"Bildung ist wichtig, vor allem wenn es gilt, Vorurteile abzubauen.
Wenn man schon ein Gefangener seines eigenen Geistes ist, kann man wenigstens dafür sorgen, daß die Zelle anständig möbliert ist.
"
Peter Ustinov
„Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“

Benjamin Franklin


Freitag, 26. Dezember 2008

Für Dave

Weil er gestern so lieb gefragt hat, sich aber der Nudelsalat so schlecht durch die Leitung quetschen ließ, hier exklusive für Dave Daaé eine große Schüssel Nudelsalat!



Bon Appetite!

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Boah, geschafft!

Heute haben wir den ersten Weihnachtstag und jetzt ist erst einmal chillen und rumgammeln angesagt.
Wir, meine beiden "Großen" und ich, haben ja schon am 21. die Wintersonnenwende mit einem Ritual zur Rückkehr des Lichtes, anschließendem obligatorischen Schweinebraten, und der Bescherung begangen.

Ich habe übrigens einen sehr schönen Green Man als kleines Wandrelief von meiner Tochter bekommen, über den ich mich wie ein Kind gefreut habe. Isser nicht toll?



Von meinem Sohn bekam ich seine ganze Liebe und Aufmerksamkeit und die Tatsache beschert, dass er sich mit seinen, wenn auch sachlichen, so doch subversiven Bemerkungen zu dem Bimbamborium zurückhielt, so dass ich ihn an Jul doch nicht erschlagen musste, den kleinen, spottenden Atheisten *lach*.

Naja, dafür wurde er von uns am reichlichsten beschenkt: Vier Bücher, einen BW-Rucksack und einen neuen DVD-Brenner.

Für meine Tochter gab es von mir einen Bildband über Leonardo da Vinci und von ihrem Bruder und mir noch Kaffeepads für die Senseo, die sie gestern endlich von ihrem Opa geschenkt bekam.

Jetzt sitze ich hier und trinke einen tollen Cafe Crema, den sie mir gerade spendiert hat.

Gestern waren wir dann noch zum Essen, Spielen und geselligen Beisammensein bei meinem Vater, dessen Wohnung glänzt wie das reinste Weihnachtswunderland (sehr barock!), gleichwohl er mit dem Fest selber auch nicht allzu viel anfangen kann.

Es gab nur eine kurze Krise, als er plötzlich unbedingt eine Cassette mit Weihnachtsliedern spielen wollte.
Anlage an, im Radio liefen gerade Gregorianische Choräle.

Ich, mit leichter Panik: "Laß die doch, die sind doch toll!"

Er:"Ne, die will ich aber nicht hören. "

Cassette rein...(nichts gegen meinen Vater, aber über seinen Musikgeschmack kann man wirklich geteilter Meinung sein, warum mir ja nichts gutes schwante...), aber, naja, Fügung, das Cassettendeck war leider kaputt und ließ sich auch durch die intensivsten Überredungskünste aller Anwesenden nicht mehr zum Leben erwecken... *puh*
Da konnten wir dann in aller Ruhe Trivial Pursuit spielen...

Es war überhaupt schön, dass wir rein gar nichts von dem ganzen Weihnachtsstress, der um uns herum tobte, für uns annahmen. Die wenigen Male, als man sich dann doch mal ins Getümmel werfen mussten, hatte ich immer so ein Gefühl der Unwirklichkeit, nach dem Motto: "Was geht denn hier ab? Wozu denn dieser, schon teilweise rücksichtslose und gewalttätige Stress? Euch nimmt doch keiner was weg! Fest der Liebe, hallo?"
Oder wie meine Tochter trocken bemerkte:"Wenn sie mir die Regeln erklären, dann kann ich auch mitspielen!"

Aber das ist ja glücklicherweise für diese Jahr auch wieder vorbei, bis es auch nächstes Jahr wieder heißt. "Alle Jahre wieder..."

Jetzt sitzen wir hier jedenfalls, im Fernsehen läuft "Der Herr der Ringe" in der Extended Edition und auf englisch, ich schreib gemütlich an dem Artikel hier und meine Tochter flegelt auf der Couch und mein Sohn holt seinen Nachtschlaf nach.
Gemütlichkeit pur...

Abschließend möchte ich mich noch für all die netten Weihnachtsgrüße bedanken und euch allen eine Frohe Weihnacht und besinnliche Feiertage wünschen.

GB Pics








Montag, 22. Dezember 2008

Heute ist mir so....

Der Knoten scheint tatsächlich mit der Sonnenwende geplatzt und die Stimmung hellt sich wieder auf.

In den letzten Tagen war es schon zu beobachten:






Erst war mir noch so...












...dann wurde es besser...









...und...




...seit heute früh ist es endgültig
vorbei mit mir!



Die Fotos sind zwar schon etwas älter, aber sie passen so gut zu der Entwicklung in den letzten Tagen.

Ne, mir geht es prächtig und alle schlechten Energien, die mir in letzter Zeit die Luft zum Atmen zu nehmen schienen, sind wie weggezaubert.


Und außerdem sagte schon Uncle Al:

"Lachen ist die einzige vertretbare Einstellung in einem Universum, das ein Witz ist, der sich selbst erzählt."



Ich hoffe, es geht euch ähnlich gut wie mir!

Samstag, 20. Dezember 2008

Alles hat seinen Preis

Da ich gerade an einem Beitrag zum Thema Wortmagie bastele, bin ich über eine meiner Bemerkung zum Thema Magick gestolpert.

"Und selbst wenn ich voll und ganz hinter der durch Magick erzeugten Handlung stehe, sollte ich mir davor kurz vor Augen führen, das alles im Universum in einem Kontext existiert und ich vielleicht zwar die gewünschte Wirkung erhalten werde, aber dabei durchaus eine Kette von Ereignissen in Gang setze, die ich nicht mehr unbedingt kontrollieren kann."

Dazu muß ich hinzufügen, dass ich in Bezug auf Magick durchaus Aleister Crowleys Definition teile, dass jede bewusste Tat (und auch bisweilen unbewußte, denn das Unterbewußtsein legt manchmal ein sehr hartnäckiges Eigenleben an den Tag!) Magick ist.

Obiges Zitat trifft also auch gerade in Bezug auf Wortmagick und der "Magick des Wortes" zu.

Darum ist es auch im normalen Umgang mit seinen Mitmenschen wichtig.

Sehr schön trifft das auch ein Zitat, dass ich glaube ich, im Paradies gelesen habe:


"Worte sind wie ein Bann
Einmal ausgesprochen lassen sie sich kaum zurücknehmen, also
MEINE, was Du sagst und SAGE, was Du meinst!"



Der Autor trifft es auf den Punkt!

In der Magick wie auch gleichermaßen im sozialen Umgang, ja im ganzen Kosmos, treffen nämlich immer zwei ehernen Gesetzmäßigkeiten zu:

  • Jeder ist für seine Handlungen und Worte höchst selbst verantwortlich und somit auch für die etwaigen Folgen.

  • Jede Handlung, durch Taten oder Worte, respektive die Energie, welche ich hineinstecke, kommt früher oder später wieder zu mir zurück. Und das meist in doppelt oder dreifacher Intensität.

Oder, wie es in den „Schwarzen Juwelen“ von Anne Bishop so schön formuliert wird: „Alles hat seinen Preis!

Und man muss sich vorher im Klaren darüber sein, ob man auch bereit ist, ihn zu entrichten.

Kleines, aber wichtiges Update!

Ich darf den Usern des Paganrealm mitteilen, dass der Umzug erfolgreich vollzogen wurde!
Da aber noch einige Kleinigkeiten erledigt werden müssen, bleibt das Forum noch eine kurze Zeit deaktiviert.


Wer war's?
Die Schweizer!!!!!!!!





Nachtrag 20.12.:

Das Forum ist wieder aktiv und für die User zugänglich!

Freitag, 19. Dezember 2008

Wichtige Mitteilung

Betrifft unser Forum Paganrealm!

Der Einfachheit halber zitiere ich mal den Beitrag des Sirs:
"Innerhalb der letzten Zwölf Stunden hat sich das Zerwürfnis zwischen der Forenadministration und Aneas verschärft. Das Angebot noch so lange auf seinem Server zu verweilen bis der Umzug auf den alten abgeschlossen ist, ist zurückgezogen worden als Aneas aus dem Team genommen wurde. Ich habe ihm dies jedoch persönlich mitgeteilt, da es bereits schon seit einiger Zeit absehbar war, dass es menschlich nicht mehr funktionierte. Nach einer längeren Diskussion zwischen ihm, CelticCrow und mir, in deren Verlauf auch die Löschung angedroht wurde, habe ich Heute beschlossen das Forum stillzulegen. Die Datenbank wurde gesichert und wenn alles glatt geht ist es Heute Abend wieder online. Ich bedauere die Unanehmlichkeiten für die User, aber es ging so einfach nicht mehr. Wir sehen uns dann im neuen Forum am alten Ort, nicht verzagen, wir haben schon weitaus schlimmeres überstanden.

Liebe Grüsse an alle


Der Sir.



Nachtrag: Sollte es Heute nicht funktionieren, so werden ich es am Wochenende in Angriff nehmen. Datenbankbackup haben wir ja, zur Entlastung von Aneas`Server haben wir alle Daten vor Ort gelöscht und ihm so etwas Mühe abgenommen."

Also keine Sorge, wir kommen wieder!


Was die Symbolaktion betrifft, ist sie nicht tot.

Einerseits hat sie sich vom Internet auf "die Strasse" verlagert, andererseits sind bereits von verschiedener Seite Bestrebungen im Gange, sie auf die eine oder andere Art auch im Internet weiter zu führen.

Zur Zeit nehmen die, unser "Heidenreich" betreffenden, internen Probleme uns leider etwas in Anspruch. Und danach haben wir uns erst einmal eine kleine Ruhepause verdient, denke ich!
Dafür bitten wir alle Interessierten für Verständnis.

Sobald wir genau wissen, wie und auf welche Weise sie weiter fortführt wird, werden ich und/oder der Sir euch darüber informieren. Des weiteren haltet euch an die in der Liste aufgeführten Foren, um auf dem Laufenden zu bleiben und fallt nicht auf Plagiate oder Trittbrettfahrer herein.



Falls ich es nicht mehr schaffen sollte, wünsche ich allen Lesern meines Blogs schon jetzt God Jul, ein besinnliches Weihnachtsfest und ein fröhliches Chanukka!


© GNU Free Documentation License

Freitag, 12. Dezember 2008

Werte

Ich habe mich in letzter Zeit mit meinem Spielmann des öfteren über den scheinbaren oder offensichtlichen Sitten- und Werteverfall in der heutigen Zeit unterhalten.

Allein schon, dass Sitte, Moral und Anstand oder gar Ehre mittlerweile bei manchen Menschen zu Vokabeln geworden sind, die irgendwie im Sprachgebrauch nicht mehr „In“ sind, sondern als überkommen und altbacken gelten, etwas, was bestenfalls noch für alte Leute oder Moslems eine Bedeutung hat, gibt schon zu denken und spricht für sich.

Dabei sind sie weder das eine noch das andere, sondern die Grundpfeiler des menschlichen Miteinanders.

Der Spielmann ist seinerseits praktizierender Asatruar und lebt nach eigenem Bekunden strikt nach den von Odinic Rite propagierten, als Essenz aus der Hávamál stammenden 9 Edlen Tugenden. Ich selber bin Kelto-Thelemit und versuche mein Leben nach dem Liber OZ und den Lehren Aleister Crowleys und meinem Bauchgefühl auszurichten. (was ganz gut klappt).

Bei oberflächlicher Betrachtung mag es sich nun bei der Hávamál um Werte einer archaischen Kultur, beim Liber OZ um eine Aufforderung zum Hedonismus (alles ist erlaubt) handelt.

Aber dieser Eindruck kann einer tieferen Betrachtung nicht standhalten.

Die scheinbare Freiheit des Einzelnen, die wir im Liber Oz finden, endet nämlich genau da, wo sie die Freiheit des anderen beschränkt und reguliert sich damit selber (geistige Reife des Anwenders vorausgesetzt! Und selbst bei geistiger Unreife greift die Selbstregulierung, wenn man sich mit den Konsequenzen seines Handels befassen muss und darum führt kein Weg vorbei!)

Wenn man nun die 9 Tugenden aufdröselt, merkt man, dass sie eigentlich zeitlose Gültigkeit besitzen:


9 Edlen Tugenden

Mut
(Beherztheit und Mut, zu sich selbst zu stehen und seinem Weg zu folgen. Mut, Dinge zu tun, die nötig sind, auch wenn die Konsequenzen nicht unbedingt angenehm sind. Nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Nicht aufgeben! -> Standhaftigkeit)

Wahrhaftigkeit
(Aufrichtigkeit, sich selbst treu bleiben -> Treue. Zu seinem Wort sehen. Neudeutsch trueness!
Wahrhaftigkeit ist eigentlich die Grundtugend überhaupt, egal an was oder wen man glaubt oder nicht. Ohne Wahrhaftigkeit sind alle anderen Tugenden nutzlos.)

Ehre
(sich seinen eigenen Werten würdig zu erweisen. „Ehre ist, wenn ich immer so handele, dass ich mich morgens noch im Spiegel betrachten kann, ohne kotzen zu müssen! Und so, dass niemand, für den ich Verantwortung trage (Familie und Freunde) sich schämen muss, mich zu kennen.“[sic])

Treue
(in erster Linie sich selber treu bleiben und seinen Leitsätzen, aber auch zu seinen Worten und seinen Taten und auch zu seinen Fehlern stehen -> Wahrhaftigkeit.
Treue gegenüber Personen darf nie blind sein, sondern kann nur soweit gehen, wie sie nicht gegen die Tugenden verstößt, oder funktioniert nur, wenn der Wertekanon derselbe ist. )

Disziplin
(Selbstdisziplin, aber auch Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit, nicht zu schnell aufgeben, sich nicht von etwas zu schnell entmutigen lassen -> Standhaftigkeit. Aber auch: nicht gierig sein, nicht alles haben wollen, Maß halten in allen Dingen)

Gastfreundschaft
(anderen, insbesondere Fremden erst einmal freundliches Entgegenkommen zeigen.
Nicht wegschauen, wenn jemand Hilfe benötigt, sondern handeln, auch: Zivilcourage zeigen und auch: Sich nicht von seinen Vorurteilen beeinflussen lassen)

Geschäftigkeit
(Betriebsamkeit, Arbeiten, nicht anderen auf der Tasche liegen, selber etwas schaffen, neues entstehen lassen, produktiv sein, auch: sich weiterbilden, Wissbegierig sein, Neuem aufgeschlossen sein)

Selbständigkeit
(autark sein, sein Leben selbst auf die Reihe bekommen, eigenes Geld verdienen und seine Freiheit im Rahmen der Möglichkeiten finden. Aber auch: Selbstverantwortlichkeit! Nur wer für sich selbst steht, kann auch andere tragen! Nur wer für sich einsteht, kann dies auch für eine Gemeinschaft.)

Standhaftigkeit
(Unerschütterlichkeit, Ausdauer, auch: wenn man zum hundertsten Male auf die Nase fliegt, aufstehen und wenn etwas zum wiederholten Male nicht klappt, weitermachen und wenn nötig von vorn beginnen.)


Wie man sieht, sind die 9 Tugenden nicht von einander zu trennen, sondern greifen ineinander über und überschneiden sich zum Teil sogar.

Nur wie vermittelt man diese Werte?
Nun, erst einmal, in dem man sie durch eben zeitgemäße Erklärungen „entstaubt“, damit sie ihren „Schrecken“ verlieren.
Aber eigentlich durch nichts besser als durch vorleben. Denn dann erst wird wirklich klar, dass sie immer noch funktionieren im heutigen, modernen Leben, wo die Schlachten nicht mehr mit dem Schwert oder dem Sax gefochten werden, sondern mit Worten und Ellbogen, wo der Freundes- und Bekanntenkreis die Sippe ersetzt hat und wo wir morgens nicht mehr auf das Feld oder zur Jagd gehen, sondern zur Arbeit oder Schule.

Auch wird es kaum noch vorkommen, dass ein müder Reisende an die Türe klopft, und um ein Nachtlager und Speis und Trank anfragt. Aber es gibt immer noch Situationen, in denen jemand Hilfe benötigt, den man eigentlich nicht kennt, sei es jemand, der auf der Straße gestürzt ist, oder jemand, der mit dem Auto liegen geblieben ist.
Manchmal reicht es, in der immer größer werdenden Anonymität der Städte ein klein wenig auf den anderen Acht zu geben, nicht weg sehen, und denken, das geht mich nichts an…

Und, mal ehrlich, so archaisch und überkommen sind sie nicht, sondern durchaus aktuell.
Nur weil sie aus der Hávamál stammen, sind sie auch nicht besonders germanisch und nur für spinnerte Neo-Paganisten, germanophile Träumer und Hörner-Wikinger (es lebe das Vorurteil!) geeignet.
Aber allein dies scheint einige abzuschrecken.
Dabei scheinen doch die Tugenden aus der Hávamál, wenn man sie oben mit den Vermerken (Dank an meinen freundlichen Fachmann! *g*) betrachtet, doch einfach nur logisch und eigentlich recht einfach auch in der heutigen Zeit um zu setzen.


Anmerkung:
Die Hávamál spiegelt wie die Edda, aus der es stammt nicht gesichert die Weltsicht der frühen germanischen Stämme wieder. Sie stammt, so wie wir sie kennen, etwa aus dem 13. Jh.(Codex Regius) und unterliegen damit auch christlicher Prägung. Darüber, welche Werte für sie wirklich von Bedeutung waren und wie sie sie umsetzten, kann man nur mutmaßen.



Ich bin, wie gesagt, kein Asatruar (im Gegenteil, ich kann mit den Germanen nicht allzu viel anfangen.. Sie wollen nicht mit mir und ich wohl auch nicht wirklich mit ihnen. Allein schon die Runen zicken bei mir rum, da lob ich mir mein Tarot…) und habe bisher keinerlei Erfahrungen mit der Anwendung der 9 edlen Tugenden.
Allerdings kann ich bestätigen, dass der Spielmann durchaus ein sehr moderner, bodenständiger Mensch ist.

Und noch was:
Ich kann nachvollziehen, des gewisse Werte oder deren bloße Erwähnung bei gerade jungen Menschen schieres Entsetzen hervorrufen. Ich war auch mal jung und dachte, man müsse alte Zöpfe abschneiden, Progressivität oder gar Anarchie wären die bessere Alternative.

Aber mit den Jahren merkte ich, dass es ohne Regeln und Werte nicht geht, das dies nur zu Chaos und Desorientierung führt.

Das ist wie mit Strickjacken.
Wenn man jung ist, dann denkt man, die sind uncool und so was brauch man nicht, aber wenn man älter wird, lernt man sie wieder schätzen, weil sie so schön kuschelig warm halten, und es ist auch nicht mehr wichtig, ob sie gut aussehen oder man damit ausschaut wie Omma…
Und so ist es auch mit gemeinsamen Regeln und Werten:
Sie geben Sicherheit und Geborgenheit und da ist es wurscht, ob sie etwas altertümlich rüberkommen, denn sie haben sich bewährt und nur das zählt.


Interessanter Link zu einer ausführlichen Abhandlung über die Ethik im germanischen Heidentum findet man auf Asentr.eu.



Kleiner Hinweis für Leute die sich im Internet über germanische Religion und speziell Asatru informieren möchte:
Leider kann man Begrifflichkeiten nicht zuverlässig vor Missbrauch schützen. So kann eine Domain von jedem erworben werden.
Im speziellen Fall hat der mehrfach vorbestrafte Anwalt und NPD-Politiker Jürgen Rieger sich die Adresse Asatru.de gesichert und sie wird seither unter anderem von der Artgemeinschaft genutzt.

Das wirft leider ein sehr unschönes Bild auf die Glaubensrichtung.


Wer sich informieren möchte, der findet aber auch eine Menge andere Organisationen, die über jeden Zweifel erhaben sind. Hier möchte ich nur einmal auf den Verein für Germanisches Heidentum(VfGH) und den Eldaring hinweisen. Dort gibt es auch regelmäßige regionale Stammtische, wo man das persönliche Gespräch suchen kann.
Als Info-Seite kann ich nur wärmsten die Seiten der Alten Sitte empfehlen, Asatr.eu und den Blog Alte Sitte.

Auch andere Links, die man auf meinem Blog zu dem Thema findet, sind frei von braunem Auswurf.

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Ich lebe noch!

Ich möchte mich hier nur kurz zurückmelden. Gerüchte über meinen Tod waren stark übertrieben!

Ich hatte in den letzten Wochen sehr viel um die Ohren und nutzte die Restzeit zu einer dringend notwendigen Konversion (und auch Katharsis. Im Gegensatz zur Lehrmeinung halte ich diese nämlich durchaus für sehr nützlich! Oder anders: Ich brauch das eben bisweilen!) um mal wieder den ganzen "Müll" loszuwerden, den man so mit der Zeit hinter sich her schleift.

Dieser Rückzug inklusive Rückbesinnung, Läuterung und Regenerierung der eigenen Energien ist eben manchmal von Nöten. Passt ja auch zur Jahreszeit...

Sie führten für mich zu folgendem Ergebnis:
Ich werde meine Präsenz im Internet bis auf weiteres stark reduzieren, was nicht heißt dass ich gar nicht mehr aktiv sein werde.
Allerdings gibt es für mich wichtigeres im Leben, als zu jedem Pups ein Statement zu verfassen und sämtliche Gedankengänge tot zu diskutieren, bis nichts davon bleibt als leeres Blub und Bla.

Außerdem macht es mir wesentlich mehr Spaß, in geselliger Runde die Köpfe heiß zu reden und meinen Diskussionspartner bei sturem Beharren auf seine Meinung mit Papierkugeln oder Bierdeckeln zu bewerfen.
Denn das Lachen und Frotzeln und Augenzwinkern kommt mir auf Internetplattformen entschieden zu kurz oder sagen wir, es kommt so schwer rüber.

Ganz zu schweigen davon, dass sich mir mit der Zeit das Gefühl aufdrängte, dass es nicht mehr um Inhalte ging, sondern eben nur noch um "Etwas zu sagen zu haben" und "Recht behalten".
Da spielt vielleicht auch eine Art Katharsis eine Rolle. Wem im RL kaum jemand zuhört, kaum jemand Beachtung schenkt, gern übersehen wird, der brauch wohl in verstärktem Maße die Bestätigung durch die Internet-Community.

Da werden dann Beitragszahlen und Seitenzugriffe wie Orden und Auszeichnungen präsentiert. Quantität und letztes Wort werden wichtiger als Qualität und gegenseitiger Austausch.

Gipfel der Idiotie ist meines Erachtens dann das nostalgische Wühlen in uralten Diskussionen (ach, was waren das für schöne Zeilen von mir...da war ich genial...)
Mal ehrlich, ich habe seinerzeit viel geschrieben, und dazu stehe ich auch noch heute, aber ich sehe heute eben vieles anders und manches Statement und mancher Beitrag scheint von einer ganz anderen Person verfasst worden zu sein.
Die Welt dreht sich und wir uns mit ihr und Meinungen sind nicht für alle Zeiten in Stein gemeißelt und festgelegt (wäre ja auch schlimm....!)

Wie auch immer, das alles ist nicht mehr meins.

Hinzu kommt bei mir, dass man auch Prioritäten setzen muss, da der Tag eben nur 24 Stunden hat und die Lebenszeit begrenzt ist.

Und meine Prioritäten liegen nun mittlerweile im beruflichen Fortkommen und dem Privatleben.
Da muss ich zugeben, ist mir das Hemd näher als die Hose.

Sozialkontakte müssen gepflegt werden, sollen sie nicht verkümmern, mein Vater ist mittlerweile 81, die Kinder sind bald aus dem Haus (mein "Kleiner" ist mittlerweile auch 16! Als Initiation kaufte er sich eine Flasche Bier und die liegt nun vergessen im Kühlschrank *lach*), da ist die gemeinsame Zeit also auch im Schwinden begriffen und meinem Spielmann und mir geht es zur Zeit wegen Terminschwierigkeiten oftmals wie den Königskindern (...und konnten zusammen nicht kommen...).

Ja, und dann braucht der Mensch ja auch noch mal ab und an etwas Zeit für sich, allein und in Stille...

Was dann noch vom Tage übrig bleibt und das ist nicht mehr viel, das investiere ich gerne mal in eine fruchtbare Internetaktivität.
Aber nicht mehr um jeden Preis...

In Zukunft also gibt es die Krähe nur noch light und wenn sie es für nötig hält oder einfach Lust und Zeit dazu hat.
Dann aber in alter Frische und von ganzem Herzen!