"Bildung ist wichtig, vor allem wenn es gilt, Vorurteile abzubauen.
Wenn man schon ein Gefangener seines eigenen Geistes ist, kann man wenigstens dafür sorgen, daß die Zelle anständig möbliert ist.
"
Peter Ustinov
„Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“

Benjamin Franklin


Samstag, 7. März 2009

Momentaufnahme - und eine kleine Begründung dazu

Heute morgen in meinem Postfach als "Zitat des Tages" von Zitate-Online.de gefunden und gerade auch heute als persönliche Momentaufnahme sehr zutreffend:


„Wer gelernt hat, sich von der Herrschaft des Ärgers zu befreien, wird das Leben viel lebenswerter finden.“
Euripides


Aber eigentlich ist dieser Ausspruch für mich mehr eine Lebensphilsophie, als nur eine Momentaufnahme. ( was mir von meiner Tochter manchmal die Einschätzung "Gandhi" einbringt Smilie by GreenSmilies.com)

Klar rege ich mich manchmal auf, ebenso selbstverständlich ärgere ich mich über Begebenheiten oder Mitmenschen. Wer nicht?

Die Kunst jedoch, so denke ich persönlich, ist, diesen Ärger auch wieder loslassen zu können, sich davon nicht beherrschen zu lassen.

Mein Bruder hatte mir einmal das buddhistische Prinzip dadurch veranschaulicht, dass er den Arm hob und ihn fallen ließ, mit der Bemerkung, dass man diese Handlung nicht wiederholen könnte. (ja, ich weiß, das braucht etwas, bis sich der tiefere Sinn erschließt, ging mir damals genauso!)
Das half mir, das Loslassen zu lernen, auch, aber nicht ausschließlich, was negative Emotionen betrifft.


Ich kannte und kenne jedoch gar nicht so wenige Menschen, die das eben nicht können, die sich an Situationen, seien es Niederlagen oder Zurückweisungen persönlicher Natur, ansich nichtige Ärgernisse im Leben, wie Unhöflichkeiten von Mitmenschen, oder aber beliebige Kleinigkeiten, und den negativen Emotionen, die sie damit verbinden, geradezu festbeißen und eben einfach nicht loslassen können.

Das führt dazu, dass sie die damit verbundenen Thematiken immer wieder aufgreifen und durchkauen müssen, bis sie die eigentlich Ursache ihres Ärger zwar schon längst vergessen haben, aber das Gefühl selber bleibt, frisst sich fest, entwickelt ein Eigenleben und wird, so habe ich manchmal die Empfindung, zum Lebensinhalt (und führt, im besten Fall, nur zu Magengeschwüren!).

Ich denke, so entstehen aber z.B. auch Misanthropen, in der populären Auslegung, als Menschen, die, als einzige Bewältigungsstrategie ihrer angestauten Emotionen, alle Anderen erst ein mal als hassens- und/oder verachtenswerte Kreaturen degradieren und sich damit selber als einzige wirkliche Instanz und Maß aller Dinge darstellen.
Sie können, so denke ich, schlicht nie glücklich sein, weil sie eben immer wieder an jedem noch so winzigen Ärgernis festhalten, dieses gar noch als Bestätigung für die Richtigkeit ihre Empfindungen sehen, in schweren Ausprägungen sogar Angriffe und Beleidigungen sehen, wo gar keine zu finden sind und sich so selber vergiften.

Ich gehe sogar soweit, dass ich es wage zu behaupten, sie können nur eine Art von Glück empfinden, wenn sie sich ihren negativen Gefühlen ganz und gar hingeben. Paradox! Und bedauernswert.

Ich muss dazu sagen, dass ich mir diese, meine, Ausführungen nicht aus den, theoretischen, Fingern sauge.
Ich kannte einen solchen Menschen mit dieser starken Ausprägung, sehr, sehr gut und kenne noch mindesten einen, bei dem ich durch persönliche Erfahrung und Beobachtung von immer wieder den gleichen Verhaltensweisen bei den unterschiedlichsten zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen, fast völlig sicher bin, dass auch er ein Betroffener ist.

Mich machen diese Menschen traurig und wenn ich auch weit davon entfernt bin, Mitleid mit ihnen zu haben, so bedaure ich sie doch sehr, wegen der Möglichkeiten, die sie sich selber durch ihr Verhalten nehmen.
Ich, für meine Person, könnte und wollte auch nicht so leben!

So schließe ich mit dem zweiten Zitat, respektive einer weiteren Momentaufnahme, die ebenfalls eine meiner Lebensdevisen ist, diesmal aus der Principia DiskordiaSmilie by GreenSmilies.com:


"Da ist Heiterkeit im Chaos.
Suche das Auge des Orkans"


Und was findet man im Auge eines Orkans?
Eben, Ruhe!

In diesem Sinne, wünsche ich allen Lesern ein wunderschönes Wochenende!!! Smilie by GreenSmilies.com




PS: Weil ich oben von der, wie nochmals hervorgehoben, populären Definition von Misanthropie sprach, und ich damit wohl den Misanthropen an sich einen Bärendienst erwiesen haben könnte, reiche ich hier mal den, meiner Meinung nach, sehr guten, weil sich objektiv und sachlich mit dem Begriff auseinandersetzenden Artikel "Vx Bildungsreform: Misanthropie" nach.

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