"Bildung ist wichtig, vor allem wenn es gilt, Vorurteile abzubauen.
Wenn man schon ein Gefangener seines eigenen Geistes ist, kann man wenigstens dafür sorgen, daß die Zelle anständig möbliert ist.
"
Peter Ustinov
„Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“

Benjamin Franklin


Montag, 29. Juni 2009

Sehenswertes vom Elektrischen Reporter - Urheberrecht und Alternativen

Hier einmal zwei, schon etwas ältere, aber trotzdem sehr aktuelle Sendungen des Elektrische Reporters, der übrigens immer einen Besuch wert ist, zum Thema Urheberrecht und alternative Konzepte.

Ich denke, sie bringen auch für "Offliner" etwas Licht ins Dunkel der momentanen Diskussion pro/kontra Reformation des bestehenden Urheberrechtes bezüglich der neuen Möglichkeiten durch das Internet.








Elektrischer Reporter – Urheber 2.0: Jeder Nutzer ein Pirat?










Elektrischer Reporter – Urheber 2.0: Was tun, wenn keiner kauft?




Weil es im zweiten Beitrag zur Sprache kam, hier noch einmal eine genaue Erklärung, was Creativ Commons überhaupt ist, und welche Möglichkeiten es dem Urheber, aber auch den Nutzern bieten kann:
Was ist CC?


Abschließend möchte ich noch, in Hinblick auf den von den Regierungsparteien zur Zeit oft benutzen Satz: "Das Internet ist kein rechtsfreier Raum!" das Augenmerk auf den Artikel Bettina (Twister) Winsemann "Verglichen mit dem Netz ist das Leben ein rechtsfreier Raum" lenken.

Leute, nur mal so nebenbei, wenn ich diese Binsenweisheit noch öfters hören oder lesen muss, besonders aus Richtung der "Internetausdrucker", kann ich für mögliche emotionale Reaktion meinerseits nicht mehr garantieren.
Was denken die eigentlich, was man so als Internetcommunitybenutzer, sprich Administrator, Blogger, Homepage- und Forenbetreiber oder sonst was, seit Jahren macht?
Urheberrechte, Zitatrechte, Lizenzrechte studieren, Content auf mögliche Verstöße kontrollieren, User und Besucher reglementieren und das ja nur, weil es uns soviel Spaß macht...

Also wir, das Internetvolk, haben unsere Hausaufgaben gemacht.
Wäre schön, wenn die Politiker das auch einmal täten.

Samstag, 27. Juni 2009

Remember the Stonewall Riots

In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni jährt sich heute zum 40. Mal die als Stonewall-Aufstand in die Geschichte eingegangenen Auseinandersetzungen zwischen Schwulen und Polizei, anlässlich einer der damals üblichen, landesweiten, Razzien in Lokalen der Szene. Im New Yorker Stadtteil Greenwich Village setzten sich Schwule bei der Razzia des Stonewall Inn auf der Christopfer Street aktiv zur Wehr und vertrieben die Polizisten.

In den Folgetagen kam es zu breit angelegten Unruhen und Zusammenstößen zwischen sich solidarisierender Schwulen und Lesben und der Polizei.
Somit ist der Stonewall-Aufstand als Meilenstein im Kampf der Homosexuellen um Gleichbehandlung zu sehen.

Man würdigt und erinnert an diesen Tag mittlerweile in vielen Städten auf der Welt mit den alljährlich stattfindenden Paraden zum Christopher Street Day, im englischen Sprachraum "Gaypride" genannt.
Auch wenn diese Umzüge teilweise an Karneval erinnern, ist der Hintergrund also durchaus von ernsthafter Bedeutsamkeit.

Man kann sich, denke ich nicht vorstellen, dass es zu Zeiten der Aufstände durchaus einem gesellschaftlichen Selbstmord gleich kam, wenn man seine Homosexualität offen lebte. Viele Schwule, Transvestiten und auch Transgender konnten damals nur in der Subkultur sie selbst sein und waren gezwungen, für die Öffentlichkeit eine "Rolle" zu spielen.

Man stelle sich bitte einmal vor, wie es sein muss, wenn man abends an der Theke seines Stammlokals steht, tanzt, ein Bier trinkt, und dabei seinen Schatz im Arm hat und plötzlich stürzt eine Horde Polizei herein, verhaftet alle Anwesenden, man wird aufein Präsidium geschafft und die Personalien werden aufgenommen, und das nur, weil man eben nicht einer als allein richtig definierten Norm entspricht.





In Köln findet dieses Jahr der ColognePride zwischen dem 20.06. und 5.07. unter dem "Motto Deine/Meine/Unsere Freiheit hat Geschichte" mit vielen Events statt. Die abschließende Parade beginnt am 05. Juli um 12 Uhr.





Aber schon an diesem Wochenende findet das, etwas familiärere Straßenfest im sogenannten Bermudadreieck um den Rudolfplatz statt.

Auch hierzu ein Video:




Wer sich ein wenig mehr mit der Geschichte der Schwulen-und-Lesben-Bewegung beschäftigen will, dem lege ich noch den Film "Milk" von Gus Van Sant ans Herz. Geschildert wird die Geschichte des US-Politikers und Bürgerrechtlers Harvey Bernard Milk, der als erster offen homosexuelle Stadtrat San Franciscos in die Geschichte einging.
Es schildert auch die Geschichte eines "Kleinen Mannes" der eigentlich nur sein Leben leben wollte, sich jedoch durch die äußeren Umstände gezwungen sah, eben für dieses Recht zu kämpfen und damit Großes bewegte.






„All men are created equal!”



Edit:
In der Abendzeitung findet sich ein kurzes, interessantes Interview mit dem Münchner Szenewirt Dietmar Holzapfel.

Freitag, 26. Juni 2009

Test - Deine Lese-DNA

Gefunden gerade bei Alexandra:

Auf BuchGesichter.de kann man seine Lese-DNA, sprich Lesegewohnheiten und sein Verhältnis zu Bücher auswerten. Hab' ich natürlich gleich einmal gemacht:

Deine Lese-DNA:

Du genießt das Lesen und erfreust dich an immer neuen Büchern und Autoren. Bücher behandelst du liebe- und respektvoll. Zum lesen ziehst du dich am liebsten zurück und träumst davon, ein Lesezimmer mit Kamin zu besitzen. Persönliche Buch-Empfehlungen sind dir wichtig. Der hiesige Buchhändler ist dein liebster Ansprechpartner. Mit deinen Freunden diskutierst du lebhaft über Bücher und Autoren. Allerdings nie ohne die Contenance zu verlieren!


Oh, ja, Lesezimmer wäre schön, mit deckenhohen Regalen und einem sehr gemütlichen Ledersessel im englischen Stil...*träum*

Nun werde ich mir aber die Website noch genauer anschauen. Sieht sehr interessant aus für mich blibliophile Krähe...

Dienstag, 23. Juni 2009

Phoenix-Talk und ein paar Worte zum Thema

Für alle die es gestern verpasst haben, auf Youtube ist jetzt der komplette Talk "Unter den Linden: Unter Piraten - Wem gehört das geistige Eigentum?” verfügbar.
Christoph Minhoff diskutiert mit Prof. Rupert Scholz (CDU, ehem. Bundesminister der Verteidigung und Staatsrechtler) und Dirk Hillbrecht (Vorsitzender der Piratenpartei Deutschland)




Der Original-Videostream auf Phoenix.


Was mir gestern nach der Sendung noch betreffs Wahrung der Urheberrechte und Scholzes Argument Buch (Teil 5/5) wieder in Erinnerung gerufen wurde:
Wie viele Leute, mich eingeschlossen, haben in der Vor-Internet-, Vor-Pc-Ära in der Bücherei vor dem Fotokopierer gestanden und ganze Bücher kopiert, sehr zum Verdruss der Dame an der Ausleihe?
Haben diese Leute lauter Aktenordner mit losen Blättern im Regal stehen gehabt? Kurzfristig vielleicht, allerdings folgte dieser Zettelsammlung in den meisten Fällen bald schon die gebundene Version.

Und so sehe ich das auch heute. Ich habe wirklich einen Haufen (legale) Ebooks auf dem PC, aber denen folgt, sehr oft, wenn mir der Inhalt wichtig ist, die gedruckte Ausgabe, schlicht auch weil es einen eklaten, auch sensorischen Unterschied für mich macht, ob ich einen Texte am Bildschirm lese oder eben gemütlich auf der Couch oder im Bett.
Und, nicht zuletzt, weil ich das Buch dann haben will! Meins!

Allerdings ist es so: Viele Bücher hätte ich gar nicht, viele Autoren wären mir gänzlich unbekannt, wenn ich nicht per Internet auf die Inhalte gestoßen wäre.

Ganz davon abgesehen, dass man PDFs und gedruckte Version auch wunderbar nebeneinander nutzen kann, besonders, wenn man viel themenbezogene Beiträge verfasst.

So kann man, lieber Herr Scholz, auch solche Inhalte im Netz mit dem Kontigent einer, sehr großen Leihbücherei vergleichen.


Noch was zum Thema ZErschwG und wohin die CDU ihren Sperrwahnsinn scheinbar treiben möchte:
Jetzt werden Kinder RICHTIG gesperrt

Ein paar, wie ich, auch als Mutter meine, sehr interessante Gedanken zum Wahlprogramm der CDU.
Interessanter Weise, wird es in dem in dem Spiegel ONLINE-Artikel, auf den er sich bezieht, eher marginal, zwischen Umweltpolitik und Haushaltssanierung erwähnt.
Frage an die CDU:
Definiert bitte einmal genau "jüngere Straftäter" (nur, weil ihr ja gerne auch die, im Internet versierten Bürger, oder wie ihr es nennt "Onlincommunitybenutzer", gerne als die "Jüngere Generation" betrachtet. Danke übrigens, seit dem habe ich aufkommende Gedanken an Anti-Aging-Produkte und "Tena" erst einmal wieder ad acta gelegt.) und wenn es sich dabei, wie ich denke, um Jugendliche handeln sollte, dürfen deren wahlberechtigte Eltern, bei denen sie ja vermutlich noch wohnen, und somit auch deren "Infrastruktur" nutzen, dann damit rechnen, dass man sie dann auch gleich mit aussperrt?
Nennt sich Sippenhaft, hatten wir schon ... nur mal so als gedankliche Anregung.


Bemerkung:
Ich weiß, die Inhalte meines Blogs drehen sich in letzter Zeit fast nur noch um aktuelle Politik und da eben um das ewig gleiche Thema. Das mag manche Leser so langsam langweilen, aber die Entwicklungen der letzten Wochen beschäftigen mich eben sehr, weil sie an die freiheitlichen Grundrechte gehen.
Und Freiheit ist so ziemlich das höchste Gut, welches wir besitzen.
Freiheit entbindet jedoch nicht von Verantwortung, für sich selbst und auch für andere. Und diese Verantwortung möchte ich gerne denn doch, auch in Zukunft, selber übernehmen.

Und für den Fall, dass mich noch jemand danach fragt: "Wie lebst du deinen Glauben?" dann lest diesen Blog, besonders die Beiträge der letzten Zeit. Genauso lebe ich ihn!

93 93/93!


Edit:
Beinahe vergessen!
Ich hab' mich dann als Onlinecommunitybenutzer mal mit dem Medium Twitter auseinandergesetzt und nun kann ich auch zwitschern...*g*
Auf die YT-Veröffentlichung des Talks bin ich übrigens auch auf diesem Wege aufmerksam geworden.



Sonntag, 21. Juni 2009

Momentaufnahme - Kind Of Magic

Heute für mich in vielerlei Beziehung Thema des Tages:




Und bevor ich es wieder vergesse, wünsche ich allen noch eine wundervolle, magische, Sommersonnenwende!

Zensursula Song - Sommerhit 2009

Gerade bei Erdwurzelchens Tintenklecksen gefunden, die ihn per Twitter aufgegabelt hat, und direkt einmal mitgenommen:




Titel: Zensi Zensa Zensursula
Musik: Kels
Text: Kels/Vegas
Interpret: Diana Leder

Hier der Link zum Original auf Oliver Kels Seite, gleich mit Text.


Wenn der Song nicht das Potential zum Sommerhit 2009 hat. Smilie by GreenSmilies.com
Dave hat den Song übrigens auch schon in seinen Blog übernommen.

Unter dem folgenden Link findet man übrigens auch einige Fotos von den gestrigen Demonstrationen gegen Zensur, für Freiheit der Medien und für die Erhaltung des Artikel 5 GG Stichwort: "Eine Zensur findet nicht statt.":

Zensi, Zensa, Zensursula: Die ersten Demobilder!

Mein persönlicher Favorit ist dieses Foto:



Noch was:
Weder die Gegner des neuen "Zugangserschwerungsgesetz" noch die Piratenpartei befürworten in ihrer Gesamtheit Kinderpornografie.
Das man das immer wieder sagen muss, liegt nicht zuletzt an der diffamierenden Polemik, mit der nun die Befürworter mit der Kritik umgehen.

Dazu gehört nun seit einigen Tagen auch, dass man die Piraten als einen Haufen Raubkopierer darstellen möchte.
Bevor man diese Meinung nun unreflektiert übernimmt, sollte man sich vielleicht einmal die Mühe machen, sich mit deren Parteizielen auseinanderzusetzen.

Bezüglich der Ankündigung Jörg Tauss' sich dieser Partei anschließen zu wollen, habe ich nun schon mehrfach die Meinung vernommen, dass sie nun, auf Grund der Ermittlungen gegen ihn unwählbar wäre.

Dieser Meinung möchte ich persönlich zweierlei zu bedenken geben:
In diesem Land herrscht immer noch die Unschuldsvermutung (auch wenn Medien, wie z.B. die Bild das gerne ignorieren.)

Desweiteren muss man sich bisweilen schmutzig machen, wenn man im Dreck wühlt. Niemand käme zum Beispiel auf die Idee, Kripobeamte, oder besser Journalisten, die sich zu Recherchezwecken als Interessenten für kinderpornografisches Material ausgeben, vorzuwerfen, dass sie dies aus eigenen Interesse tun.

Was an den Vorwürfen gegen Tauss dran ist, obliegt allein den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.

Wenn eine Partei jedoch deshalb schon als unwählbar gilt, weil ein, mögliches, Mitglied sich krimineller Machenschaften schuldig gemacht haben könnte, würde dies bedeuten, dass man gewisse, auch "große" Parteien schon vor Jahren aus den Wahllisten hätte streichen müssen.

Und mal nebenbei:
Die Piraten können ja nichts dafür, dass die Regierungsparteien zur Zeit so nett sind und Wahlkampf für sie betreiben... Smilie by GreenSmilies.com

Freitag, 19. Juni 2009

Petition zur Überprüfung der GEMA-Abrechnungs-Praktiken

Weil ich gerade so schön in Schwung bin, möchte ich euch hiermit auf Hexes Beitrag "Gemawahnsinn" und die darin beschriebene Petition
"Bürgerliches Recht - Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) vom 19.05.2009" aufmerksam machen.

Wie ihr dem dortigen Petitiontext entnehmen könnt, soll diese bewirken, dass das Handeln der GEMA auf ihre Vereinbarkeit. mit dem Grundgesetz, Vereinsgesetz und Urheberrecht überprüft wird und eine umfassende Reformierung der GEMA in Hinblick auf die Berechnungsgrundlagen für Kleinveranstalter, die Tantiemenberechung für die GEMA-Mitglieder, Vereinfachung der Geschäftsbedingungen, Transparenz und Änderung der Inkasso-Modalitäten vorgenommen wird.

Wie Hexe ja schreibt, will die GEMA ihre Gebühr für öffentlich Veranstaltungen um 600% erhöhen.
Gerade kleinere Veranstalter von Events und Konzerten würde dies schwer treffen.

Lest euch alles in Ruhe durch und zeichnet, wenn möglich, die Petition mit.
Es geht ja nicht um die Beschneidung der Urheberrechte der Künstler, sondern einfach darum, dass die Praktiken der GEMA einmal offengelegt werden. Knapp 30000 Stimmen werden noch bis zum 17.7.09 benötigt.

Anbei der Text der Mail, die Hexe über WKW erreichte:

Liebe Freunde,

wie Ihr wisst, hängt Wohl und Wehe der
kleinen lokalen Musikszene davon ab, bei
Veranstaltungen Gewinn zu machen, d.h., die
Kosten überschaubar zu halten. Ein großer
Kostenfaktor sind die GEMA-Gebühren. Nun ist
die GEMA prinzipiell eine sehr sinnreiche
Einrichtung, allerdings sind die derzeitigen
Abrechnungs- und Verteilungsmethoden sehr
zum Nachteil von uns "Kleinen"
(Veranstaltern wie Urhebern). Das liegt
daran, dass nur die "Großen" im
Vorstand sitzen.

Deshalb haben einige Menschen eine Petition
beim deutschen Bundestag eingereicht, auf
dass dieser die Abrechnungsmethode der GEMA
überprüfe.

Der Text der Petition fordert den Bundestag
dazu auf, zu beschließen, dass "das
Handeln der GEMA auf ihre Vereinbarkeit mit
dem Grundgesetz, Vereinsgesetz und
Urheberrecht überprüft wird und eine
umfassende Reformierung der GEMA in Hinblick
auf die Berechnungsgrundlagen für
Kleinveranstalter, die Tantiemenberechung
für die GEMA-Mitglieder, Vereinfachung der
Geschäftsbedingungen, Transparenz und
Änderung der Inkasso-Modalitäten vorgenommen
wird."

Es wäre nun nett, wenn Ihr diese Petition
ebenfalls unterzeichnen würdet.

(Das geht online.) Das Thema wird nur auf
dieTagesordnung unseres Parlaments kommen,
wenn wir bis 17.7.09 50000 Unterschriften
zusammen haben.

Bitte opfert diese drei Minuten für unsere
Sache!

Hier der Link zur Petition.


Man muss sich registrieren, aber das geht
schnell, und sich dann durchhangeln bis zur
Gema-Petition von Monika Bestle (oder
einfach noch mal auf den Link oben klicken).

Leitet die Mail bitte an alle weiter, die
das auch betreffen könnte oder die die
"GEMA Herrschaft" relativieren möchten.

Nochmals danke an Hexe, dass sie diese Mail und die Petition in ihrem Blog öffentlich gemacht hat.

Bundestag beschließt Internetsperre für Kinderpornografie




Der Bundestag hat gestern mit 389 zu 128 Stimmen und 18 Enthaltungen das Gesetz zur Sperrung von Kinderpornoseiten im Internet verabschiedet.
In abgeänderter Form, angeblich soll der bloße Aufruf einer mit einem Stoppschild versehenen Page ohne Folgen für den User bleiben, erst das Umgehen sollte strafrechtlich verflogt werden.
Auch kredenzt man nun das Motto "Löschen vor Sperren" (wie innovativ, wie neu!), was bedeutet, das erst bei erfolglosem Versuch, die betreffenden Seiten aus dem Netz zu nehmen, der Zugriff eben mit einer Stoppseite erschwert werden soll. Allerdings sind Chats und Newsgroups von diesem Verfahren ausgenommen.
[Ironie]Gut zu wissen, da können dann die Kinderpornointeressierten weiterhin munter Kontakte knüpfen, ihre Angebote feilbieten und Postadressen tauschen [Ironie]. Denn auf diesem Wege versorgt sich der "Pädokriminelle" ja hauptsächlich mit "Material".

Auch wird es nicht, wie ursprünglich geplant, Teil des Telemediengesetzes, sondern gilt als sogenanntes "Zugangserschwerungsgesetz" und somit als Sondergesetz, womit sichergestellt werden soll, dass es nur gegen Kinderpornografie eingesetzt werden kann.

Das Gesetz soll erst einmal auf drei Jahre befristet sein. Danach entscheidet man dann, ob es von wirkungsvolleren Maßnahmen abgelöst oder gegebenenfalls nur angepasst wird. Auch soll nun ein fünfköpfiges Kontrollgremium, dass der Bundesdatenschutzbeauftragte, Peter Schaar, einrichten soll, überwacht werden. Scharr kritisiert dies allerdings, zu recht, wie ich finde, da dies nichts mit mit seinen Aufgaben zur Sicherung der Informationsfreiheit und des Datenschutzes zu tun hat [sic].

Alle weitere Einzelheiten entnehmt bitte den folgenden Artikeln:

ZDF: Gesetz gegen Kinderpornografie verabschiedet

Faz.net: Freie Fahrt fürs Stoppschild

ZeitONLINE: Große Koalition beschließt Internet-Sperren

Die Initiatorin der Bundestagspetition, Franziska Heine, kündigte ja schon vorgestern eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe an, falls das Gesetz verabschiedet werden sollte. Man darf also gespannt sein.

Was mich jedoch etwas irritiert, ist die Tatsache, dass davon die Rede ist, Zitat aus der Zeit:
"Das nun geplante "Zugangserschwerungsgesetz" bleibt jedoch im Zuständigkeitsbereich des Wirtschaftsministeriums."

Hm, kläre mich bitte mal jemand auf, was dieses Gesetz nun mit den Kompetenzen dieses Bundesministeriums zu tun hat.
Wirtschaftsminister ist bekanntlich Karl-Theodor zu Guttenberg.

Allerdings erinnerte ich mich das an gewisse Querverbindungen von Frau von der Leyen und den Guttenbergs über die Geschäftsführerin des Vereins "Innocence in Danger", Julia von Weiler...
Siehe hierzu auch diesen Artikel auf Danisch.de.


Update 14:25 h:
Ich wurde gerade auf etwas sehr interessantes aufmerksam gemacht:

http://blog.fefe.de/?ts=b4c40521

Es sieht so aus, als wäre nicht sicher, ob gestern die angepasste oder die alte Version der Gesetzentwurfs verabschiedet worden ist...

Donnerstag, 18. Juni 2009

Wie Innen, so Außen - Veränderung beginnt bei sich selbst

Vor einigen Tagen wurde ich von einer Bekannten auf einen Film aufmerksam gemacht, den ich bisher noch nicht vollständig gesehen habe, aber um diesen Film geht es mir auch hier gar nicht. Aber es gibt einen Grund, warum ich noch nicht dazu kam ihn zu sehen.
Eingeleitet wird er nämlich mit folgenden Worten:

"Wenn du denkst, dass dort diese kontrollierte Elite ist - dass es diese kontrollierende Hand hinter den Kulissen gibt, die den Planeten in die Zerstörung führt, wenn du denkst, dass das Ende naht, die Apokalypse, Armageddon und unsere Spezies dem Untergang geweiht ist, so sind es nicht sie, sondern du selbst hast es verursacht. Aus gutem Grund: Du entwickelst dich.

Hör auf jeden zu beschuldigen, hör auf, wegen globaler Tyrannei und Naturkatastrophen in Panik zu geraten und sei aufmerksam.
Weil die Welt etwas sagt, sie sagt dir genau, was mit ihr nicht stimmt und wie es behoben werden kann."


Dann wird noch ein Zitat des Augustinus von Hippo eingeblendet:
„Suche nicht draußen! Kehre in dich selbst zurück! Im Innern des Menschen wohnt die Wahrheit."(De vera religione, 39,72)

Mir gehen beide Aussagen nicht mehr aus dem Kopf, weil sie im Grunde einerseits aussagen, was ich denke und andererseits auch für mich den Grund offenbaren, warum die Welt so ist wie sie zur Zeit ist.

Es ist doch so, egal wohin man schaut, die meisten Menschen sind zu sehr damit beschäftigt nach Gründen für die augenblickliche globale, aber auch persönliche Lage zu suchen, dass sie gar nicht darauf kommen, bei sich selber zu suchen.

Nun ist es aber so, dass Leben immer Veränderungen verursacht, wir also allein schon durch unser Dasein unsere Welt verändern (selten zum besseren) und in einen eigentlich stimmigen Organismus eingreifen. Das lässt sich nicht verhindern. Auch nicht durch noch zu gut gemeinte Back-to-Nature-Ambitionen.
Es tut mir auch leid, die Personengruppe, die sich der romantischen Illusion hingeben, unser jeweiligen Vorfahren oder irgendwelche beliebigen Naturvölker wären naturverbundener oder umweltbewusster gewesen oder seien es noch, enttäuschen zu müssen, aber in erster Linie ging und geht es dem Menschen, egal in welcher Epoche, darum, sich selbst zu erhalten.
Egal, ob es sich um Ackerbau betreibende, nomadisierende, von der Jagd oder der Viehzucht lebende oder gar um Erz schürfende und verarbeitende Völker handelte, die Natur wurde ausgebeutet und wenn Felder oder Erzgruben keinen Ertrag mehr brachten, Weideland abgegrast war, Wälder auf Grund der Notwendigkeit von Bau- und Brennholz gerodet waren oder der Wildbestand abnahm, zog man weiter, um anderswo von neuem zu beginnen. Auch denke ich nicht, dass sich zum Beispiel, die für ihre Schmiedekunst berühmten keltischen Stämme viel um Ozonloch und Luftverschmutzung gekümmert haben. Der einzige Unterschied mag darin bestehen, dass Menschen, die unmittelbar in und von der Natur leben, mehr Kenntnisse über eben diesen Lebensraum und auch einen anderen Bezug zu Flora und Fauna haben. Aber, wenn einem Angehörigen irgendeines archaischen oder auch aktuellen Stammes zum Beispiel ein Rudel Wölfe, Kojoten, oder sonstiger Wildtiere zu nah auf die Pelle rückt oder gar die Lebensgrundlage beeinträchtigt, wird der sich genauso wenig, wie ein "moderner" Mensch damit abfinden und sich sagen, dass dies eben natürlich ist, sondern etwas dagegen unternehmen.
Dies war aber auch in früheren Zeiten (noch) kein großes Problem, da die Weltbevölkerung recht klein und dementsprechend viel Raum vorhanden war. Während also andernorts erneut gerodet, erschürft, gejagt wurde, hatte die Natur in dem bereits ausgebeuteten Landstrichen Zeit sich zu regenerieren.
Nachfolgend zur Veranschaulichung einige Fotos aus dem Neandertalmuseum in Mettman, welche die Weltbevölkerung in Relation zur Erdmasse zu unterschiedlichen Zeiten darstellen.


Vor 10000 Jahren



Vor 2000 Jahren


1850


2006

Wie man nun unschwer an dem letzten Bild erkennen kann, ist heutzutage kaum noch Platz zum Ausweichen gegeben. Ändern kann man das nicht. Aber man kann lernen, die Konsequenzen daraus zu ziehen und zu lernen damit zu leben.
Klar, bei knapper werdenden Ressourcen und immer größer werdenden Bevölkerung gewinnen Umweltschutz und alternative Energiequellen immer größere Bedeutung. Allerdings muss man auch berücksichtigen, dass man die knapp 7 Milliarden Menschen nicht allein mit ökologischer Landwirtschaft satt bekommt. Man kann also über die großen Monokulturen, wie man sie in den USA oder Russland vorfindet, denken was man will, notwendig sind sie aber trotzdem. Man kann den Menschen schließlich genauso wenig das Essen verbieten wie das atmen. Die Frage sollte vielmehr sein, um welchen Preis und ob die Ressourcen unbedingt in den Händen einiger weniger Großkonzerne liegen sollten.


Und hier komme ich wieder zu dem Inhalt des Eingangs gebrachten Zitats:
Egal ob es um genetisch manipulierten Saatgut oder Lebensmittel handelt, um knapper werdende Ressourcen, dem dahinsiechenden Finanzmarkt, Krankheiten, wie HIV oder der augenblicklichen Grippe, Subtyp A/H1N, handelt, sie sind Symptom und nicht Ursache unserer Probleme. (Die Pandemie war übrigens klar voraussehbar. Wen das wundert, oder gar eine Verschwörung der Pharmalobby vermutet, sollte sich bitte noch einmal das letzte, der obigen Fotos ansehen und zusätzlich bedenken, dass durch Fernreisen und Transatlantikflüge die Welt zusammen gerückt ist.
Immerhin wurden dank der modernen Medizin und der bösen pharmazeutischen Industrie seit der Spanischen Grippe, 1918, trotz vermehrter Fernreisen die Zahl der Todesopfer bei den vergleichbaren Influenzapandemie erheblich eingedämmt.


Dies sind nun nur einige Beispiele, bei denen man ständig auf irgendwelche kruden Theorien stößt, die belegen sollen, das dies oder jenes von irgendjemand zu beliebigen Zweck initiiert wurde.
HIV und Influenza: Klar, Pharmalobby und Weltregierung wollen die Menschen in Angst und Schrecken versetzen, mit Hilfe, irgendwelcher, im Labor gezüchteten Viren, entweder mit bereits hergestellten Medikamenten Kasse machen oder gar die Bevölkerungszahl reduzieren.
Nahrungsmittel und Wasser: Klar, die organisierte Nahrungsmittelmafia will die Macht an sich reißen oder die Menschen durch untergeschobenes Genfood vergiften oder genetisch optimieren.
Europäische Union: Ein Schritt zur Entmündigung der souveränen Staaten mit dem Endziel das Volksbewusstsein der einzelnen Länder zu vernichten und damit den Weg für die Weltregierung zu ebnen.
Wirtschaftskrise und Arbeitsplatzmangel: Natürlich sind die raffgierigen Unternehmen und Bankiers und "Überfremdung" schuld.

Die Liste könnte beliebig weiter geführt werden...


Der Punkt ist aber der: Wenn wir selber nicht endlich aufhören, hinter allem und jedem einen meist sehr unsichtbaren Drahtzieher zu suchen, werden wir den Zeitpunkt versäumen, an dem wir noch aktiv gegensteuern können, um eine, wie auch gearteten globalen Katastrophe abzuwenden.
Wir sind verantwortlich und die Tendenz diese höchst eigene Verantwortlichkeit auf andere abzuwälzen, mag uns zwar kurzfristig ein wenig Luft machen, aber ändern tut das nichts.

Wenn es mir stinkt, dass einige Nahrungsmittel-Monopolisten scheinbar machen können, was sie wollen, wer hindert mich, deren Produkte zu boykottieren?
Gen manipuliertes Saatgut? Leute, dann kauft die daraus gewonnenen Erzeugnisse nicht. Ach, fehlende Kennzeichnung hindert euch daran, diese auszumachen? Ja, dann kauft generell nur noch Lebensmittel, die entsprechend gekennzeichnet sind.
Milchmultis wird Ausbeutung der Milchbauern vorgeworfen, aber das chemisch schmeckende Zeug aus den Plastikbechern wird trotzdem gekauft und wenn die Milchpreise steigen, schreit man rum. Ähnlich sieht es auf dem Fleischmarkt aus. Man ist entsetzt über Massentierhaltung, aber wehe, wenn die Preise für Fleisch steigen würden, sodass man sich nicht mindesten jeden zweiten Tag ein Stück Fleisch oder Wurst gönnen kann.
Man sollte nie die Macht des Endverbrauchers unterschätzen!

Wenn Verordnungen oder Gesetze bedrohlich erscheinen, dann informiert man sich darüber.
Bestes Beispiel ist augenblicklich der Lissaboner Vertrag.
Großes Gezeter, von Abschaffung der Volkssouveränität ist die Rede, aber die Tatsache, dass der Vertrag bisher auf Grund eines einzigen Mitgliedslandes, nämlich Irland, nicht ratifiziert werden konnte, wird gerne verschwiegen, weil es nämlich zeigen würde, wie mächtig doch auch in einem Staatenbündnis der einzelne Staat sein kann. Wenn man das unter Entmündigung versteht, dann immer her damit.

Anderes Beispiel ist der, bereits schon einmal an anderer Stelle von mir erwähnte Codex Alimentarius.
Viele sprichen davon, jeder befürchtet das schlimmste, aber keiner macht sich die Mühe, das Ding einmal zu lesen. Lieber liest man über den Codex. Das führte vor kurzem dazu, dass ein Aufschrei der Entrüstung nicht nur durch die Heidenszene gellte, weil angeblich durch zu Hilfe nahme des Codex die Inhaltsstoffe verschiedener Naturheilmittel, unter anderem Schüsslersalze, Vitaminpräparate, Bachblüten und anderer homöopathischer Präparate derart begrenzt werden sollten, dass sie ihre Wirksamkeit einbüßen würden. Verdächtigt wurde vielerorts die Pharmalobby. Mit solchen Seiten wurde zum Kampf für die Rettung der Naturheilverfahren geworben.
Was war? Nichts war!
Die Meldung stellte sich als Hoax heraus, auf den sehr viele Menschen aus Unkenntnis und in Panik herein fielen, anstatt sich mal den Codex zu Gemüte zu führen oder auch nur einmal logisch darüber nachzudenken, dass es sich bei einigen der angeblich betroffenen Erzeugnisse ohnehin, amtlich gesehen, nur um Nahrungsmittelergänzugsstoffe und mit nichten um Medikamente handelt. Aber Hauptsache, man hatte was zum aufregen...

Auch Information liegt in der Eigenverantwortung. Und bitte dann an der Basis und aus seriösen, möglichst breit gefächerten Quellen. (nicht bei Infokrieg.tv oder ähnlichem, bitte!)

Aber, ich denke, das Problem ist noch viel schwerwiegender. Mir kommt es manchmal so vor, als würden es mehr Befriedigung verschaffen, den anderen, den Nachbarn zu belauern und sich lieber von ihm abzugrenzen, als auf ihn zu zugehen und ihm die Hand zu reichen. Statt Hand in Hand die Probleme anzugehen, schiebt man sich gegenseitig die Schuld zu oder man schielt ein wenig neidisch auf den anderen, weil bei dem manches anders, vielleicht besser läuft, aber anstatt nach derselben Verbesserung bei sich zu streben, wirft man den angeblich Verantwortlichen vor, versagt zu haben.

Auf dem Bildungssektor sieht man es z.B. sehr deutlich. Man beklagt sich, dass wegen hohem Migrantenanteil und überarbeiteter Lehrkörper die Situation auf den Schulen teilweise kaum noch ein erträgliches Lernen zulassen, aber dass Bildung schon im Elternhaus beginnt und da besonders, was Lernbereitschaft und den sozialen Umgang miteinander betrifft, lässt man unter den Tisch fallen. Wenn Kinder oder Jugendliche jemanden mobben, weil er anders aussieht oder anders spricht, als man selbst, dann liegt das nicht an dem Anderen, sondern, meiner Meinung nach, daran, dass schon zu Hause irgendetwas falsch vermittelt wurde.
Eben auch Eigenverantwortung und Respekt kann man lernen, aber eben nicht erst mit Schuleintritt. Die Weichen müssen schon in der frühen Kindheit gelegt werden, wobei einige mehr Zeit brauchen als andere.

Noch ein Beispiel:
Obama
Schon während des Wahlkampfes kam plötzlich von irgendwoher (ich habe da schwer die Bildzeitung in Verdacht) der Göbbelsvergleich auf, nur weil der Mann eine Rede frei halten konnte, die Massen bewegte und Charisma hatte und Inhalte vermittelte (was ich dem Goebbels mal einfach so abspreche. Dem hat nach drei Sätzen eh keiner mehr zugehört oder verstanden, was der eigentlich sagen wollte. Worthülsen produzieren und sich inzenieren konnte er natürlich gut, so ohne Talent wird man ja nicht Reichspropagandaminister.)
Dann gewinnt der Mann die Wahl und ich freue mich, weil er einerseits kein fanatisch evangelikaler, trockener Alkoholiker mit Bildungsschwäche zu sein scheint, sondern ein offener, fortschrittlicher Mensch und andererseits, als erster schwarzer Präsident der USA, geschichtlich gesehen, bedeutsam sein dürfte.
Aber schon ging der Tanz los.
Erstens schien gerade der letzte Aspekt, zumindest für die Nachrichtensprechern hierzulande, fast schon peinlich, denn plötzlich hörte ich wieder das seit Jahren nicht mehr gebräuchliche Adjektiv "farbig" anstatt einfach "schwarz" in Bezug auf seine Hautfarbe, zweitens wurde er auf einen Sockel gestellt und als Messias der westlichen Welt verkauft.
Hallo, wie gesagt, er ist mir als sogenannter "mächtigster Mann der Welt" [sic] um längen sympathischer als sein Vorgänger, aber der Mann ist und bleibt Amerikaner und wird also in erster Linie mal amerikanische Interessen vertreten.
Aber, nee, für die einen ist er eben der Heilsbringer, in den jetzt illusorische Hoffnungen gesetzt werden, für die anderen der willkommene Buhmann.

Super, egal wie man es dreht, man hat wieder einen, der es richten oder eben hinrichten wird. Einen Verantwortlichen.

Bevor ich mich hier in meinem Rundumschlag noch weiter ergehe, zurück zu den beiden obigen Zitaten.

Wie ich nun wirklich erschöpfend dargelegt habe, läuft nicht alles wie es eigentlich für diese Welt am besten wäre.
Aber den Schwarzen Peter jetzt irgendwem in die Schuhe zu schieben, spricht einfach von einem Verkennen der Tatsachen. Nicht sie sind es, die diese Welt beherrschen, sondern wir alle. Wir sind das Problem und nur wir selbst sind die Lösung.

Die bestehenden Konflikte und Problem können nur von uns gelöst werden, von jedem von uns. Aber nicht irgendwo dort draußen, sondern wie Augustinus von Hippo es sagt, zu aller erst bei uns. Wir müssen zuerst unsere innere Einstellung ändern, wenn das hier noch etwas geben soll.
Denn, darüber sollte man einmal nachdenken, all das, was ich hier beschrieben habe, hat seine Ursache in unserem Innenleben. Was wir bei anderen bemängeln, ist, was unsere eigenen Defizite ausmacht. Wenn wir also anderen Egoismus, Gier, Neid, Gleichgültigkeit und Machtstreben kritisieren, nebenbei bemerkt, durchaus menschliche Charakterzüge, dann sollten wir bei uns anfangen, eben an diesen Verhaltensweisen zu arbeiten und sie zu überwinden. Wir werden den Anderen nicht ändern können, aber wir können uns ändern, jeder für sich. Wir sind der Spiegel unseres Planeten und er spiegelt unsere innersten Zustände. Wie Innen so außen.

Ich denke, wenn man sich selber verliert, verliert man auch den Bezug zu seiner Umwelt, zu seinen Mitmenschen und damit zur Natur und der Erde. Nachdem ich, wie gesagt, mehrere Tage über die beiden Zitate nachgedacht habe, denke ich, darin liegt unser Hauptproblem und damit auch das unserer Erde.
Bedenken sollten wir allerdings, dass sie uns nicht wirklich braucht. Wären die Menschen von einem Tag auf den anderen verschwunden, würde das kaum ins Gewicht fallen. Andererseits, würde die Erde morgen nicht mehr bestehen, wären wir ganz schön ins Knie gefickt (verzeiht die harten Worte, aber anders kann man es kaum ausdrücken).
Es wird also Zeit, dass wir aufwachen.


Wir sind die Weltregierung.
Wir sind die Strippenzieher.
Wir sind die Männer und Frauen hinter dem Vorhang.
Wir allein tragen die Verantwortung.

Macht was draus.

Mittwoch, 10. Juni 2009

Paganer Musiktipp - Spiral Rhythm

Ich bin ja immer auf der Suche nach guter, paganer Musik und damit meine ich jetzt mehr in Richtung Chants und nicht unbedingt Metal.
Auch wenn ich diese Musikrichtung eben auch gerne höre, reicht mir auch ein vorausgeschicktes pagan oder diverse wildromantische Inhalte, wie irgendwelche sterbenden Vikings oder rumkämpfende "Babaren" nicht, um sie wirklich als "heidnisch" einzuordnen, weil das nu für mich höchstens sehr peripher etwas mit "Glauben" zu tun hat. Teilweise ganz gute Musik, aber mehr eben auch nicht.

Zwar gibt es, was Thelema betrifft recht gute Gruppen im Bereich dark ambient, und das passt vom Kontext auch wie Fasut auf's Auge, aber so richtig tanzbar und mitsingbar ist das leider weniger.

Heute stolperte ich auf dem Blog von Christopher allerdings über eine echte Perle.

Spiral Rhythm aus Tucker, Georgia, U.S. machen sehr erdige Chants, modern und doch archaisch, mit starken Drums, die zum Mittanzen einladen und wirklich tollen Gospel-Gesängen.

Also habe ch gleich mal auf YouTube gewühlt und einiges zum Reinhören gefunden.
Hier mal zwei meiner augenblicklichen Favoriten:









Mehr Hörproben findet ihr auf der MySpace-Seite der Gruppe.

Ich werde mir jedenfalls bei nächster Gelegenheit die Alben von Spiral Rhythm zulegen, weil mich die Musik schon süchtig gemacht hat.

Mittwoch, 3. Juni 2009

Welcher Schreibtisch-Typ sind Sie?

Gesehen bei Alexandra(Deep blue Nyx) und, gleich mal getestet, weil's eines meiner Lieblingsthemen ist. (auch wenn es von Bild.de kommt *würg* Aber Test ist Test. *g*)



Das intuitive Organisationstalent

Klasse, Sie sind ein Glückspilz und haben offenbar ein ganz eigenes Ordnungssystem, das nur Sie verstehen – jedenfalls meistens. Was Ihnen an äußerer Ordnung fehlt, muss der Kopf durch innere Ordnung ersetzen. Und das ist ganz schön anstrengend.

Das ist jetzt für mich nicht wirklich neu, und, nein, anstrengend ist es für mich gar nicht. Höchstens für die anderen. Andererseits kann sich so auch kein Unbefugter an meinen persönlichen Notizen vergreifen. Bis der was gefunden hat, ist der alt und grau...Smilie by GreenSmilies.com

Montag, 1. Juni 2009

Zum Ausgleich - Eric Schwartz

Ich möchte bestimmt keine religiöse Gefühle verletzen, aber nach den YouTube-Beiträgen von DVCK eV. im vorhergehenden Artikel ist es mir ein tief empfundenes Anliegen, hier etwas für energetischen Ausgleich zu sorgen.

Also, wer in der Hinsicht zart besaitet ist, sollte nachfolgendes Lied des amerikanischen Stand-up comedian Eric Schwartz besser nicht anhören.




Noch einmal ZensUrsula und die Internetsperren

Erdwurzelchen hat einen wirklich sehr lesenswerten Artikel über das Thema Internetsperren, wie sie von Ursula von der Leyen geplant sind, verfasst, aus dem ich mir zuerst einmal die zwei Videos mopse.

Das erste erklärt wirklich auf eine sehr einfach verständliche Art, um was es sich eigentlich bei diesen DNS-Sperren handelt und warum sie völlig sinnlos sind.


Original-Quelle

Dem Erschaffer dieses Videos, Florian, an dieser Stelle einen herzlichen Dank für sein Video.

Wie man sieht, kann man im Prinzip auch mit Stoppseiten versehene Webpages weiterhin aufrufen, wenn man, um bei dem Beispiel zu bleiben, einfach statt der "Adresse" (DNS, Hostname, URL ) nur die "Hausnummer" (IP-Adresse). (Wenn ich es so erkläre, verstehen es wieder nur die Leute, die sowieso schon Ahnung von der Materie haben, darum finde ich das Video ja so klasse!)

Das zweite Video des NDR vom 20.05.09 geht noch einmal näher auf die Thematik ein.



Wie man diesem Beitrag entnehmen kann, wäre es also ein leichtes, die fraglichen Seiten kinderpornografischen Inhalts einfach aus dem Netz zu nehmen und ihre Betreiber ihrer rechtmäßigen Strafe zu zu führen. Dazu möchte ich auch den Artikel "Und es funktioniert doch: Kinderpornografie - Löschen statt sperren" von Catalin Voss anführen. Löschen geht also sehr schnell und unbürokratisch.

Nebenbei empfinde ich die Äußerung des Herrn von Guttenberg, die auch hier dokumentiert wird, immer noch, gelinde gesagt, als unreflektierte Frechheit. Sie impliziert, dass, wer sich gegen den Gesetzentwurf stellt, Dreck am Stecken haben müsste. Und so wird auch von anderen Befürwortern argumentiert. Nicht sachlich sondern per argumentum ad personam.

Wie ich bereits in meinem früheren Beitrag zu Bedenken gab, und wie es auch Erdwurzelchen tut, stelle ich mir also die Frage, wieso Frau von der Leyen eben nicht diesen Weg geht und warum sie, trotz der berechtigten Warnungen und Gegenargumenten von Fachleuten, aber auch Missbrauchsopfern selber, wie Christian Bahls von MOGIS, so vehement an ihrem völlig unwirksamen Konzept der Stoppseiten, inklusive der Verfolgung von zufällig "Vorbeireisenden" festhält? Immerhin räumt sie nun schon ein, das der Gesetzentwurf verbesserungswürdig ist. So plant sie nun eine unabhängiges(?) Gremium, welches Einsicht in die vom BKA geführten Listen der geblockten Seiten haben soll.
Auf gut deutsch:
Die Ministerin möchte zwar immer noch die Existenz von KiPo-Seiten unter den Teppich kehren, anstatt sie zu bekämpfen, aber nun sollen einige Auserwählte wenigstens unter den Teppich gucken dürfen.

Bei der Beantwortung dieser Frage, dürfte wohl der von Erdwurzelchen herangezogenene Artikel "Die religiöse Härte hinter dem Lächeln" etwas Licht ins Dunkel bringen.
Ich habe dann auch ein wenig recherchiert und bin dabei auf einen Beitrag und ein darin verlinktes Video auf Oldblog gestoßen.


Es zeigt eine Rede Frau von der Leyens vor der evangelischen Akademie Tutzing am 19.5.09.

Was macht die Frau da?

Erst benutzt sie das Thema KiPo als Aufreißer, um dann noch den,so medienwirksamen, Amoklauf von Winenden in die Erinnerung zu bringen.
Interessant jedoch ist, was sie über die Ohnmacht der "Alten" in Bezug auf die fehlende Kompetenz im Gegensatz zu der Generation der 15- bis 30-Jährigen sagt. (Nebenbei, ich bin 42 und fühle mich nicht ohnmächtig und wie man anhand des netten DNS-Videos von Florian sieht, man kann es auch als ältere oder nicht kompetente Person noch begreifen. Es ist eben nur eine Frage des Engagements und wie es vermittelt wird!)
Und dann kommt sie endlich zum Kern der Sache.
Sie spricht von den guten alten Prinzipien des Grundgesetzes und von der Schaffung einer Atmosphäre, in der eben jene, die diese Kompetenz besitzen, "Zivilcourage" beweisen.
Was danach kommt mit "eine Stelle im Browser, die man anklicken kann, wo auch jemand reagiert..." ist ziemlich wirr und beweist entweder eben wieder, dass die Frau keine Ahnung hat von was sie da spricht, denn es gibt bereits genug Stellen, wo man Seiten die gegen geltendes Recht verstoßen melden kann, z.B. Naiin, aber auch die Webpräsenzen der einzelnen Landeskriminalämter, oder aber, sie möchte die Anzeigen gezielt an eine andere Stelle, sei es das BKA oder eine noch einzurichtende Institution weitergeleitet wissen.

Wohl gemerkt, im Gegensatz zu der bisherigen Praxis, dass die Polizei nur nach richterlicher Prüfung und Ermächtigung handeln darf, sieht der Gesetzentwurf der Bundesfamilienministerin ja vor,dass das BKA eben ohne eine solche, quasi auf bloßen Zuruf, tätig werden dürfte.

Hinzu kommt, das die Dame mir zu oft die Vokabel "Werte" in den Mund nimmt.

Dazu möchte ich, wie schon der Telepolis-Artikel, einmal mehr sie selbst zitieren:
"Es sind die Werte, auf denen eigentlich unsere gesamte Kultur basiert, die christlichen Werte. Man kann sie auch in ganz moderne Formen fassen: Das sind Dinge wie Aufrichtigkeit, Vertrauen, Verlässlichkeit, Rücksicht, Respekt, der Wert, dass jeder Mensch einzigartig ist. Also zum Beispiel im Kindergarten, dass das kleine behinderte Kind, das nicht so gut malen oder basteln kann, einzigartig ist in seinen Fähigkeiten, das sind Dinge, die werden schon ganz früh im Kindesalter gelegt und da wollen wir heute mit den beiden großen Kirchen einen Auftakt starten." Quelle: Rückbesinnung auf christliche Werte? vom 20.04.2006

Wer meinen Blog verfolgt und/oder mich kennt weiß, dass ich nichts von Christhunt halte, aber, liebe Leute, erstens sollten wir hier in Deutschland eigentlich, wenn auch nur der Form halber, eine Trennung von Staat und Kirche haben und zweitens, fallen mir gerade in Bezug auf das Thema Internetsperren, (vorgeschobenen) Jugendschutz und christliche Werte gleich eine Reihe von Inhalten ein, bei denen man streiten könnte, ob es sich dabei nun wirklich um verwerfliche Themen handelt. Immerhin ist auch die Homosexualität in den Augen der Amtskirchen eine, den christlichen Werten entgegenstehende, Sünde. Genau wie Häresie, Magick, Atheismus, Polytheismus etc. p.p.

Darf ich dann davon ausgehen, dass ich irgendwann auch vor z.B. unserem Forum stehe und auf eine Stoppseite schaue?
Oder auch beim Aufrufen einer Adresse eines Schwulen- und Lesben-Verbandes?
Weil ja die Kinder und Jugendlichen vor solcherlei unchristlichen Umtrieben geschützt werden müssen?
Ich komme also zu dem gleichen Ergebnis wie Erdwurzelchen.

Immerhin existieren ja heute schon Organisationen, wie Deutsche Vereinigung für eine Christliche Kultur (DVCK) e.V., die unter dem Titel "Kinder in Gefahr" so ziemlich gegen alles wettern, was irgendwie nicht in ihr Weltbild passt.
Ein paar Perlen dieses Vereins auf Youtube gefällig?



Ich frage mich ja immer noch was "professoinelle Homosexuelle" sind...
Weitere findet man auf dem Kanals des Vereins.
Ja, und Kritik wird dann so abgebügelt:



Zugegeben, auf YouTube laufen jetzt nicht unbedingt nur Intellektuelle herum und die Kommentare lassen generell manchmal sachliche Argumete vermissen, aber dass man sich generell als assozial, radikal und antidemokratisch beschimpfen lassen muss, weil man mit der Meinung dieses Vereins nicht konform geht, geht entschieden zu weit (achso, wo der Mann so nett fragte, wie sich Homophobie äußert, z.B. schon dadurch, dass man noch nicht einmal in der Lage ist, das Wort "Homo"(mit h am Anfang, nicht mit o!) richtig auszuspechen. Meine Güte, ich möchte ihm immer zurufen: "Mann, Alter, dann sag' doch "schwul"!"
Auch bezeichnend, wenn man einmal über die Beiträge dieses Vereins schaut, dass dort, analog zur, aus der rechten Szene bekannten jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung, eine ebensolche homo-bolschewistische WVT beschworen wird...sind das dann vielleicht diese ominösen professionellen Homosexuellen?
Spaß beiseite, soweit er überhaupt aufkommen kann.
Ich denke, Vereine wie DVCK, wären nur zu gerne bereit, gemäß des Aufrufes Frau von der Leyens, Zivilcourage zu beweisen, um Kinder und Jugendliche vor, nicht mit den christlichen Werten konform gehenden, Inhalten zu schützen. Dann würde man wohl bald auch auf der Homepage der Bravo von einem Stopp-Schild begrüßt.

Und wer jetzt meint, dass solche christlich-fundamentalistischen Gruppierungen keine Macht auf die Politik ausüben könnten, sollte einmal seinen Blick nach Down Under wenden. Dort gibt es bereits Internetsperren, ähnlich deren, die Zusursula plant und dort ist es bereits soweit, dass Fundamentalisten eben gerade dies tun.
Siehe hier zu: "Born-again Christians betrayed by Aussie politicians ".

Um zum Abschluss noch einmal auf die, von von der Leyen beschworenen, guten alten Prinzipien des Grundgesetzes zurück zu kommen, sie sollte sich noch einmal ganz genau die darin befindlichen Grundrechte durchlesen, speziell die Artikel 1 bis 5 und auch intelektuell verstehen lernen.

Artikel 1

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.

Artikel 2

(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

Artikel 3

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Artikel 4

(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.

Artikel 5

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.


Auch sollte sich Frau von der Leyen vielleicht einmal näher mit dem Artikel 140 GG befassen.


Das Grundgesetz findet man hier oder hier und sollte nicht damit verwechselt werden. Ersteres betrifft jeden Bürger (und Wähler), letzteres ist zwar auch recht interessant, dürfte allerdings für ca. 30% bis 40% aller Deutschen eher weniger Maß aller Dinge sein.
Dazu empfehle ich einfach mal den Wiki-Artikel "Religionen in Deutschland".

In diesem Sinne, wünsche ich euch, ganz ohne Hintergedanken, ein schönes Pfingstwochenende.