Technik
1. Kannst du ohne Hilfe deinen DVD Player einrichten und bedienen?
Aber sicher! Und auch Videorekorder (zur Erinnerung: das sind die Dinger, in die man dieses großen, schwarzen, viereckigen Kassetten reinsteckt!) und die dazu notwendigen Fernsehgeräte...
2. Wen rufst du an bei Computerproblemen, nachdem du 3 Stunden vergeblich versucht hast, sie selber zu lösen?
Nach drei Stunden gebe ich noch lange nicht auf. Ich mach solange weiter, bis ich den Fehler gefunden und behoben habe. Höchstens bei dem Verdacht auf einen Hardware-Defekt rufe ich jemanden zu Hilfe. Aber nur um Testhardware herbeizuschaffen, damit ich durch Austausch der Komponenten verifizieren kann, welche Komponente denn nun Ärger macht (bin halt immer noch Windows-User, und das hat es teilweise nicht mit eindeutigen Fehlermeldungen...)
3. Ist in deinem Haushalt mal eine Sicherung rausgefallen, und wenn ja, wieso?
Joah, öfters...mal war's ein Elektrogerät im Todeskampf, mal eine unerklärliche Überlastung im vorderen Stromkreis (soo unerklärlich war sie nicht, aber was man nicht beweisen kann...hat sich allerdings auch schlagartig wieder geändert... )
4. Wer hat deine Lampen aufgehängt?
Ich, teilweise unter freundlicher Unterstützung meiner Tochter in einer "tragenden" Rolle (bescheuerte Lichtleisten...)
5. Kennst du jemanden, der das Klischee widerlegt, Frauen seien technisch weniger begabt als Männer?
*lol* Außer mir noch so einige...
Also soweit mal zum Stöckchen.
Dieses hat mich aber dann doch etwas zum Nachdenken gebracht. Okay, spätesten nach dem, was ich im Beitrag "Genderismus" geschrieben habe, dürfte klar sein, wie ich über Rollenklischees denke.
Was den Elektrik-Kram und meine Antworten zum Stöckchen betrifft, muss ich zur Ehrenrettung aller Technik- und Handwerksmuffel sagen, dass mein Vater Autoelektriker gelernt hat, und auch zu Hause alle diesbezüglichen Installationen durchgeführt hat. Und da ich immer sehr neugierig war, habe ich von klein auf mitgeholfen und so einiges gelernt.
Hätte er mich da ständig mit dem Spruch "Das ist nichts für kleine Mädchen, geh' lieber deiner Mutter helfen!" weggeschickt, sähe es wohl anders aus. Hat er aber nicht!
Fakt ist, dass ich hier nicht nur die Lampen aufgehangen und angeschlossen, sondern auch die alten Lichtschalter und Steckdosen gegen neue ausgetauscht habe.
Mein Mann konnte das zwar auch, aber der hat ja schon beim Lampen anschließen sämtliche Sicherungen (und nicht nur die für den betreffenden Stromkreis!) ausgeschaltet, der hätte auch noch am liebsten dabei Gummistiefel und -Handschuhe getragen, wenn er nicht gewusst hätte, dass ich ihn dann echt umgetauscht hätte und hat während des ganzen Vorgangs geschwitzt, als entschärfe er eine Bombe.
Er hatte eben Angst vor Elektrizität!
Who cares?
Hätte man ihm nicht von klein auf vermittelt, das sowas Männersache ist, hätte er sich bestimmt eher getraut, etwas zu sagen!
Wie auch immer...
Wegen der Frühprägung, mache ich nicht nur den Elektrokram, kann tapezieren, löten, schweißen, sägen, bohren und Leisten auf Gärung sägen, sondern traue mir auch bei Motoren älterer Autos (die neuen ähneln ja eher hermetisch abgeschlossenen Computersystemen, da ist ohne Messgeräte und Computerequipment ja kaum noch was zu reißen) einiges zu.
Nun muss ich die Anhänger von althergebrachtem Rollenverteilung leider enttäuschen, ich kann nicht nur mit technischem und handwerklichem Verständnis dienen, ich kann auch schneidern, handarbeiten und kochen (was ich hauptsächlich auch von meinem Vater gelernt habe, wie er seinerseits von seiner Mutter), und drapiere zur Not auch Blumen und sonstigen Schischi ganz ansprechend, also die Dinge, die konservative Kreise den Frauen zu können zugestehen.
Also, liebe Unkenrufer, bei mir ist nix mit Mannweib, Kampffeministin oder Entweiblichung, nur weil ich eben auch mit einer Schleifmaschine umzugehen weiß.
Ich hab auch gar nichts dagegen, wenn "Mann" das für mich erledigt, nur ist ja nicht immer einer greifbar, und ich warte eben nicht gern, bis jemand anderes etwas für mich erledigt.
Und damit bin ich ja nicht alleine.
Ich denke, je schneller man aufhört, Mädchen und Jungen immer zu erklären, was für ihr jeweiliges Geschlecht unpassend oder aber akzeptabel ist, desto eher werden sie sich auch Dinge zutrauen, die eben nicht unbedingt als geschlechtsspezifisch gellten.
Diesbezüglich eine der geilsten Begebenheiten war, als, beim Kauf meines ersten Autos (Nissan Stanza, Bauj. 1983, Schrägheck, Coupe, Metallicgrün), der Verkäufer, wohl für meinen Mann und meinen ebenfalls anwesenden Vater, die Motorhaube öffnete (mein Mann hatte zwar null Ahnung von Autos, schaute nichtsdestotrotz aber, höflich die in ihn als Mann gesetzten Erwartungen erfüllend, interessiert, aber ratlos hinein) und ich schnappte mir 'nen Lappen, zog den Ölmessstab heraus, wischte ihn ab, steckte ihn wieder rein, zog wieder heraus, um den Ölstand zu prüfen und der Verkäufer fast erschrocken meinte: "Oh, das machen sie aber auch nicht zum ersten Mal...!?"
Ehrlich, ich war echt sprachlos, ich hatte ja nur den Ölstand gemessen und nicht die Zylinderkopfdichtung gewechselt, meine Güte, sah den Typen kurz verständnislos an und besprach mich dann mit meinem Vater, weil, auch wenn der Ölstand okay war, so schien doch das Öl ziemlich dunkel und dickflüssig, sprich, war alt und so machten wir zum Erwerb des Wagens einen kompletten Ölwechsel zur Bedingung.
Ich muss jetzt nicht noch hervorheben, dass der Verkäufer bei der weiteren Abwicklung davon Abstand nahm, mich, den eigentlichen Käufer, wie zuvor, weiterhin mit gönnerhafter Herablassung zu behandeln...'nen Satz neuer Reifen sprang dann auch noch dabei heraus...
Der Stanza entpuppte sich allerdings nach dem Kauf im täglichen Gebrauch doch als echte Katastrophe:
Das Schrägheck, in Zusammenhang mit der ebenfalls sehr schrägen Frontscheibe, führte dazu, dass sich der Innenraum bei leichtestem Sonnenschein total aufheizte, die Lüftung war reine Makulatur, die Heizung kannte nur zwei Einstellungen, aus und volle Pulle, er soff Sprit, als gäbe es kein morgen, hatte das Lenkrad eines ausgewachsenen LKWs und keine Servolenkung, bekam aber dafür ab 160 kmh Parkinson (andere Leute gehen zur Massage, ich brauchte meinen Süßen nur an die Leistungsgrenze zu bringen), bei Regen soff er jedesmal an jeder roten Ampel im Leerlauf ab (der Luftschlauch war ein paar Millimeter zu kurz und als wir den ausgetauscht hatten, soff er, wohl aus Prinzip, trotzdem weiter bei Nässe ab) und war zudem schwer wie ein ausgewachsener Panzer.
Das erwies sich als fatal, als er mir mal, mitten im abendlichen Berufsverkehr auf einer großen, stark befahrenen, ampelgesteuerten, Kreuzung, natürlich im strömenden Regen, beim Linksabbiegen (!) ab soff und sich auch nicht mehr dauerhaft starten lies. (Vielen Dank auch an all die netten, durch mich und meinen "Protector" behinderten, Autofahrer, die so lieb auf ihre Hupen gehauen haben, während ich alleine versuchte, das Monstrum von der Kreuzung zu schieben! Wirklich, total hilfreich! Ich hatte die Warnblinkanlage ja auch nur wegen der lustigen Lichteffekte an! )
Glücklicherweise fiel mir dann wieder ein, dass man in dem Fall durch Anfahren im dritten Gang ein Auto durch Hoppeln (das macht nämlich dann jedesmal, bevor er wieder absäuft einen schönen Sprung nach vorne) vorwärts bewegen kann und so hoppelte ich dann doch, weiterhin begleitet vom melodischen Hupkonzert, von der Kreuzung in eine ruhige Nebenstraße (in die ich ja eigentlich abbiegen wollte) und da gab es dann auch eine Telefonzelle, von der aus ich meinen Vater anrief, der dann zur Rettung kam.
Zusammen haben wir diesen Skandal von einem Auto dann auch, mit sehr großem Kraftaufwand (O-Ton mein Vater, als ihm beim Schieben fast die Augen aus den Höhlen quollen:"Sag mal, hast du den Gang noch drin oder vielleicht die Handbremse angezogen?" Ne, echt, da hätte ich ihn fast geschlagen...bin ich blöd oder was?) halb auf den Gehsteig schieben können.
Ich muss jetzt nicht noch gesondert bemerken, dass auch, in der Zeit, als ich im Auto, mit immer noch eingeschalteter Warnblinkanlage, auf das Eintreffen meines Vaters wartete, sich noch mindesten zehn laut hupende Autos an mir vorbeiquetschten (die Nebenstraße war eine recht schmale Einbahnstraße und mein Stanza, der nun endgültig keine Lust mehr hatte, sich von der Stelle zu bewegen, nicht gerade schlank!).
Aber wie gesagt, ich stand da ja nur so zum Spaß rum, um andere Autofahrer zu ärgern...und wozu aussteigen und mal fragen ob man helfen kann, wenn es doch so fies regnet und man 'ne tolle Hupe hat...
Wenigstens hat meine Tochter, die damals, dreijährig, im Font im Kindersitz saß, das alles mit einer Engelsgeduld ertragen und ist bei dem Chaos sogar noch eingeschlafen. Das war ja das Tüpfelchen auf dem I. Ich dachte die ganze Zeit daran, dass ihr etwas passieren könnte, wenn mir jetzt einer dieser Idioten mit Karacho rein fährt, weil ich stand ja aus purer Boshaftigkeit im Weg.
Aber ich konnte ja weder ein drei Jahre altes Kind allein auf einer großen Kreuzung auf dem Gehweg abstellen, noch das Auto einfach da lassen, wo es sich befand!
Aber, trotzdem, ich habe dieses Auto, dass bald öfters in der Werkstatt war, als auf der Straße, wirklich geliebt. Es hatte Charakter (habe ich erwähnt, dass er nach seinen Werkstattaufenthalten immer nur so lange tadellos funktionierte, wie ich mich nicht negativ über ihn geäußert habe? Also Loben half durchaus! Nur, man hat sich eben nicht immer so unter Kontrolle...)
Außerdem zog er beim Anfahren, auch an der Ampel, wie ein Formel-1-Bolide (bei trockenem Wetter)
Als wir, kurz nach der Sache auf der Kreuzung dann übereinkamen, meinen "Protector" gegen einen zwei Jahre alten Toyota-Camry-Kombi (ein praktisches, vernünftiges Auto) auszutauschen, brach es mir fast das Herz.
Klar, der neue war super, elektrische Fensterheber, Sonnendach, Servolenkung, Airbags, Pipapo...er lag auch noch bei 200kmh wie ein Brett auf der Straße und man konnte sich dabei auch noch unterhalten, ohne zu brüllen, musste nie außerhalb der normalen Wartungsintervalle in die Werkstatt..., aber er hat auch nie einen Namen bekommen, hatte irgendwie kein "Gesicht" und keinen Charakter. Er war nur ein Auto.
Er war nicht "Protector", mein Kriegspony...
(Wer den Film Powwow Highway kennt, wird sich sicher an Philberts "Protector" erinnern! Es ist sowieso ein absolut sehenswerter Film über Vorurteile und Selbstfindung.)
Philbert kauft sein "Kriegspony":
Last run and death of Protector:
Naja, so schlimm wie Phils Kriegspony, sah meins allerdings nicht aus...
Hauptaugenmerk bitte auf das Auto!
Habe zwar noch irgendwo bessere Fotos, aber die habe ich auf die Schnelle nicht gefunden.
Ich durfte das Foto auch nur unter der Bedingung veröffentlichen, dass ich ausdrücklich erwähne, dass dieses supersüße, kleine Mädchen ganz rechts, meine heißgeliebte Tochter ist! (Mittlerweile ist sie allerdings größer als ich, aber immer noch total knuffig! )
Habe zwar noch irgendwo bessere Fotos, aber die habe ich auf die Schnelle nicht gefunden.
Ich durfte das Foto auch nur unter der Bedingung veröffentlichen, dass ich ausdrücklich erwähne, dass dieses supersüße, kleine Mädchen ganz rechts, meine heißgeliebte Tochter ist! (Mittlerweile ist sie allerdings größer als ich, aber immer noch total knuffig! )
Eigentlich wollte ich ja was zu Rollenklischees und meiner Meinung zu Frauenzeitschriften, wie Freundin, Brigitte etc. oder, was das Webportale betrifft, Go feminin schreiben. Stattdessen ist's eine nostalgische Autogeschichte geworden. *lach* Kann man mal sehen.
Naja, das andere läuft mir ja nicht weg...
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