"Bildung ist wichtig, vor allem wenn es gilt, Vorurteile abzubauen.
Wenn man schon ein Gefangener seines eigenen Geistes ist, kann man wenigstens dafür sorgen, daß die Zelle anständig möbliert ist.
"
Peter Ustinov
„Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“

Benjamin Franklin


Dienstag, 28. Dezember 2010

Der Mythos "unpolitisch" - Der K(r)ampf mit der Distanzierung

Inspiriert von dem gleichnamigen Beitrag auch NPD-BLOG.INFO, in dem es darum geht, dass "Kamerad" Marcus Winter mal wieder einen Event geplant hat, möchte ich einmal kurz meine Gedanken zu dem Thema "Distanzierung" in Worte fassen.

Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber wenn mir jemand im Verlauf einer Konversation mit dem Spruch vom "unpolitisch" kommt, dann werde ich immer hellhörig. Klar, Ausssagen, Ansichten, Religionen, Musik, Kunst im allgemeinen, können durchaus unpolitisch sein, in dem Sinne, dass man bewusst keine politische Botschaft damit transportieren möchte.

(Natürlich spielt auch immer die politische Einstellung des Urhebers mit hinein, auch wenn er sich dessen nicht bewusst ist, weil es eben Teil seines Wertekanons darstellt, bzw. gilt dasselbe für den Konsumenten, der eben als subjektiver Betrachter, Zuhörer etc., die Deutungshoheit inne hat. Auch Menschen, die sich überhaupt nicht für Politik interessieren (soll es ja geben) verfügen trotzdem über eine durchaus politisch zu interpretierende Meinung. ) 

Dann bedarf es aber meiner Meinung nach nicht noch dieses expliziten Hinweises.

Ich habe durchaus auch Ansichten, die nicht der gängigen Auffassung von Political Correctness entsprechen. Ich lasse mir eben nicht gerne vorschreiben, was ich sagen oder gar denken darf und unterwerfe mich nicht irgendeiner, wie auch immer gearteten, Öffentlichen Meinung.

Auch ich sortiere nicht wirklich streng Musik nach "mit gutem Gewissen hörbar" und "uh,uh, böse Nazimucke". Es gibt da Stücke, die gefallen mir aufgrund des Arrangements oder auch der Texte, obwohl deren Urheber durchaus rechts eingestuft werden können. Gute Musik bleibt trotzdem für mich gute Musik.
Ich habe z.B. auch die Schriften Evolas gelesen und kann über seine Theorie sachlich diskutieren. Einige seiner Aussage finde ich zumindest nicht verkehrt. Trotzdem trennen mich und ihn, was Wertvorstellungen und politische Einstellung betrifft, Welten!
Theosophie finde ich interessant, auch wenn ich weiß, dass sie sehr schnell in Ariosophie umschlagen kann.
Was Nietzsche in seinem "Ecce Homo" über die Emanzipation schreibt,  kann ich, als Frau, nur aus vollstem Herzen bejahen, auch wenn ich damit riskiere, von "emanzipierten" Frauen geteert, gefedert und nachher gesteinigt und verbrannt zu werden. Ganz besonders von einigen "Heidinnen"...
Ich hasse das Binnen-I...

Zu alldem bedarf es von mir keinerlei Distanzierung. Das ist einfach so. Wie gesagt, die Interpretation der Inhalte liegt ja bei mir und wer sich die Mühe macht, meine Ansichten und mein Handeln in ihrer Gesamtheit zu betrachten, wird schnell merken, wie ich ticke.

Ich vertrete mittlerweile die Meinung, je mehr man sich distanziert, desto verdächtiger macht man sich.
Die Frage, die man sich stellen sollte, muss doch lauten: Wie "unverfänglich" ist die dargestellte Auffassung denn wirklich gemeint, wenn direkt im nächsten Augenblick gleich eine Abgrenzung zu ähnlichen, jedoch  "fragwürdigem" Inhalten getätigt wird?
Welche Leiche im Keller soll denn da verborgen bleiben?

Ich kann ja nichts für das Kopfkino meiner Mitmenschen, allerdings sagen mir gewisse gedanklichen Verknüpfungen meist mehr über deren Innenleben, als mir lieb ist.

Wer in einen "heidnischen" Menschen einen "Satanisten" sehen will, der wird einen sehen.
Wer jeden Christen oder Muslim als Feind der Freiheit einstufen will, wird fündig werden.
Wer in seinem Gegenüber einen Spinner sehen will, wird ihn vor sich haben und wer einen Asatru oder auch Okkultisten als einen "ewig gestrigen Nazi" abtuen möchte, wird so lange wühlen, bis er die Beweise gefunden hat.

Das darf aber nicht dazu führen, dass man sich rechtfertigt, bevor man überhaupt angeklagt wird.
Und selbst dann finde ich es noch besser, ruhigen Gewissens (soweit vorhanden) auf den Vorwurf mit einem Achselzucken und einem "Du hast Recht und ich hab' meine Ruhe!" zu antworten, als stunden- oder seitenlang an einer Plädoyer zu seiner Verteidigung zu feilen, und auf Absolution zu hoffen, obwohl offensichtlich ist, dass die Beschuldigung an den Haaren herbeigezogen wurde oder einfach auf pure Ignoranz zurückzuführen ist  ...wie arm ist das denn?


Und zu guter Letzt auch ein paar Worte an die politisch korrekte Gegenseite:
Wer ständig, wegen jedem Mist "Wölfe, Wölfe!" schreit, der muss sich nicht mehr wundern, wenn niemand mehr auf ihn hört, wenn dann tatsächlich einmal Wölfe auftauchen.
Ganz davon zu schweigen, dass diese "Wölfe" dann gerne übersehen werden, weil man zu sehr damit beschäftigt ist, jedem zahmem "Haushund" bösartige Absichten zu unterstellen

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