder sie zertretet, dann werdet ihr den Sohn des Lebendigen sehen und ihr werdet euch nicht fürchten."
(Thomas 37)
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