"Bildung ist wichtig, vor allem wenn es gilt, Vorurteile abzubauen.
Wenn man schon ein Gefangener seines eigenen Geistes ist, kann man wenigstens dafür sorgen, daß die Zelle anständig möbliert ist.
"
Peter Ustinov
„Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“

Benjamin Franklin


Samstag, 27. Juni 2009

Remember the Stonewall Riots

In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni jährt sich heute zum 40. Mal die als Stonewall-Aufstand in die Geschichte eingegangenen Auseinandersetzungen zwischen Schwulen und Polizei, anlässlich einer der damals üblichen, landesweiten, Razzien in Lokalen der Szene. Im New Yorker Stadtteil Greenwich Village setzten sich Schwule bei der Razzia des Stonewall Inn auf der Christopfer Street aktiv zur Wehr und vertrieben die Polizisten.

In den Folgetagen kam es zu breit angelegten Unruhen und Zusammenstößen zwischen sich solidarisierender Schwulen und Lesben und der Polizei.
Somit ist der Stonewall-Aufstand als Meilenstein im Kampf der Homosexuellen um Gleichbehandlung zu sehen.

Man würdigt und erinnert an diesen Tag mittlerweile in vielen Städten auf der Welt mit den alljährlich stattfindenden Paraden zum Christopher Street Day, im englischen Sprachraum "Gaypride" genannt.
Auch wenn diese Umzüge teilweise an Karneval erinnern, ist der Hintergrund also durchaus von ernsthafter Bedeutsamkeit.

Man kann sich, denke ich nicht vorstellen, dass es zu Zeiten der Aufstände durchaus einem gesellschaftlichen Selbstmord gleich kam, wenn man seine Homosexualität offen lebte. Viele Schwule, Transvestiten und auch Transgender konnten damals nur in der Subkultur sie selbst sein und waren gezwungen, für die Öffentlichkeit eine "Rolle" zu spielen.

Man stelle sich bitte einmal vor, wie es sein muss, wenn man abends an der Theke seines Stammlokals steht, tanzt, ein Bier trinkt, und dabei seinen Schatz im Arm hat und plötzlich stürzt eine Horde Polizei herein, verhaftet alle Anwesenden, man wird aufein Präsidium geschafft und die Personalien werden aufgenommen, und das nur, weil man eben nicht einer als allein richtig definierten Norm entspricht.





In Köln findet dieses Jahr der ColognePride zwischen dem 20.06. und 5.07. unter dem "Motto Deine/Meine/Unsere Freiheit hat Geschichte" mit vielen Events statt. Die abschließende Parade beginnt am 05. Juli um 12 Uhr.





Aber schon an diesem Wochenende findet das, etwas familiärere Straßenfest im sogenannten Bermudadreieck um den Rudolfplatz statt.

Auch hierzu ein Video:




Wer sich ein wenig mehr mit der Geschichte der Schwulen-und-Lesben-Bewegung beschäftigen will, dem lege ich noch den Film "Milk" von Gus Van Sant ans Herz. Geschildert wird die Geschichte des US-Politikers und Bürgerrechtlers Harvey Bernard Milk, der als erster offen homosexuelle Stadtrat San Franciscos in die Geschichte einging.
Es schildert auch die Geschichte eines "Kleinen Mannes" der eigentlich nur sein Leben leben wollte, sich jedoch durch die äußeren Umstände gezwungen sah, eben für dieses Recht zu kämpfen und damit Großes bewegte.






„All men are created equal!”



Edit:
In der Abendzeitung findet sich ein kurzes, interessantes Interview mit dem Münchner Szenewirt Dietmar Holzapfel.

1 Kommentar: