Um noch einmal auf den Numerologie-Teil im vorherigen Artikel zu sprechen zu kommen, natürlich ist das nur ein Spiel (auch wenn die Charakteristik geradezu gespenstisch gut passt...)
Das dürfte jedem klar sein. Sie machen Spaß, mehr eigentlich nicht. Sowas haben wir alle wahrscheinlich schon in der Schulzeit betrieben.
Ich weiß auch beim besten Willen nicht, wie dort gerechnet wird. Ich kenne mittlerweile mehrere Systeme der Gematrie, mit der ich mich im Rahmen meines Glaubens befasse, aber bei keinem komme ich bei meinem Vornamen auf die Ziffer 9.
Der Gematrie liegt die Tatsache zu Grunde, dass jedem Buchstaben ein Zahlenwert zugeordnet werden kann und resultiert daraus, dass im Hebräischen wie auch im Griechischen keine gesonderten Zeichen für Zahlen existieren, sondern stattdessen die Zeichen der jeweiligen Alphabete selbst genutzt werden.
Die bekannteste Tradition dürfte hier wohl die der q-b-l (Kabbala) sein. Aus der ursprünglichen, jüdischen Tradition entwickelten sich im Laufe der Jahrhunderte viele andere, wie auch die Hermetische, wie sie der Order of the Golden Dawn anwendete und schlussendlich durch Aleister Crowley wiederum weiterentwickelt wurde. Dabei sind die Unterschiede zwischen vernachlässigbar und epochal angesiedelt.
Weniger breite Beliebtheit scheint sich die griechische Gemantrie zu erfreuen. Aber auch mit dem ägyptischen Zeichensatz oder dem Arabischen kann man einiges anstellen.
Na, jedenfalls, ob nun traditionelle Kabbala, die nach GoldenDawn oder Crowley oder die griechische Zahlenlehre, die Schwierigkeit dabei liegt erst einmal darin, das Wort oder, wenn man mal das nette Spielchen aus dem vorherigen Artikel als Beispiel nimmt, den Namen in die für die Berechnung relevante Sprache zu übertragen.
Da ich hauptsächlich mit dem Hebräischen Alphabet arbeite, hätte ich schon einmal zwei Möglichkeiten:
1. ניעלא = aleph-lamed-ajin-jod-nun = Zahlenwert 161
2. ניכלא =aleph-lamed-kaph-jod-nun= Zahlenwert 111
Zwei Möglichkeiten je nachdem, ob ich mich nun entschließe, das "c" in meinem Vornamen eher mit ע (ajin), einer Art guturalem Klack- oder Rülpslaut zu interpretieren oder, wie ich es eigentlich bevorzuge mit כ (kaph) was sowohl wie unser "k", als auch wie unser "ch" in "Woche" gesprochen werden kann.
Wie man sieht kommen, je nach Schreibweise, schon einmal unterschiedliche Zahlenwerte zustande.
Und nun wird es wirklich kompliziert, nun muß man in den Korrespondenzen genannten Tabellen (und da gibt es eine Menge *augenroll*) nachschlagen, welche Worte dem Zahlenwert, in diesem Fall also 161 oder 111 entsprechen.
Worte gleicher Zahlenwerte stehen in der Gematrie in Verbindung, weisen auf eine Gemeinsamkeit oder Entsprechung hin.
Und dann heißt es erst einmal darüber nachdenken, was das denn nun zu bedeuten haben könnte...eindeutig ist etwas anderes. Aber mit der Zeit bekommt man da ein gewisses Gefühl.
Ich bediene mich bei der Auswertung dem Liber 777 von Aleister Crowley und dem Liber 888 von Joe Allen Davis, die ich beide empfehlen kann, aber dem geneigten Interessenten hilft auch eine gewisse Kenntnis in den anderen Korrespondenzen und Zahlenmystiken, aber auch generell der Mythologie und der Symbolsprache der verschiedenen Systeme und Kulturen.
Klar, dass man sich mit der Gemantrie oder q-b-l nicht befasst, um zur Kurzweil mal eben beim Kaffeeklatsch die Vornamen der Gäste oder der Haustiere zu errechnen und abzugleichen (obwohl, sowas ähnliches habe zu Anfang als Übung auch gemacht ;-) ).
Aber, abgesehen von der Bedeutung der Gematrie in der Magick, hilft die Kenntnis um die Bedeutungen der Zahlenwerte beim Studium und dem Verständnis der Schriften von To Mega Therion, allen voran des Liber Al Vel Legis.
Als Zeitvertreib ist das alles jedoch viel zu aufwendig und auch zu wissenschaftlich.
Da reichen dann solche witzigen Inet-Spiele allemal, solange man sie nicht wirklich ernst nimmt.
Aber mal ehrlich, ich brauche eigentlich keine Tests, um zu wissen, wer ich bin oder wo meine Stärken liegen. Das weiß ich mittlerweile sehr genau und das kriege ich als feedback jeden Tag auf's neue bewiesen.
Warum ich nicht von Schwächen rede?
Na, weil auch eine vermeintliche Schwäche, wenn sie erkannt wird, in eine Stärke umgewandelt werden kann. *g*
Zum Schluss möchte ich, den in der Gematrie oder Numerologie Interessierten noch, neben den im Text bereits erklärend eingefügten Links und Buchempfehlungen, ein paar weiterführende Seiten auf den Weg geben:
Rudorago Cypheron - Ein neuer Blick in die Welt der Zahlen
Die Weisheit der Kabbala
Sepher Sephirot
Automatische Berechnung von Begriffen in unterschiedlichen Systemen (was für Beckenrandschwimmer ;-) )
Viel Spaß beim Stöbern!
(Und Pfoten weg, von irgendwelchen one-klick-games mit Sofort-Charakteristik zum Thema Numerologie im Internet, wenn man ernsthaftes Interesse hat! Das sind wirklich nur Spiele! ;-) )
Joah, und wenn ihr euch dann eingearbeitet habt, dann könnt ihr euch ja mal selbst die Korrespondenzen zu den beiden Zahlenwerten meines Namens raussuchen. *bg*
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen